Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.stehen schon dadurch eben so mannigfaltige und §. 236. Zweytens aber werden diese Uebergänge *) Dieses gilt sogar zuweilen von der mechanischen
Verbindungsart der Fossilien; so daß es in ein- zelnen Fällen nichts weniger als leicht ist, die Gränzen zwischen mechanisch-einfachen und ge- mengten Steinalten zu ziehen. So z. B. bey den Uebergängen des reinsten Basalts von noch so homogen-scheinenden Korn zum Halbgranit der aus Hornblende und Feldspath gemengt ist: oder des körnigen Quarzes zu manchem Sand- stein etc. stehen schon dadurch eben so mannigfaltige und §. 236. Zweytens aber werden diese Uebergänge *) Dieses gilt sogar zuweilen von der mechanischen
Verbindungsart der Fossilien; so daß es in ein- zelnen Fällen nichts weniger als leicht ist, die Gränzen zwischen mechanisch-einfachen und ge- mengten Steinalten zu ziehen. So z. B. bey den Uebergängen des reinsten Basalts von noch so homogen-scheinenden Korn zum Halbgranit der aus Hornblende und Feldspath gemengt ist: oder des körnigen Quarzes zu manchem Sand- stein ꝛc. <TEI> <text xml:id="blume_hbnatur_000030"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0563" xml:id="pb539_0001" n="539"/> stehen schon dadurch eben so mannigfaltige und<lb/> theils durch fast unmerkliche Nüancen gleich-<lb/> sam zusammenfließende Uebergänge, in deren<lb/> Stufenfolge zwar die Extreme auffallend genug<lb/> sich auszeichnen, aber zwischen den Mittelglie-<lb/> dern, zumahl in einzelnen Exemplaren, bey<lb/> weitem keine so bestimmten Gränzen als bey den<lb/> organisirten Körpern sich ziehen lassen. Be-<lb/> sonders ist dieß der Fall bey den vererzten Me-<lb/> tallen, doch auch bey sehr vielen Steinarten<lb/> gemischten Gehalts<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Dieses gilt sogar zuweilen von der mechanischen<lb/> Verbindungsart der Fossilien; so daß es in ein-<lb type="inWord"/> zelnen Fällen nichts weniger als leicht ist, die<lb/> Gränzen zwischen mechanisch-einfachen und ge-<lb/> mengten Steinalten zu ziehen. So z. B. bey<lb/> den Uebergängen des reinsten Basalts von noch<lb/> so homogen-scheinenden Korn zum Halbgranit<lb/> der aus Hornblende und Feldspath gemengt ist:<lb/> oder des körnigen Quarzes zu manchem Sand-<lb type="inWord"/> stein ꝛc.</p></note>.</p> </div> <div n="2"> <head rendition="#c">§. 236.</head><lb/> <p>Zweytens aber werden diese Uebergänge<lb/> auch durch die Decomposition und Auflösung<lb/> vieler schon gebildeten Fossilien vervielfältigt,<lb/> da manche Steinarten durch den Verlust ihres<lb/> so genannten Crystallisationswassers, manche<lb/> Erze durch die Einwirkung von Säuren ꝛc.<lb/> allmählich verwittern, und so z. B. Feldspath<lb/> in Porcellanerde, Kupferkies in Kupferschwärze<lb/> gleichsam umgewandelt werden.</p> </div> <div n="2"> </div> </div> </body> </text> </TEI> [539/0563]
stehen schon dadurch eben so mannigfaltige und
theils durch fast unmerkliche Nüancen gleich-
sam zusammenfließende Uebergänge, in deren
Stufenfolge zwar die Extreme auffallend genug
sich auszeichnen, aber zwischen den Mittelglie-
dern, zumahl in einzelnen Exemplaren, bey
weitem keine so bestimmten Gränzen als bey den
organisirten Körpern sich ziehen lassen. Be-
sonders ist dieß der Fall bey den vererzten Me-
tallen, doch auch bey sehr vielen Steinarten
gemischten Gehalts *).
§. 236.
Zweytens aber werden diese Uebergänge
auch durch die Decomposition und Auflösung
vieler schon gebildeten Fossilien vervielfältigt,
da manche Steinarten durch den Verlust ihres
so genannten Crystallisationswassers, manche
Erze durch die Einwirkung von Säuren ꝛc.
allmählich verwittern, und so z. B. Feldspath
in Porcellanerde, Kupferkies in Kupferschwärze
gleichsam umgewandelt werden.
*) Dieses gilt sogar zuweilen von der mechanischen
Verbindungsart der Fossilien; so daß es in ein-
zelnen Fällen nichts weniger als leicht ist, die
Gränzen zwischen mechanisch-einfachen und ge-
mengten Steinalten zu ziehen. So z. B. bey
den Uebergängen des reinsten Basalts von noch
so homogen-scheinenden Korn zum Halbgranit
der aus Hornblende und Feldspath gemengt ist:
oder des körnigen Quarzes zu manchem Sand-
stein ꝛc.
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