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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

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füge (wie z. B. der Gneis, Glimmerschiefer,
Thonschiefer etc.), und in mächtigen Lagen
stratificirt; welche Lagen dann durch gewaltsame,
nach ihrer Entstehung erfolgte Revolutionen eine
abhängende, gestürzte Richtung erhalten haben.

In diesen, an die Urgebirge gleichsam an-
gelehnten Lagen, zeigen sich auch häufig ehe-
mahlige Risse und Spalten, die allgemach
mit fremdartigen Gestein späterer Entstehung
(das sich nach der Hand darin abgesetzt) wie-
derum mehr oder weniger ausgefüllt worden.*)
Und in eben diesen spätern Ausfüllungen oder
sogenannten Gängen (Fr. filons, Engl. veins)
hat sich auch das allermehrste Erz erzeugt.
Daher sie den wichtigsten Hauptgegenstand des
praktischen Bergbaues ausmachen.

Von ihnen haben auch diese Gebirge der
zweyten Classe selbst den Nahmen, Gang-Ge-
birge, weil sich in ihnen, zwar nicht ausschließ-
lich, aber doch die mehresten und ergiebigsten
Erzgänge finden.

§. 229.

Durch diese beiden Classen von primitiven
Gebirgen ist, wie gesagt, die feste Rinde un-
seres Planeten gebildet worden, ehe er durch
Vegetation gleichsam belebt und mit thierischer

*) A. G. Werner's neue Theorie von der Entstehung
der Gänge. Freyberg 1791. 8.

füge (wie z. B. der Gneis, Glimmerschiefer,
Thonschiefer ꝛc.), und in mächtigen Lagen
stratificirt; welche Lagen dann durch gewaltsame,
nach ihrer Entstehung erfolgte Revolutionen eine
abhängende, gestürzte Richtung erhalten haben.

In diesen, an die Urgebirge gleichsam an-
gelehnten Lagen, zeigen sich auch häufig ehe-
mahlige Risse und Spalten, die allgemach
mit fremdartigen Gestein späterer Entstehung
(das sich nach der Hand darin abgesetzt) wie-
derum mehr oder weniger ausgefüllt worden.*)
Und in eben diesen spätern Ausfüllungen oder
sogenannten Gängen (Fr. filons, Engl. veins)
hat sich auch das allermehrste Erz erzeugt.
Daher sie den wichtigsten Hauptgegenstand des
praktischen Bergbaues ausmachen.

Von ihnen haben auch diese Gebirge der
zweyten Classe selbst den Nahmen, Gang-Ge-
birge, weil sich in ihnen, zwar nicht ausschließ-
lich, aber doch die mehresten und ergiebigsten
Erzgänge finden.

§. 229.

Durch diese beiden Classen von primitiven
Gebirgen ist, wie gesagt, die feste Rinde un-
seres Planeten gebildet worden, ehe er durch
Vegetation gleichsam belebt und mit thierischer

*) A. G. Werner's neue Theorie von der Entstehung
der Gänge. Freyberg 1791. 8.
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[513/0537] füge (wie z. B. der Gneis, Glimmerschiefer, Thonschiefer ꝛc.), und in mächtigen Lagen stratificirt; welche Lagen dann durch gewaltsame, nach ihrer Entstehung erfolgte Revolutionen eine abhängende, gestürzte Richtung erhalten haben. In diesen, an die Urgebirge gleichsam an- gelehnten Lagen, zeigen sich auch häufig ehe- mahlige Risse und Spalten, die allgemach mit fremdartigen Gestein späterer Entstehung (das sich nach der Hand darin abgesetzt) wie- derum mehr oder weniger ausgefüllt worden. *) Und in eben diesen spätern Ausfüllungen oder sogenannten Gängen (Fr. filons, Engl. veins) hat sich auch das allermehrste Erz erzeugt. Daher sie den wichtigsten Hauptgegenstand des praktischen Bergbaues ausmachen. Von ihnen haben auch diese Gebirge der zweyten Classe selbst den Nahmen, Gang-Ge- birge, weil sich in ihnen, zwar nicht ausschließ- lich, aber doch die mehresten und ergiebigsten Erzgänge finden. §. 229. Durch diese beiden Classen von primitiven Gebirgen ist, wie gesagt, die feste Rinde un- seres Planeten gebildet worden, ehe er durch Vegetation gleichsam belebt und mit thierischer *) A. G. Werner's neue Theorie von der Entstehung der Gänge. Freyberg 1791. 8.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

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Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen. Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut type mit dem Wert preline gekennzeichnet.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 513. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/537>, abgerufen am 22.11.2024.