3. Marina, die Seeotter. (Fr. le castor marin. Engl. the sea-otter.) L. nigra, plantis pilosis, cau- da corpore quadruplo breviore.
Cook'svoyage to the northern hemispherevol. II. tab. 43.
Besonders um Kamtschatka und an der jenseitigen Küste vom nordwestlichen Amerika bis hinunter nach Nutka-Sund, doch auch um Corea, und zumahl im gelben See. Ihr schwarzes und silbergraues Fell ist für die Schinesen das kostbarste aller Rauchwerke.
1. Paradoxus, das Schnabelthier. (Engl. the duck-bill.)
Abbild. n. h. Gegenst. tab. 41.
Dieses so ganz abenteuerliche Geschöpf zeichnet sich von allen bisher bekannten Säugethieren durch die bey- spiellose Bildung seiner Kinnladen aus, die im äußern aufs vollkommenste einen breiten platten Entenschna- bel ähneln, auch eben so mit einer weichen nervenrei- chen zum Tasten bestimmten Haut überzogen, auch an den Seitenrändern gezähnelt sind. Beyderley Füsse sind mit einer Schwimmhaut versehen, die an den Vordern noch vor den Krallen hervorragt, und sich mittelst der- selben fächerartig zusammenfalten oder ausbreiten läßt. Noch hat man an keinem von beyden Geschlechtern eine Spur von Zitzen gefunden. Dieses Wunderthier lebt in Landseen des an sonderbaren Formen seiner Geschö- pfe so reichen fünften Welttheils, unweit Botanybay.
*) Denn die Organe, die Hr. Ever. Home für Backenzähne des Schnabelthiers ausgegeben, können doch, da sie weder substantia vitrea noch ossea, weder Wurzeln noch Zahnzel- len haben, und er sie ihrer Structur nach vielmehr mit der von der innern Haut des Hühnermagens vergleicht, wohl we- der nach dem gemeinen Sprachgebrauch, noch nach der wissen- schaftlichen anatomischen und naturhistorischen Terminologie für wirkliche Zahne eines warmblutigen Quadruped's gehal- ten werden.
3. Marina, die Seeotter. (Fr. le castor marin. Engl. the sea-otter.) L. nigra, plantis pilosis, cau- da corpore quadruplo breviore.
Cook'svoyage to the northern hemispherevol. II. tab. 43.
Besonders um Kamtschatka und an der jenseitigen Küste vom nordwestlichen Amerika bis hinunter nach Nutka-Sund, doch auch um Corea, und zumahl im gelben See. Ihr schwarzes und silbergraues Fell ist für die Schinesen das kostbarste aller Rauchwerke.
1. Paradoxus, das Schnabelthier. (Engl. the duck-bill.)
Abbild. n. h. Gegenst. tab. 41.
Dieses so ganz abenteuerliche Geschöpf zeichnet sich von allen bisher bekannten Säugethieren durch die bey- spiellose Bildung seiner Kinnladen aus, die im äußern aufs vollkommenste einen breiten platten Entenschna- bel ähneln, auch eben so mit einer weichen nervenrei- chen zum Tasten bestimmten Haut überzogen, auch an den Seitenrändern gezähnelt sind. Beyderley Füsse sind mit einer Schwimmhaut versehen, die an den Vordern noch vor den Krallen hervorragt, und sich mittelst der- selben fächerartig zusammenfalten oder ausbreiten läßt. Noch hat man an keinem von beyden Geschlechtern eine Spur von Zitzen gefunden. Dieses Wunderthier lebt in Landseen des an sonderbaren Formen seiner Geschö- pfe so reichen fünften Welttheils, unweit Botanybay.
*) Denn die Organe, die Hr. Ever. Home für Backenzähne des Schnabelthiers ausgegeben, können doch, da sie weder substantia vitrea noch ossea, weder Wurzeln noch Zahnzel- len haben, und er sie ihrer Structur nach vielmehr mit der von der innern Haut des Hühnermagens vergleicht, wohl we- der nach dem gemeinen Sprachgebrauch, noch nach der wissen- schaftlichen anatomischen und naturhistorischen Terminologie für wirkliche Zahne eines warmblutigen Quadruped's gehal- ten werden.
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3. Marina, die Seeotter. (Fr. le castor marin.
Engl. the sea-otter.) L. nigra, plantis pilosis, cau-
da corpore quadruplo breviore.
Cook's voyage to the northern hemisphere vol. II.
tab. 43.
Besonders um Kamtschatka und an der jenseitigen
Küste vom nordwestlichen Amerika bis hinunter nach
Nutka-Sund, doch auch um Corea, und zumahl im
gelben See. Ihr schwarzes und silbergraues Fell ist für
die Schinesen das kostbarste aller Rauchwerke.
C) Bruta.
Ohne Gebiß, oder wenigstens ohne Vorderzähne.
45. Ornithorhynchus. Mandibulae rostra-
tae (anatinae). Dentes nulli *).
1. Paradoxus, das Schnabelthier. (Engl. the
duck-bill.)
Abbild. n. h. Gegenst. tab. 41.
Dieses so ganz abenteuerliche Geschöpf zeichnet sich
von allen bisher bekannten Säugethieren durch die bey-
spiellose Bildung seiner Kinnladen aus, die im äußern
aufs vollkommenste einen breiten platten Entenschna-
bel ähneln, auch eben so mit einer weichen nervenrei-
chen zum Tasten bestimmten Haut überzogen, auch an
den Seitenrändern gezähnelt sind. Beyderley Füsse sind
mit einer Schwimmhaut versehen, die an den Vordern
noch vor den Krallen hervorragt, und sich mittelst der-
selben fächerartig zusammenfalten oder ausbreiten läßt.
Noch hat man an keinem von beyden Geschlechtern eine
Spur von Zitzen gefunden. Dieses Wunderthier lebt
in Landseen des an sonderbaren Formen seiner Geschö-
pfe so reichen fünften Welttheils, unweit Botanybay.
*) Denn die Organe, die Hr. Ever. Home für Backenzähne
des Schnabelthiers ausgegeben, können doch, da sie weder
substantia vitrea noch ossea, weder Wurzeln noch Zahnzel-
len haben, und er sie ihrer Structur nach vielmehr mit der
von der innern Haut des Hühnermagens vergleicht, wohl we-
der nach dem gemeinen Sprachgebrauch, noch nach der wissen-
schaftlichen anatomischen und naturhistorischen Terminologie
für wirkliche Zahne eines warmblutigen Quadruped's gehal-
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/121>, abgerufen am 16.02.2025.
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