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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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schwarzen Füßen und einer besondern Grube am
Hinterschenkel, die zum Aufladen des Blumenstau-
bes dient, u. s. w. Diese letztern, deren in einem
großen Stock wohl auf 10000 seyn können, haben
allein die mannigfaltigen Verrichtungen des Ein-
tragens, Bauens und der Besorgung der Brut.
Die jüngern sammeln Blumenstaub, den sie als
Höschen zum Stocke tragen, wo es ihnen von
den ältern abgenommen, und zu Wachs ver-
arbeitet wird; ferner saugen sie theils den süßen
Schweiß vieler Baumblätter, vorzüglich aber
den so genannten Nektar, einen süßlichen Saft
der Blüthen, den sie in einem besondern Einge-
weide zu Honig umarbeiten, und im Stocke wie-
der von sich geben. Sie füttern die Bienen-Lar-
ven, halten den Stock rein, und schaffen ihre
Todten von da hinaus. Sie sind mit Gift und
Stachel als Waffen versehen, von dem sie aber
meist nur Ein Mahl in ihrem Leben Gebrauch
machen können, da sie gewöhnlich mit Verlust
ihres Stachels stechen, und ihn in der Wunde
stecken lassen. - Die männlichen Bienen (etwa
700 in einem großen Stocke) haben keine andere
Bestimmung, als sich mit ihrer Königinn (- und
zwar wie es scheint im Fluge -) zu paaren.
Manche sterben gleich darauf, die übrigen müssen
nachher verhungern, oder werden von den Ar-
beitsbienen in der so genannten Dronenschlacht
umgebracht. Die so reichlich befruchtete Kö-
niginn legt ihre Eyer in die Zellen oder Mutter-
pfeiffen, von denen schon vorläufig die für die
Dronen bestimmten größer als die übrigen gebaut
sind. Wenn die Nachkommenschaft nach etlichen
und 20 Tagen zur Reife gekommen, so trennt
sie sich als Colonie vom Stammvolke, sie
schwärmt. - In der Wildniß bauen die Bie-

schwarzen Füßen und einer besondern Grube am
Hinterschenkel, die zum Aufladen des Blumenstau-
bes dient, u. s. w. Diese letztern, deren in einem
großen Stock wohl auf 10000 seyn können, haben
allein die mannigfaltigen Verrichtungen des Ein-
tragens, Bauens und der Besorgung der Brut.
Die jüngern sammeln Blumenstaub, den sie als
Höschen zum Stocke tragen, wo es ihnen von
den ältern abgenommen, und zu Wachs ver-
arbeitet wird; ferner saugen sie theils den süßen
Schweiß vieler Baumblätter, vorzüglich aber
den so genannten Nektar, einen süßlichen Saft
der Blüthen, den sie in einem besondern Einge-
weide zu Honig umarbeiten, und im Stocke wie-
der von sich geben. Sie füttern die Bienen-Lar-
ven, halten den Stock rein, und schaffen ihre
Todten von da hinaus. Sie sind mit Gift und
Stachel als Waffen versehen, von dem sie aber
meist nur Ein Mahl in ihrem Leben Gebrauch
machen können, da sie gewöhnlich mit Verlust
ihres Stachels stechen, und ihn in der Wunde
stecken lassen. – Die männlichen Bienen (etwa
700 in einem großen Stocke) haben keine andere
Bestimmung, als sich mit ihrer Königinn (– und
zwar wie es scheint im Fluge –) zu paaren.
Manche sterben gleich darauf, die übrigen müssen
nachher verhungern, oder werden von den Ar-
beitsbienen in der so genannten Dronenschlacht
umgebracht. Die so reichlich befruchtete Kö-
niginn legt ihre Eyer in die Zellen oder Mutter-
pfeiffen, von denen schon vorläufig die für die
Dronen bestimmten größer als die übrigen gebaut
sind. Wenn die Nachkommenschaft nach etlichen
und 20 Tagen zur Reife gekommen, so trennt
sie sich als Colonie vom Stammvolke, sie
schwärmt. – In der Wildniß bauen die Bie-

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[382/0402] schwarzen Füßen und einer besondern Grube am Hinterschenkel, die zum Aufladen des Blumenstau- bes dient, u. s. w. Diese letztern, deren in einem großen Stock wohl auf 10000 seyn können, haben allein die mannigfaltigen Verrichtungen des Ein- tragens, Bauens und der Besorgung der Brut. Die jüngern sammeln Blumenstaub, den sie als Höschen zum Stocke tragen, wo es ihnen von den ältern abgenommen, und zu Wachs ver- arbeitet wird; ferner saugen sie theils den süßen Schweiß vieler Baumblätter, vorzüglich aber den so genannten Nektar, einen süßlichen Saft der Blüthen, den sie in einem besondern Einge- weide zu Honig umarbeiten, und im Stocke wie- der von sich geben. Sie füttern die Bienen-Lar- ven, halten den Stock rein, und schaffen ihre Todten von da hinaus. Sie sind mit Gift und Stachel als Waffen versehen, von dem sie aber meist nur Ein Mahl in ihrem Leben Gebrauch machen können, da sie gewöhnlich mit Verlust ihres Stachels stechen, und ihn in der Wunde stecken lassen. – Die männlichen Bienen (etwa 700 in einem großen Stocke) haben keine andere Bestimmung, als sich mit ihrer Königinn (– und zwar wie es scheint im Fluge –) zu paaren. Manche sterben gleich darauf, die übrigen müssen nachher verhungern, oder werden von den Ar- beitsbienen in der so genannten Dronenschlacht umgebracht. Die so reichlich befruchtete Kö- niginn legt ihre Eyer in die Zellen oder Mutter- pfeiffen, von denen schon vorläufig die für die Dronen bestimmten größer als die übrigen gebaut sind. Wenn die Nachkommenschaft nach etlichen und 20 Tagen zur Reife gekommen, so trennt sie sich als Colonie vom Stammvolke, sie schwärmt. – In der Wildniß bauen die Bie-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/402>, abgerufen am 22.11.2024.