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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815.

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verloren haben*), da sie statt desselben nur höch-
stens mit Kalksinter, Mergeltuff u. dergl. durch-
zogen worden; mithin gemeiniglich mürbe und
leicht sind. Sie finden sich meist im aufge-
schwemmten Lande (S. 518. 630.) und zwischen
dem Kalksinter der Berghöhlen und Klüfte (S.
589.).

2) Wirklich petrificirt, als eigentlich so
genannte Versteinerungen oder Petrefacte im en-
gern Sinne, die in den festern Steinlagen der
Flözgebirge eingeschlossen sind, daher großentheils
selbst Steinhärte erlangt haben. Dahin gehören
zuvörderst die unbekannten Seegeschöpfe der Vor-
welt, wovon zumahl die Kalkflözgebirge auf dem
jetzigen festen Lande, das den Meeresboden der
Vorwelt ausmachte, so zu sagen wimmeln. Nächst-
dem aber auch die in Hornstein oder Wachsopal
versteinten Hölzer etc.

Bey den endlos mannigfaltigen Conchylien,
die sich auf diese Weise wirklich versteinert finden,
ist selten die Schale selbst noch erhalten (- wie
dieß z. E. bey dem feurig opalisirenden Muschel-

*) Ja zuweilen finden sich sogar noch weiche Theile
meist unverändert an thierischen Stücken erhalten,
die dessen ungeachtet wegen ihrer Lage, worin sie
durch große Erdrevolutionen der Vorzeit ge-
rathen sind, ohne Widerrede zu den Versteinerun-
gen im weitläuftigen Sinne gezählt werden müssen.
So zu einem Beyspiele statt vieler das 1806 am Aus-
fluß der Lena ins Eismeer noch mit Haut und Haar
ausgegrabene Mammut der alten Welt (Elephas
primigenius), dessen ausgestopftes Fell so wie sein
Skelet im Museum der Acad. der Wiss. zu St.
Petersburg aufgestellt ist.

verloren haben*), da sie statt desselben nur höch-
stens mit Kalksinter, Mergeltuff u. dergl. durch-
zogen worden; mithin gemeiniglich mürbe und
leicht sind. Sie finden sich meist im aufge-
schwemmten Lande (S. 518. 630.) und zwischen
dem Kalksinter der Berghöhlen und Klüfte (S.
589.).

2) Wirklich petrificirt, als eigentlich so
genannte Versteinerungen oder Petrefacte im en-
gern Sinne, die in den festern Steinlagen der
Flözgebirge eingeschlossen sind, daher großentheils
selbst Steinhärte erlangt haben. Dahin gehören
zuvörderst die unbekannten Seegeschöpfe der Vor-
welt, wovon zumahl die Kalkflözgebirge auf dem
jetzigen festen Lande, das den Meeresboden der
Vorwelt ausmachte, so zu sagen wimmeln. Nächst-
dem aber auch die in Hornstein oder Wachsopal
versteinten Hölzer ꝛc.

Bey den endlos mannigfaltigen Conchylien,
die sich auf diese Weise wirklich versteinert finden,
ist selten die Schale selbst noch erhalten (– wie
dieß z. E. bey dem feurig opalisirenden Muschel-

*) Ja zuweilen finden sich sogar noch weiche Theile
meist unverändert an thierischen Stücken erhalten,
die dessen ungeachtet wegen ihrer Lage, worin sie
durch große Erdrevolutionen der Vorzeit ge-
rathen sind, ohne Widerrede zu den Versteinerun-
gen im weitläuftigen Sinne gezählt werden müssen.
So zu einem Beyspiele statt vieler das 1806 am Aus-
fluß der Lena ins Eismeer noch mit Haut und Haar
ausgegrabene Mammut der alten Welt (Elephas
primigenius), dessen ausgestopftes Fell so wie sein
Skelet im Museum der Acad. der Wiss. zu St.
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[688/0692] verloren haben *), da sie statt desselben nur höch- stens mit Kalksinter, Mergeltuff u. dergl. durch- zogen worden; mithin gemeiniglich mürbe und leicht sind. Sie finden sich meist im aufge- schwemmten Lande (S. 518. 630.) und zwischen dem Kalksinter der Berghöhlen und Klüfte (S. 589.). 2) Wirklich petrificirt, als eigentlich so genannte Versteinerungen oder Petrefacte im en- gern Sinne, die in den festern Steinlagen der Flözgebirge eingeschlossen sind, daher großentheils selbst Steinhärte erlangt haben. Dahin gehören zuvörderst die unbekannten Seegeschöpfe der Vor- welt, wovon zumahl die Kalkflözgebirge auf dem jetzigen festen Lande, das den Meeresboden der Vorwelt ausmachte, so zu sagen wimmeln. Nächst- dem aber auch die in Hornstein oder Wachsopal versteinten Hölzer ꝛc. Bey den endlos mannigfaltigen Conchylien, die sich auf diese Weise wirklich versteinert finden, ist selten die Schale selbst noch erhalten (– wie dieß z. E. bey dem feurig opalisirenden Muschel- *) Ja zuweilen finden sich sogar noch weiche Theile meist unverändert an thierischen Stücken erhalten, die dessen ungeachtet wegen ihrer Lage, worin sie durch große Erdrevolutionen der Vorzeit ge- rathen sind, ohne Widerrede zu den Versteinerun- gen im weitläuftigen Sinne gezählt werden müssen. So zu einem Beyspiele statt vieler das 1806 am Aus- fluß der Lena ins Eismeer noch mit Haut und Haar ausgegrabene Mammut der alten Welt (Elephas primigenius), dessen ausgestopftes Fell so wie sein Skelet im Museum der Acad. der Wiss. zu St. Petersburg aufgestellt ist.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Ausg. Göttingen, 1815, S. 688. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1815/692>, abgerufen am 22.11.2024.