1. +. Mellifica. die Honigbiene, Imme. A. pubescens thorace subgriseo, abdomine fusco, tibiis posticis ciliatis, intus trans- verse striatis*).
Bekanntlich sind unter den Bienen, Wespen, Ameisen und Termiten, die bey weiten zahl- reichsten Individuen geschlechtlos, d. h. sie wer- den von einem Vater erzeugt, und von einer dadurch befruchteten Mutter geboren, ohne doch selbst vollkommene Geschlechtsorgane zu haben. - Hier bey der Imme hat das Weibchen, die so genannte Königinn oder Mutterbiene, oder der Weißler, einen schlanken schmalen Leib, kurze Flügel, einen behaarten Kopf, ein zackiges Gebiß, braune Füße u. s. w. - Die männli- chen Bienen oder Dronen (Deck- oder Wasser- oder Holmbienen) sind groß und stark von Leibe, mit langen Flügeln etc. - Die geschlechtlosen, oder Werk- und Arbeits-Bienen hingegen sind weit kleiner als jene beiden, von mittler Taille, nach Verhältniß langen Flügeln, glattem Gebiß, schwarzen Füßen und einer besondern Grube am Hinterschenkel, die zum Aufladen des Blumen- staubes dient, u. s. w. Diese letztern, deren in einem großen Stock wohl auf 10000 seyn können, haben allein die mannigfaltigen Verrichtungen des Eintragens, Bauens und der Besorgung der Brut. Die jüngern sammeln aus Blüthen den Stoff zu Honig und Wachs, den sie als Höschen zum Stocke tragen, wo er ihnen von
*) Von mancherley andern in Brasilien einheimischen Arten von Honigbienen s. W. Pisode Indiae vtriusque re naturalip. 111 u. f. und I. Stanes in des jüngern Sam. Purchas'sTheatre of politicall Flying-Insects. Lond. 1657. 4. pag. 203 u. f.
1. †. Mellifica. die Honigbiene, Imme. A. pubescens thorace subgriseo, abdomine fusco, tibiis posticis ciliatis, intus trans- verse striatis*).
Bekanntlich sind unter den Bienen, Wespen, Ameisen und Termiten, die bey weiten zahl- reichsten Individuen geschlechtlos, d. h. sie wer- den von einem Vater erzeugt, und von einer dadurch befruchteten Mutter geboren, ohne doch selbst vollkommene Geschlechtsorgane zu haben. – Hier bey der Imme hat das Weibchen, die so genannte Königinn oder Mutterbiene, oder der Weißler, einen schlanken schmalen Leib, kurze Flügel, einen behaarten Kopf, ein zackiges Gebiß, braune Füße u. s. w. – Die männli- chen Bienen oder Dronen (Deck- oder Wasser- oder Holmbienen) sind groß und stark von Leibe, mit langen Flügeln ꝛc. – Die geschlechtlosen, oder Werk- und Arbeits-Bienen hingegen sind weit kleiner als jene beiden, von mittler Taille, nach Verhältniß langen Flügeln, glattem Gebiß, schwarzen Füßen und einer besondern Grube am Hinterschenkel, die zum Aufladen des Blumen- staubes dient, u. s. w. Diese letztern, deren in einem großen Stock wohl auf 10000 seyn können, haben allein die mannigfaltigen Verrichtungen des Eintragens, Bauens und der Besorgung der Brut. Die jüngern sammeln aus Blüthen den Stoff zu Honig und Wachs, den sie als Höschen zum Stocke tragen, wo er ihnen von
*) Von mancherley andern in Brasilien einheimischen Arten von Honigbienen s. W. Pisode Indiae vtriusque re naturalip. 111 u. f. und I. Stanes in des jüngern Sam. Purchas'sTheatre of politicall Flying-Insects. Lond. 1657. 4. pag. 203 u. f.
<TEI><textxml:id="blume_hbnatur_000030"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0411"xml:id="pb387_0001"n="387"/><prendition="#indent-2">1. †. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Mellifica</hi></hi>. die Honigbiene, Imme. <hirendition="#aq">A.<lb/>
pubescens thorace subgriseo, abdomine<lb/>
fusco, tibiis posticis ciliatis, intus trans-<lb/>
verse striatis</hi><noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>Von mancherley andern in Brasilien einheimischen<lb/>
Arten von Honigbienen s. <hirendition="#aq">W. <hirendition="#k">Piso</hi></hi><hirendition="#i"><hirendition="#aq">de Indiae<lb/>
vtriusque re naturali</hi></hi><hirendition="#aq">p.</hi> 111 u. f. und I. Stanes<lb/>
in des jüngern <hirendition="#aq"><hirendition="#k">Sam. Purchas's</hi></hi><hirendition="#i"><hirendition="#aq">Theatre of<lb/>
politicall Flying-Insects</hi></hi>. <hirendition="#aq">Lond.</hi> 1657. 4.<lb/><hirendition="#aq">pag.</hi> 203 u. f.</p></note>.</p><prendition="#l1em">Bekanntlich sind unter den Bienen, Wespen,<lb/>
Ameisen und Termiten, die bey weiten zahl-<lb/>
reichsten Individuen geschlechtlos, d. h. sie wer-<lb/>
den von einem Vater erzeugt, und von einer<lb/>
dadurch befruchteten Mutter geboren, ohne doch<lb/>
selbst vollkommene Geschlechtsorgane zu haben. –<lb/>
Hier bey der Imme hat das Weibchen, die so<lb/>
genannte Königinn oder Mutterbiene, oder<lb/>
der Weißler, einen schlanken schmalen Leib,<lb/>
kurze Flügel, einen behaarten Kopf, ein zackiges<lb/>
Gebiß, braune Füße u. s. w. – Die männli-<lb/>
chen Bienen oder Dronen (Deck- oder Wasser-<lb/>
oder Holmbienen) sind groß und stark von Leibe,<lb/>
mit langen Flügeln ꝛc. – Die geschlechtlosen,<lb/>
oder Werk- und Arbeits-Bienen hingegen sind<lb/>
weit kleiner als jene beiden, von mittler Taille,<lb/>
nach Verhältniß langen Flügeln, glattem Gebiß,<lb/>
schwarzen Füßen und einer besondern Grube am<lb/>
Hinterschenkel, die zum Aufladen des Blumen-<lbtype="inWord"/>
staubes dient, u. s. w. Diese letztern, deren in<lb/>
einem großen Stock wohl auf 10000 seyn können,<lb/>
haben allein die mannigfaltigen Verrichtungen<lb/>
des Eintragens, Bauens und der Besorgung der<lb/>
Brut. Die jüngern sammeln aus Blüthen den<lb/>
Stoff zu Honig und Wachs, den sie als<lb/>
Höschen zum Stocke tragen, wo er ihnen von<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[387/0411]
1. †. Mellifica. die Honigbiene, Imme. A.
pubescens thorace subgriseo, abdomine
fusco, tibiis posticis ciliatis, intus trans-
verse striatis *).
Bekanntlich sind unter den Bienen, Wespen,
Ameisen und Termiten, die bey weiten zahl-
reichsten Individuen geschlechtlos, d. h. sie wer-
den von einem Vater erzeugt, und von einer
dadurch befruchteten Mutter geboren, ohne doch
selbst vollkommene Geschlechtsorgane zu haben. –
Hier bey der Imme hat das Weibchen, die so
genannte Königinn oder Mutterbiene, oder
der Weißler, einen schlanken schmalen Leib,
kurze Flügel, einen behaarten Kopf, ein zackiges
Gebiß, braune Füße u. s. w. – Die männli-
chen Bienen oder Dronen (Deck- oder Wasser-
oder Holmbienen) sind groß und stark von Leibe,
mit langen Flügeln ꝛc. – Die geschlechtlosen,
oder Werk- und Arbeits-Bienen hingegen sind
weit kleiner als jene beiden, von mittler Taille,
nach Verhältniß langen Flügeln, glattem Gebiß,
schwarzen Füßen und einer besondern Grube am
Hinterschenkel, die zum Aufladen des Blumen-
staubes dient, u. s. w. Diese letztern, deren in
einem großen Stock wohl auf 10000 seyn können,
haben allein die mannigfaltigen Verrichtungen
des Eintragens, Bauens und der Besorgung der
Brut. Die jüngern sammeln aus Blüthen den
Stoff zu Honig und Wachs, den sie als
Höschen zum Stocke tragen, wo er ihnen von
*) Von mancherley andern in Brasilien einheimischen
Arten von Honigbienen s. W. Piso de Indiae
vtriusque re naturali p. 111 u. f. und I. Stanes
in des jüngern Sam. Purchas's Theatre of
politicall Flying-Insects. Lond. 1657. 4.
pag. 203 u. f.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 387. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/411>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.