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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

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wie geschlagener Zucker, das Korn verschieden,
theils schuppicht etc. Daher Uebergänge einerseits
in den umgeformten Kalkspath, anderseits in den
dichten Kalkstein. Hält nur sehr selten Verstei-
nerungen; aber der carrarische (marmor Lunense)
zuweilen wasserhelle Bergcrystalle. Gebrauch zu
Bildhauerey und Baukunst; zumahl die herrlichen
Sorten von bianco antico und unter diesen vor
allen der berühmte Paro antico, durchscheinend
wie gebleichtes Wachs; das Gewicht desselben
= 2837.

Eine besonders merkwürdige Abart ist der
gelblichweiße, biegsame Sandmarmor aus dem
Levantinerthal am St. Gotthard, der in nicht
zu dicken Tafeln biegsam ist. Er löst sich
schwer in Säuren auf, und gibt, im Finstern ge-
schlagen, phosphorisches Licht.

Ihm ähnelt in Rücksicht des lockern, theils zer-
reiblichen Gefüges das Muttergestein des gotthar-
der Termolits (S. 579); und diesem der noch
lockerere Sandmarmor (marmo arenaceo) vom
Vesuv.

Auch der Dolomit (marmor tardum Linn.)
gehört wegen seines meist salinischen Korns zum
körnichten Kalkstein. Er ist meist graulich weiß;
härter als andrer Marmor, so daß er theils am
Stahl Funken schlagt; braußt kaum merklich mir
Säuren; gibt theils durch Anschlagen phosphorisches
Licht. Gehalt (nach Saussüre dem jüng.) = 44,
29 Kalkerde, 5,86 Thonerde, 1,4 Talkerde, 46,
1 Kohlensäure, 0,74 Eisen. Fundort unter an-
dern in der Lombardey und im Salzburgischen.

2) Dichter Kalkstein (und Marmor).

Als gemeiner Kalkstein meist grau in man-
cherley Abstufungen; hingegen als feinkörniger,

wie geschlagener Zucker, das Korn verschieden,
theils schuppicht ꝛc. Daher Uebergänge einerseits
in den umgeformten Kalkspath, anderseits in den
dichten Kalkstein. Hält nur sehr selten Verstei-
nerungen; aber der carrarische (marmor Lunense)
zuweilen wasserhelle Bergcrystalle. Gebrauch zu
Bildhauerey und Baukunst; zumahl die herrlichen
Sorten von bianco antico und unter diesen vor
allen der berühmte Paro antico, durchscheinend
wie gebleichtes Wachs; das Gewicht desselben
= 2837.

Eine besonders merkwürdige Abart ist der
gelblichweiße, biegsame Sandmarmor aus dem
Levantinerthal am St. Gotthard, der in nicht
zu dicken Tafeln biegsam ist. Er löst sich
schwer in Säuren auf, und gibt, im Finstern ge-
schlagen, phosphorisches Licht.

Ihm ähnelt in Rücksicht des lockern, theils zer-
reiblichen Gefüges das Muttergestein des gotthar-
der Termolits (S. 579); und diesem der noch
lockerere Sandmarmor (marmo arenaceo) vom
Vesuv.

Auch der Dolomit (marmor tardum Linn.)
gehört wegen seines meist salinischen Korns zum
körnichten Kalkstein. Er ist meist graulich weiß;
härter als andrer Marmor, so daß er theils am
Stahl Funken schlagt; braußt kaum merklich mir
Säuren; gibt theils durch Anschlagen phosphorisches
Licht. Gehalt (nach Saussüre dem jüng.) = 44,
29 Kalkerde, 5,86 Thonerde, 1,4 Talkerde, 46,
1 Kohlensäure, 0,74 Eisen. Fundort unter an-
dern in der Lombardey und im Salzburgischen.

2) Dichter Kalkstein (und Marmor).

Als gemeiner Kalkstein meist grau in man-
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[587/0611] wie geschlagener Zucker, das Korn verschieden, theils schuppicht ꝛc. Daher Uebergänge einerseits in den umgeformten Kalkspath, anderseits in den dichten Kalkstein. Hält nur sehr selten Verstei- nerungen; aber der carrarische (marmor Lunense) zuweilen wasserhelle Bergcrystalle. Gebrauch zu Bildhauerey und Baukunst; zumahl die herrlichen Sorten von bianco antico und unter diesen vor allen der berühmte Paro antico, durchscheinend wie gebleichtes Wachs; das Gewicht desselben = 2837. Eine besonders merkwürdige Abart ist der gelblichweiße, biegsame Sandmarmor aus dem Levantinerthal am St. Gotthard, der in nicht zu dicken Tafeln biegsam ist. Er löst sich schwer in Säuren auf, und gibt, im Finstern ge- schlagen, phosphorisches Licht. Ihm ähnelt in Rücksicht des lockern, theils zer- reiblichen Gefüges das Muttergestein des gotthar- der Termolits (S. 579); und diesem der noch lockerere Sandmarmor (marmo arenaceo) vom Vesuv. Auch der Dolomit (marmor tardum Linn.) gehört wegen seines meist salinischen Korns zum körnichten Kalkstein. Er ist meist graulich weiß; härter als andrer Marmor, so daß er theils am Stahl Funken schlagt; braußt kaum merklich mir Säuren; gibt theils durch Anschlagen phosphorisches Licht. Gehalt (nach Saussüre dem jüng.) = 44, 29 Kalkerde, 5,86 Thonerde, 1,4 Talkerde, 46, 1 Kohlensäure, 0,74 Eisen. Fundort unter an- dern in der Lombardey und im Salzburgischen. 2) Dichter Kalkstein (und Marmor). Als gemeiner Kalkstein meist grau in man- cherley Abstufungen; hingegen als feinkörniger,

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

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Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen. Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut type mit dem Wert preline gekennzeichnet.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 587. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/611>, abgerufen am 22.11.2024.