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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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stern. Bildet theils mächtige Flöze und Lager*)
(Salz-Stöcke), wie z. B. zu Bochnia und Wie-
liczka bey Krakau etc. Theils aber wird es auch (als
Seesalz) an den Usern salziger Landseen durch
die Sonne als eine feste Rinde gradirt, wie z. B.
bey Alexandria in Aegypten und am Baikal.

2. Natürliches Salmiak, salzsaures
Ammoniak
. Sal ammoniacum. Ammo-
niaque muriate.

Weiß, graulich etc. theils gelb von beygemischtem
Schwefel etc. Meist nur mattschimmernd; theils
mehlich; theils in undeutlichen kleinen Crystallen;
zeigt einige Ductilität und Schnellkraft. Gewicht
= 1420 Geschmack kühlendstechend, laugenhaft;
geht auf Kohlen als weißer Rauch in die Höhe.
Fundort zumahl in vulcanischen Gegenden.



II. Schwefelsaures Geschlecht

und zwar

A) in Verbindung mit Laugensalz.

1. Natürliches Glaubersalz, schwefel-
saure Soda
. Sal mirabile Glaub. Sou-
de sulfatee
.

Weißlich, theils durchscheinend theils erdig. Ge-
halt = 27 Schwefelsäure, 15 Soda, 58 Wasser.
Geschmack bittersalzig, kühlend. Fundort unter an-
dern bey der natürlichen Soda von Debrezin.

B) In Verbindung mit alkalischen Er-
den
.

*) Von der Entstehung derselben s. Hrn. Prof. de
Luc's
geologische Briefe; im Voigtischen Magazin
IX. B. 4. St. S. 37.

stern. Bildet theils mächtige Flöze und Lager*)
(Salz-Stöcke), wie z. B. zu Bochnia und Wie-
liczka bey Krakau ꝛc. Theils aber wird es auch (als
Seesalz) an den Usern salziger Landseen durch
die Sonne als eine feste Rinde gradirt, wie z. B.
bey Alexandria in Aegypten und am Baikal.

2. Natürliches Salmiak, salzsaures
Ammoniak
. Sal ammoniacum. Ammo-
niaque muriaté.

Weiß, graulich ꝛc. theils gelb von beygemischtem
Schwefel ꝛc. Meist nur mattschimmernd; theils
mehlich; theils in undeutlichen kleinen Crystallen;
zeigt einige Ductilität und Schnellkraft. Gewicht
= 1420 Geschmack kühlendstechend, laugenhaft;
geht auf Kohlen als weißer Rauch in die Höhe.
Fundort zumahl in vulcanischen Gegenden.



II. Schwefelsaures Geschlecht

und zwar

A) in Verbindung mit Laugensalz.

1. Natürliches Glaubersalz, schwefel-
saure Soda
. Sal mirabile Glaub. Sou-
de sulfatée
.

Weißlich, theils durchscheinend theils erdig. Ge-
halt = 27 Schwefelsäure, 15 Soda, 58 Wasser.
Geschmack bittersalzig, kühlend. Fundort unter an-
dern bey der natürlichen Soda von Debrezin.

B) In Verbindung mit alkalischen Er-
den
.

*) Von der Entstehung derselben s. Hrn. Prof. de
Luc’s
geologische Briefe; im Voigtischen Magazin
IX. B. 4. St. S. 37.
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[619/0623] stern. Bildet theils mächtige Flöze und Lager *) (Salz-Stöcke), wie z. B. zu Bochnia und Wie- liczka bey Krakau ꝛc. Theils aber wird es auch (als Seesalz) an den Usern salziger Landseen durch die Sonne als eine feste Rinde gradirt, wie z. B. bey Alexandria in Aegypten und am Baikal. 2. Natürliches Salmiak, salzsaures Ammoniak. Sal ammoniacum. Ammo- niaque muriaté. Weiß, graulich ꝛc. theils gelb von beygemischtem Schwefel ꝛc. Meist nur mattschimmernd; theils mehlich; theils in undeutlichen kleinen Crystallen; zeigt einige Ductilität und Schnellkraft. Gewicht = 1420 Geschmack kühlendstechend, laugenhaft; geht auf Kohlen als weißer Rauch in die Höhe. Fundort zumahl in vulcanischen Gegenden. II. Schwefelsaures Geschlecht und zwar A) in Verbindung mit Laugensalz. 1. Natürliches Glaubersalz, schwefel- saure Soda. Sal mirabile Glaub. Sou- de sulfatée. Weißlich, theils durchscheinend theils erdig. Ge- halt = 27 Schwefelsäure, 15 Soda, 58 Wasser. Geschmack bittersalzig, kühlend. Fundort unter an- dern bey der natürlichen Soda von Debrezin. B) In Verbindung mit alkalischen Er- den. *) Von der Entstehung derselben s. Hrn. Prof. de Luc’s geologische Briefe; im Voigtischen Magazin IX. B. 4. St. S. 37.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 619. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/623>, abgerufen am 17.06.2024.