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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

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Diese so allgemein berühmten Thiere*) sind
gallertartig, halb durchsichtig, und daher von
ungeübten Augen nicht immer gleich zu erkennen.
In der Ruhe haben sie den Körper und die
Arme ausgestreckt: bey einer gewaltsamen Be-
rührung aber, oder außer dem Wasser, ziehen
sie sich in ein unförmliches Klümpchen zusam-
men. Sie sind von den ersten warmen Früh-
lingstagen an bis in den Herbst in sanft fließen-
den Wassern und Teichen zu finden, und fitzen
mit dem hintern Ende an Wasserpflanzen,
Schnecken etc. fest. Ihr ganzer Körper ist eigent-
lich bloß ein mit Fangarmen versehener Magen.
Den Sommer hindurch vermehren sie sich, in-
dem sie die lebendigen Jungen wie Sprossen
aus ihrem Körper treiben, die sich oft erst,
wenn ihnen selbst schon wieder Junge ausge-
wachsen sind, von der Mutter losreissen. Bey
Annäherung des Winters aber mögen sie wohl
Eyer legen**), aus denen im Frühjahr die
junge Brut hervor bricht. Man kann sie in
sechs und mehr Stücke zerschneiden, und jedes
Stück wird binnen einigen Tagen wieder zu
ganzen Polypen erwachsen. Man kann ihnen
den Kopf oder den Hintertheil der Länge nach
spalten, und sich vielköpfige oder vielgeschwänzte

*) S. Abr. Trembley Memoires pour servir a
l'hist. d'un genre de polypes d'eau douce a bras
en forme de cornes.
Leid. 1744. 4.H. Baker's natural history of the polype.
Lond. 1743. 8.Rösel's Historie der Polypen etc. Nürnb. 1754. 4.
(am III. B. seiner Insecten-Belustigungen.)Jac. Chr. Schäffer's Armpolypen in den
süßen Wassern um Regensburg. 1754. 4.
**) Pallas elenchus Zoophytor. p. 28.

Diese so allgemein berühmten Thiere*) sind
gallertartig, halb durchsichtig, und daher von
ungeübten Augen nicht immer gleich zu erkennen.
In der Ruhe haben sie den Körper und die
Arme ausgestreckt: bey einer gewaltsamen Be-
rührung aber, oder außer dem Wasser, ziehen
sie sich in ein unförmliches Klümpchen zusam-
men. Sie sind von den ersten warmen Früh-
lingstagen an bis in den Herbst in sanft fließen-
den Wassern und Teichen zu finden, und fitzen
mit dem hintern Ende an Wasserpflanzen,
Schnecken ꝛc. fest. Ihr ganzer Körper ist eigent-
lich bloß ein mit Fangarmen versehener Magen.
Den Sommer hindurch vermehren sie sich, in-
dem sie die lebendigen Jungen wie Sprossen
aus ihrem Körper treiben, die sich oft erst,
wenn ihnen selbst schon wieder Junge ausge-
wachsen sind, von der Mutter losreissen. Bey
Annäherung des Winters aber mögen sie wohl
Eyer legen**), aus denen im Frühjahr die
junge Brut hervor bricht. Man kann sie in
sechs und mehr Stücke zerschneiden, und jedes
Stück wird binnen einigen Tagen wieder zu
ganzen Polypen erwachsen. Man kann ihnen
den Kopf oder den Hintertheil der Länge nach
spalten, und sich vielköpfige oder vielgeschwänzte

*) S. Abr. Trembley Mémoires pour servir à
l'hist. d'un genre de polypes d'eau douce à bras
en forme de cornes.
Leid. 1744. 4.H. Baker's natural history of the polype.
Lond. 1743. 8.Rösel's Historie der Polypen ꝛc. Nürnb. 1754. 4.
(am III. B. seiner Insecten-Belustigungen.)Jac. Chr. Schäffer's Armpolypen in den
süßen Wassern um Regensburg. 1754. 4.
**) Pallas elenchus Zoophytor. p. 28.
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[484/0508] Diese so allgemein berühmten Thiere *) sind gallertartig, halb durchsichtig, und daher von ungeübten Augen nicht immer gleich zu erkennen. In der Ruhe haben sie den Körper und die Arme ausgestreckt: bey einer gewaltsamen Be- rührung aber, oder außer dem Wasser, ziehen sie sich in ein unförmliches Klümpchen zusam- men. Sie sind von den ersten warmen Früh- lingstagen an bis in den Herbst in sanft fließen- den Wassern und Teichen zu finden, und fitzen mit dem hintern Ende an Wasserpflanzen, Schnecken ꝛc. fest. Ihr ganzer Körper ist eigent- lich bloß ein mit Fangarmen versehener Magen. Den Sommer hindurch vermehren sie sich, in- dem sie die lebendigen Jungen wie Sprossen aus ihrem Körper treiben, die sich oft erst, wenn ihnen selbst schon wieder Junge ausge- wachsen sind, von der Mutter losreissen. Bey Annäherung des Winters aber mögen sie wohl Eyer legen **), aus denen im Frühjahr die junge Brut hervor bricht. Man kann sie in sechs und mehr Stücke zerschneiden, und jedes Stück wird binnen einigen Tagen wieder zu ganzen Polypen erwachsen. Man kann ihnen den Kopf oder den Hintertheil der Länge nach spalten, und sich vielköpfige oder vielgeschwänzte *) S. Abr. Trembley Mémoires pour servir à l'hist. d'un genre de polypes d'eau douce à bras en forme de cornes. Leid. 1744. 4. H. Baker's natural history of the polype. Lond. 1743. 8. Rösel's Historie der Polypen ꝛc. Nürnb. 1754. 4. (am III. B. seiner Insecten-Belustigungen.) Jac. Chr. Schäffer's Armpolypen in den süßen Wassern um Regensburg. 1754. 4. **) Pallas elenchus Zoophytor. p. 28.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/508>, abgerufen am 22.11.2024.