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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

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sehr verschiedener Art sind, mittelst willkür-
licher Bewegung bringen.

Jenes sind die Pflanzen, dieses die Thiere.

Anm. Hingegen gibt die Fähigkeit den Standort
zu verändern (locomotiuitas) kein hinreichendes
Unterscheidungszeichen der Thiere von den Pflan-
zen, ab. Denn viele Pflanzen, wie z. B. die ge-
meinen Wasserlinsen, sind nicht festgewurzelt
sondern können zu gewissen Jahrszeiten etc. ihren
Aufenthalt verändern, bald zu Boden sinken,
bald wieder auf die Oberfläche des Wassers stei-
gen u. s. w. Und andererseits gibt es ganze Geschlech-
ter von Wasserthieren, zumahl unter den Conchy-
lien, Corallen etc. die ihren einmahl eingenomme-
nen Platz nie von selbst wieder verlassen können.

§. 4.

Diese sehr faßliche Eintheilung der natür-
lichen Körper in organisirte und unorganisirte
(§. 2.), und der organisirten wieder unter ein-
ander (§. 3.), ist nun der Grund der bekannten
drey Reiche, worunter man die Naturalien sehr
schicklich gebracht hat, und wovon das erste die
Thiere, das zweyte die Pflanzen, das dritte die
Mineralien begreift.

Die Thiere sind demnach belebte und beseelte
organisirte Körper, die sich ihre sehr vielartige
Nahrung mittelst willkürlicher Bewegung suchen,
und selbige durch den Mund in den Magen
bringen.

Die Pflanzen sind zwar ebenfalls belebte
organisirte Körper, aber unbeseelt, so daß sie

sehr verschiedener Art sind, mittelst willkür-
licher Bewegung bringen.

Jenes sind die Pflanzen, dieses die Thiere.

Anm. Hingegen gibt die Fähigkeit den Standort
zu verändern (locomotiuitas) kein hinreichendes
Unterscheidungszeichen der Thiere von den Pflan-
zen, ab. Denn viele Pflanzen, wie z. B. die ge-
meinen Wasserlinsen, sind nicht festgewurzelt
sondern können zu gewissen Jahrszeiten ꝛc. ihren
Aufenthalt verändern, bald zu Boden sinken,
bald wieder auf die Oberfläche des Wassers stei-
gen u. s. w. Und andererseits gibt es ganze Geschlech-
ter von Wasserthieren, zumahl unter den Conchy-
lien, Corallen ꝛc. die ihren einmahl eingenomme-
nen Platz nie von selbst wieder verlassen können.

§. 4.

Diese sehr faßliche Eintheilung der natür-
lichen Körper in organisirte und unorganisirte
(§. 2.), und der organisirten wieder unter ein-
ander (§. 3.), ist nun der Grund der bekannten
drey Reiche, worunter man die Naturalien sehr
schicklich gebracht hat, und wovon das erste die
Thiere, das zweyte die Pflanzen, das dritte die
Mineralien begreift.

Die Thiere sind demnach belebte und beseelte
organisirte Körper, die sich ihre sehr vielartige
Nahrung mittelst willkürlicher Bewegung suchen,
und selbige durch den Mund in den Magen
bringen.

Die Pflanzen sind zwar ebenfalls belebte
organisirte Körper, aber unbeseelt, so daß sie

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[5/0029] sehr verschiedener Art sind, mittelst willkür- licher Bewegung bringen. Jenes sind die Pflanzen, dieses die Thiere. Anm. Hingegen gibt die Fähigkeit den Standort zu verändern (locomotiuitas) kein hinreichendes Unterscheidungszeichen der Thiere von den Pflan- zen, ab. Denn viele Pflanzen, wie z. B. die ge- meinen Wasserlinsen, sind nicht festgewurzelt sondern können zu gewissen Jahrszeiten ꝛc. ihren Aufenthalt verändern, bald zu Boden sinken, bald wieder auf die Oberfläche des Wassers stei- gen u. s. w. Und andererseits gibt es ganze Geschlech- ter von Wasserthieren, zumahl unter den Conchy- lien, Corallen ꝛc. die ihren einmahl eingenomme- nen Platz nie von selbst wieder verlassen können. §. 4. Diese sehr faßliche Eintheilung der natür- lichen Körper in organisirte und unorganisirte (§. 2.), und der organisirten wieder unter ein- ander (§. 3.), ist nun der Grund der bekannten drey Reiche, worunter man die Naturalien sehr schicklich gebracht hat, und wovon das erste die Thiere, das zweyte die Pflanzen, das dritte die Mineralien begreift. Die Thiere sind demnach belebte und beseelte organisirte Körper, die sich ihre sehr vielartige Nahrung mittelst willkürlicher Bewegung suchen, und selbige durch den Mund in den Magen bringen. Die Pflanzen sind zwar ebenfalls belebte organisirte Körper, aber unbeseelt, so daß sie

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

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Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen. Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut type mit dem Wert preline gekennzeichnet.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/29>, abgerufen am 21.11.2024.