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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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hörigen Abweichungen, zu geschweigen -) 1)
durch ganz gewaltsame Störungen desselben ganz
widernatürliche**) Formen der organisirten Kör-
per, nähmlich die Mißgeburten.

2) Dadurch, daß der zweyfache Sexual-Cha-
rakter, der sonst in den beyden Geschlechtern ge-
trennt seyn sollte, mehr oder weniger in einem
und eben demselben Individuum verbunden ist,
die Zwitter.

3) Dadurch, daß zwey Geschöpfe ganz ver-
schiedener Gattung (zweyerley Species) einander
befruchten, die Bastarde.

Endlich 4) durch den Einfluß der mancher-
ley Ursachen der allmählichen Ausartung, die Ras-
sen
und Spielarten.

§. 12.

Unter Mißgeburt versteht man, nach dem
gemeinen Sprachgebrauche, eine widernatürliche,
angebohrne, leicht in die Augen fallende Verun-
staltung in Bildung äußerer, größerer Theile. So
mannigfaltig aber diese Mißgestalten seyn können,
so lassen sie sich doch alle auf folgende vier Haut-
classen zurück bringen*)

**) Widernatürliche) versteht sich wieder nach dem allge-
meinen Sprachgebrauch des Wortes. - Man hat
gemeint, es sey besser ungewöhnlich zu sagen als
widernatürlich. Aber das sind zwey sehr
verschiedene Begriffe, deren Verwechselung selbst
zwar nicht ungewöhnlich, aber gewiß nicht natür-
lich ist.
*) Einen abentheuerlich mißgestalteten Ferkelkopf aus
meiner Sammlung, an welchem sich alle diese vier

hörigen Abweichungen, zu geschweigen –) 1)
durch ganz gewaltsame Störungen desselben ganz
widernatürliche**) Formen der organisirten Kör-
per, nähmlich die Mißgeburten.

2) Dadurch, daß der zweyfache Sexual-Cha-
rakter, der sonst in den beyden Geschlechtern ge-
trennt seyn sollte, mehr oder weniger in einem
und eben demselben Individuum verbunden ist,
die Zwitter.

3) Dadurch, daß zwey Geschöpfe ganz ver-
schiedener Gattung (zweyerley Species) einander
befruchten, die Bastarde.

Endlich 4) durch den Einfluß der mancher-
ley Ursachen der allmählichen Ausartung, die Ras-
sen
und Spielarten.

§. 12.

Unter Mißgeburt versteht man, nach dem
gemeinen Sprachgebrauche, eine widernatürliche,
angebohrne, leicht in die Augen fallende Verun-
staltung in Bildung äußerer, größerer Theile. So
mannigfaltig aber diese Mißgestalten seyn können,
so lassen sie sich doch alle auf folgende vier Haut-
classen zurück bringen*)

**) Widernatürliche) versteht sich wieder nach dem allge-
meinen Sprachgebrauch des Wortes. – Man hat
gemeint, es sey besser ungewöhnlich zu sagen als
widernatürlich. Aber das sind zwey sehr
verschiedene Begriffe, deren Verwechselung selbst
zwar nicht ungewöhnlich, aber gewiß nicht natür-
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meiner Sammlung, an welchem sich alle diese vier
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[31/0035] hörigen Abweichungen, zu geschweigen –) 1) durch ganz gewaltsame Störungen desselben ganz widernatürliche **) Formen der organisirten Kör- per, nähmlich die Mißgeburten. 2) Dadurch, daß der zweyfache Sexual-Cha- rakter, der sonst in den beyden Geschlechtern ge- trennt seyn sollte, mehr oder weniger in einem und eben demselben Individuum verbunden ist, die Zwitter. 3) Dadurch, daß zwey Geschöpfe ganz ver- schiedener Gattung (zweyerley Species) einander befruchten, die Bastarde. Endlich 4) durch den Einfluß der mancher- ley Ursachen der allmählichen Ausartung, die Ras- sen und Spielarten. §. 12. Unter Mißgeburt versteht man, nach dem gemeinen Sprachgebrauche, eine widernatürliche, angebohrne, leicht in die Augen fallende Verun- staltung in Bildung äußerer, größerer Theile. So mannigfaltig aber diese Mißgestalten seyn können, so lassen sie sich doch alle auf folgende vier Haut- classen zurück bringen *) **) Widernatürliche) versteht sich wieder nach dem allge- meinen Sprachgebrauch des Wortes. – Man hat gemeint, es sey besser ungewöhnlich zu sagen als widernatürlich. Aber das sind zwey sehr verschiedene Begriffe, deren Verwechselung selbst zwar nicht ungewöhnlich, aber gewiß nicht natür- lich ist. *) Einen abentheuerlich mißgestalteten Ferkelkopf aus meiner Sammlung, an welchem sich alle diese vier

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/35>, abgerufen am 21.11.2024.