Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

maggio etc.) der schon in Mergelstein übergeht etc.
So unter denen, die fremde Körper enthalten,
besonders die Petrefacten-Marmor, und unter
diesen wieder nahmentlich der Muschel-Mar-
mor (lumacchella); und der Corallen-Marmor,
wohin die pietra stellaria gehört etc. Mancher
besteht als Breschen-Marmor als zusammen-
cämentirten Trümmern von andern Marmorar-
ten. Mancher ist mit talkartigen Fossilien durch-
zogen; entweder gemarmelt, wie der Polzevera
(S. 613.), oder geflammt, wie der ausnehmend
schöne lauchgrüne Cipollino antico u. s. w. -
Ueberhaupt hat der dichte Kalkstein und Marmor
meist splitterigen Bruch; theils in schieferiges Ge-
füge (- so z. B. der neuerlich zur Lithographik
oder Steindrückerey angewandte Pappenheimer
Kalkschiefer, in welchem sich auch die merkwür-
digen Abdrücke von tropischen Seegeschöpfen der
Vorwelt finden -). Mittelgewicht = 2675.
Uebergang in Mergelstein. (So z. B. der ältere
Flözkalkstein heißt). Bildet große durch alle Welt-
theile verbreitete Flözgebirgsketten, die gemei-
niglich auf der Außenseite (nicht leicht in beträcht-
licher Teufe) mit dem gemeinen Petrefactenstein
überzogen sind, welcher die allgemeinste Grab-
stätte der Seethiere aus den Zeiten der Vorwelt
ausmacht.

Zu den besonders merkwürdigen Abarten des
gemeinen Kalksteins gehört nahmentlich:

a) der so genannte Rogenstein, Hammites, der
nicht mit dem Erbsenstein verwechselt werden
darf, sondern aus mächtigen, theils ganze
Flözlagen bildenden Massen von gleichgroßen
Körnern, dichten (selten concentrisch schali-

maggio ꝛc.) der schon in Mergelstein übergeht ꝛc.
So unter denen, die fremde Körper enthalten,
besonders die Petrefacten-Marmor, und unter
diesen wieder nahmentlich der Muschel-Mar-
mor (lumacchella); und der Corallen-Marmor,
wohin die pietra stellaria gehört ꝛc. Mancher
besteht als Breschen-Marmor als zusammen-
cämentirten Trümmern von andern Marmorar-
ten. Mancher ist mit talkartigen Fossilien durch-
zogen; entweder gemarmelt, wie der Polzevera
(S. 613.), oder geflammt, wie der ausnehmend
schöne lauchgrüne Cipollino antico u. s. w. –
Ueberhaupt hat der dichte Kalkstein und Marmor
meist splitterigen Bruch; theils in schieferiges Ge-
füge (– so z. B. der neuerlich zur Lithographik
oder Steindrückerey angewandte Pappenheimer
Kalkschiefer, in welchem sich auch die merkwür-
digen Abdrücke von tropischen Seegeschöpfen der
Vorwelt finden –). Mittelgewicht = 2675.
Uebergang in Mergelstein. (So z. B. der ältere
Flözkalkstein heißt). Bildet große durch alle Welt-
theile verbreitete Flözgebirgsketten, die gemei-
niglich auf der Außenseite (nicht leicht in beträcht-
licher Teufe) mit dem gemeinen Petrefactenstein
überzogen sind, welcher die allgemeinste Grab-
stätte der Seethiere aus den Zeiten der Vorwelt
ausmacht.

Zu den besonders merkwürdigen Abarten des
gemeinen Kalksteins gehört nahmentlich:

a) der so genannte Rogenstein, Hammites, der
nicht mit dem Erbsenstein verwechselt werden
darf, sondern aus mächtigen, theils ganze
Flözlagen bildenden Massen von gleichgroßen
Körnern, dichten (selten concentrisch schali-

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000031">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p rendition="#l1em"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0646" xml:id="pb628_0001" n="628"/>
maggio</hi></hi><hi rendition="#aq">&#xA75B;c.</hi>) der schon in Mergelstein übergeht &#xA75B;c.<lb/>
So unter denen, die fremde Körper enthalten,<lb/>
besonders die Petrefacten-Marmor, und unter<lb/>
diesen wieder nahmentlich der Muschel-Mar-<lb/>
mor (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">lumacchella</hi></hi>); und der Corallen-Marmor,<lb/>
wohin die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">pietra stellaria</hi></hi> gehört &#xA75B;c. Mancher<lb/>
besteht als Breschen-Marmor als zusammen-<lb/>
cämentirten Trümmern von andern Marmorar-<lb/>
ten. Mancher ist mit talkartigen Fossilien durch-<lb/>
zogen; entweder gemarmelt, wie der <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Polzevera</hi><lb/></hi>(S. 613.), oder geflammt, wie der ausnehmend<lb/>
schöne lauchgrüne <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Cipollino antico</hi></hi> u. s. w. &#x2013;<lb/>
Ueberhaupt hat der dichte Kalkstein und Marmor<lb/>
meist splitterigen Bruch; theils in schieferiges Ge-<lb/>
füge (&#x2013; so z. B. der neuerlich zur Lithographik<lb/>
oder Steindrückerey angewandte Pappenheimer<lb/>
Kalkschiefer, in welchem sich auch die merkwür-<lb/>
digen Abdrücke von tropischen Seegeschöpfen der<lb/>
Vorwelt finden &#x2013;). Mittelgewicht = 2675.<lb/>
Uebergang in Mergelstein. (So z. B. der ältere<lb/>
Flözkalkstein heißt). Bildet große durch alle Welt-<lb/>
theile verbreitete Flözgebirgsketten, die gemei-<lb/>
niglich auf der Außenseite (nicht leicht in beträcht-<lb/>
licher Teufe) mit dem gemeinen Petrefactenstein<lb/>
überzogen sind, welcher die allgemeinste Grab-<lb/>
stätte der Seethiere aus den Zeiten der Vorwelt<lb/>
ausmacht.</p>
              <p rendition="#l1em">Zu den besonders merkwürdigen Abarten des<lb/>
gemeinen Kalksteins gehört nahmentlich:</p>
              <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">a</hi>) der so genannte Rogenstein, Hammites, der<lb/>
nicht mit dem Erbsenstein verwechselt werden<lb/>
darf, sondern aus mächtigen, theils ganze<lb/>
Flözlagen bildenden Massen von gleichgroßen<lb/>
Körnern, dichten (selten concentrisch schali-<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[628/0646] maggio ꝛc.) der schon in Mergelstein übergeht ꝛc. So unter denen, die fremde Körper enthalten, besonders die Petrefacten-Marmor, und unter diesen wieder nahmentlich der Muschel-Mar- mor (lumacchella); und der Corallen-Marmor, wohin die pietra stellaria gehört ꝛc. Mancher besteht als Breschen-Marmor als zusammen- cämentirten Trümmern von andern Marmorar- ten. Mancher ist mit talkartigen Fossilien durch- zogen; entweder gemarmelt, wie der Polzevera (S. 613.), oder geflammt, wie der ausnehmend schöne lauchgrüne Cipollino antico u. s. w. – Ueberhaupt hat der dichte Kalkstein und Marmor meist splitterigen Bruch; theils in schieferiges Ge- füge (– so z. B. der neuerlich zur Lithographik oder Steindrückerey angewandte Pappenheimer Kalkschiefer, in welchem sich auch die merkwür- digen Abdrücke von tropischen Seegeschöpfen der Vorwelt finden –). Mittelgewicht = 2675. Uebergang in Mergelstein. (So z. B. der ältere Flözkalkstein heißt). Bildet große durch alle Welt- theile verbreitete Flözgebirgsketten, die gemei- niglich auf der Außenseite (nicht leicht in beträcht- licher Teufe) mit dem gemeinen Petrefactenstein überzogen sind, welcher die allgemeinste Grab- stätte der Seethiere aus den Zeiten der Vorwelt ausmacht. Zu den besonders merkwürdigen Abarten des gemeinen Kalksteins gehört nahmentlich: a) der so genannte Rogenstein, Hammites, der nicht mit dem Erbsenstein verwechselt werden darf, sondern aus mächtigen, theils ganze Flözlagen bildenden Massen von gleichgroßen Körnern, dichten (selten concentrisch schali-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/646
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 628. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/646>, abgerufen am 24.11.2024.