mehr oder weniger dicht; theils in unebenen schie- ferigen Ablosungen, theils wie aus runden Kör- nern zusammengebacken etc. Überhaupt aber entwe- der ungeformt, oder säulenförmig [- aber nicht crystallisirt - s. §. 238. not.]. Diese Säulen, von drey bis neun Seiten, stehen theils zu Tausenden dicht an einander; meist schräg, wie angelehnt, theils aber auch aufrecht: theils gebogen; theils gar aufs regelmäßigste gegliedert*); und diese Glieder zuwei- len durch Verwitterung kugelicht abgerundet. Über- haupt von sehr verschiedener Härte specifischem Ge- wicht etc., wirkt theils sehr stark auf den Magnet. Gehalt eines Böhmischen Saulenbasalts (nach Klap- roth) = 16, 75 Thonerde, 44, 50 Kieselerde, 9, 50 Kalkerde, 2, 25 Talkerde, 20 Eisenkalk, 0, 12 Braunsteinkalk, 2, 60 Soda, 2 Wasser. Hält ge- meiniglich eine oder mehrere Gattungen von mancher- ley andern Fossilien eingemengt, zumahl Olivin, Augit, Speckstein, Feldspath, Zeolith, basaltische Hornblende etc. Übergänge zumahl in Trapp, Tuff- wacke und Lava: auch theils in den eigentlichen Grünstein eine aus Hornblende und Feldspath innig gemengte Gebirgsart (Fr. Roche amphiboli- que)**). Gemeiniglich in einzelnen Bergen (Kup-
*) So vor allen die unzähligen mächtig großen Basaltsäulen, die eins der prodigiosesten Phänomene in der Physischen Erdkunde, nähmlich den Riesendamm (Giant's Causeway) an der Nord- küste von Irland ausmachen. - Ich besitze von diesem berühm- testen aller Basalte vier zusammenpassende Glieder, die zu- sammen auf 400 Pfund wiegen, und wovon ich eine genaue Zeichnung im zweyten Hefte der Abbildungen naturhist. Ge- genständetab. 18. geliefert habe. - Immer bleibt die äußerst regelmäßige Articulation dieser Säulen eines der räthselhafte- sten und merkwürdigsten Phänomene der Geogenie.
**) Dahin scheinen die mehresten antiken Ägyptischen Basalte zu gehoren. In manchen Abarten derselben, zumahl unter den schwarzen, sind die Gemengstoffe noch von einander zu unter- scheiden, und diese gehen dann in den aus Hornblende und Feldspath bestehenden Halbgranit über Mehr davon habe ich in dem Specimen historiae naturalis antique artis operi- bus illustrataep. 29. gesagt.
mehr oder weniger dicht; theils in unebenen schie- ferigen Ablosungen, theils wie aus runden Kör- nern zusammengebacken ꝛc. Überhaupt aber entwe- der ungeformt, oder säulenförmig [– aber nicht crystallisirt – s. §. 238. not.]. Diese Säulen, von drey bis neun Seiten, stehen theils zu Tausenden dicht an einander; meist schräg, wie angelehnt, theils aber auch aufrecht: theils gebogen; theils gar aufs regelmäßigste gegliedert*); und diese Glieder zuwei- len durch Verwitterung kugelicht abgerundet. Über- haupt von sehr verschiedener Härte specifischem Ge- wicht ꝛc., wirkt theils sehr stark auf den Magnet. Gehalt eines Böhmischen Saulenbasalts (nach Klap- roth) = 16, 75 Thonerde, 44, 50 Kieselerde, 9, 50 Kalkerde, 2, 25 Talkerde, 20 Eisenkalk, 0, 12 Braunsteinkalk, 2, 60 Soda, 2 Wasser. Hält ge- meiniglich eine oder mehrere Gattungen von mancher- ley andern Fossilien eingemengt, zumahl Olivin, Augit, Speckstein, Feldspath, Zeolith, basaltische Hornblende ꝛc. Übergänge zumahl in Trapp, Tuff- wacke und Lava: auch theils in den eigentlichen Grünstein eine aus Hornblende und Feldspath innig gemengte Gebirgsart (Fr. Roche amphiboli- que)**). Gemeiniglich in einzelnen Bergen (Kup-
*) So vor allen die unzähligen mächtig großen Basaltsäulen, die eins der prodigiosesten Phänomene in der Physischen Erdkunde, nähmlich den Riesendamm (Giant's Causeway) an der Nord- küste von Irland ausmachen. – Ich besitze von diesem berühm- testen aller Basalte vier zusammenpassende Glieder, die zu- sammen auf 400 Pfund wiegen, und wovon ich eine genaue Zeichnung im zweyten Hefte der Abbildungen naturhist. Ge- genständetab. 18. geliefert habe. – Immer bleibt die äußerst regelmäßige Articulation dieser Säulen eines der räthselhafte- sten und merkwürdigsten Phänomene der Geogenie.
**) Dahin scheinen die mehresten antiken Ägyptischen Basalte zu gehoren. In manchen Abarten derselben, zumahl unter den schwarzen, sind die Gemengstoffe noch von einander zu unter- scheiden, und diese gehen dann in den aus Hornblende und Feldspath bestehenden Halbgranit über Mehr davon habe ich in dem Specimen historiae naturalis antique artis operi- bus illustrataep. 29. gesagt.
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mehr oder weniger dicht; theils in unebenen schie-
ferigen Ablosungen, theils wie aus runden Kör-
nern zusammengebacken ꝛc. Überhaupt aber entwe-
der ungeformt, oder säulenförmig [– aber nicht
crystallisirt – s. §. 238. not.]. Diese Säulen, von
drey bis neun Seiten, stehen theils zu Tausenden
dicht an einander; meist schräg, wie angelehnt, theils
aber auch aufrecht: theils gebogen; theils gar aufs
regelmäßigste gegliedert *); und diese Glieder zuwei-
len durch Verwitterung kugelicht abgerundet. Über-
haupt von sehr verschiedener Härte specifischem Ge-
wicht ꝛc., wirkt theils sehr stark auf den Magnet.
Gehalt eines Böhmischen Saulenbasalts (nach Klap-
roth) = 16, 75 Thonerde, 44, 50 Kieselerde, 9,
50 Kalkerde, 2, 25 Talkerde, 20 Eisenkalk, 0, 12
Braunsteinkalk, 2, 60 Soda, 2 Wasser. Hält ge-
meiniglich eine oder mehrere Gattungen von mancher-
ley andern Fossilien eingemengt, zumahl Olivin,
Augit, Speckstein, Feldspath, Zeolith, basaltische
Hornblende ꝛc. Übergänge zumahl in Trapp, Tuff-
wacke und Lava: auch theils in den eigentlichen
Grünstein eine aus Hornblende und Feldspath
innig gemengte Gebirgsart (Fr. Roche amphiboli-
que) **). Gemeiniglich in einzelnen Bergen (Kup-
*) So vor allen die unzähligen mächtig großen Basaltsäulen, die
eins der prodigiosesten Phänomene in der Physischen Erdkunde,
nähmlich den Riesendamm (Giant's Causeway) an der Nord-
küste von Irland ausmachen. – Ich besitze von diesem berühm-
testen aller Basalte vier zusammenpassende Glieder, die zu-
sammen auf 400 Pfund wiegen, und wovon ich eine genaue
Zeichnung im zweyten Hefte der Abbildungen naturhist. Ge-
genstände tab. 18. geliefert habe. – Immer bleibt die äußerst
regelmäßige Articulation dieser Säulen eines der räthselhafte-
sten und merkwürdigsten Phänomene der Geogenie.
**) Dahin scheinen die mehresten antiken Ägyptischen Basalte
zu gehoren. In manchen Abarten derselben, zumahl unter den
schwarzen, sind die Gemengstoffe noch von einander zu unter-
scheiden, und diese gehen dann in den aus Hornblende und
Feldspath bestehenden Halbgranit über Mehr davon habe
ich in dem Specimen historiae naturalis antique artis operi-
bus illustratae p. 29. gesagt.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/530>, abgerufen am 10.06.2024.
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