Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

Bild:
<< vorherige Seite

sie sich, wenn sie rein sind, in Öhl auflösen lassen,
und schon im Glühefeuer mit Rauch und Flamme und
eigenem Geruch brennen oder wenigstens glimmen, und
zur Unterhaltung des Feuers dienen können. Vom Erd-
harz ist eine Gattung, nähmlich das Erdöhl, flüssig.
Die übrigen trockenen sind stark idiolektrisch.



I. Schwefel-Geschlecht.

1. Natürlicher Schwefel. Sulphur. (Fr. Soufre.
Engl. Brimstone.)

In mancherley Abstufungen seiner bekannten Far-
be; mehr oder weniger durchscheinend; Fettglanz,
muscheliger Bruch; spröde; meist ungeformt und
zwar sowohl locker als derb; theils stalactitisch; theils
krystallisirt, in dreyseitigen oder doppelt vierseitigen
Pyramiden. Gewicht = 2033. Schmilzt bey 244°
Fahrenh. und bricht bey 414° in Flamme aus.
Oft unrein, als Schwefelerde etc. Fundort, zumahl
in Gypsflötzen, z. E. bey Lauenstein im Hannoveri-
schen; und dann auf und bey Vulkanen etc.



II. Erdharz-Geschlecht.

1. Honigstein. Mellite.

Dieses vor der Hand immer noch ziemlich pro-
blematische Fossil, ist meist honiggelb: durchschei-
nend; glasglänzend; sehr spröde, von kleinmusche-
ligem Bruch; immer krystallisirt, häufigst als dop-
pelt-vierseitige Pyramide, und zeigt beym Reiben
Harzelektricität. Gewicht = 1666. Gehalt (nach
Klaproth) = 16 Thonerde, 46 eine eigene Säure,
die den vegetabilischen ähnelt, 39 Wasser. Fundort

sie sich, wenn sie rein sind, in Öhl auflösen lassen,
und schon im Glühefeuer mit Rauch und Flamme und
eigenem Geruch brennen oder wenigstens glimmen, und
zur Unterhaltung des Feuers dienen können. Vom Erd-
harz ist eine Gattung, nähmlich das Erdöhl, flüssig.
Die übrigen trockenen sind stark idiolektrisch.



I. Schwefel-Geschlecht.

1. Natürlicher Schwefel. Sulphur. (Fr. Soufre.
Engl. Brimstone.)

In mancherley Abstufungen seiner bekannten Far-
be; mehr oder weniger durchscheinend; Fettglanz,
muscheliger Bruch; spröde; meist ungeformt und
zwar sowohl locker als derb; theils stalactitisch; theils
krystallisirt, in dreyseitigen oder doppelt vierseitigen
Pyramiden. Gewicht = 2033. Schmilzt bey 244°
Fahrenh. und bricht bey 414° in Flamme aus.
Oft unrein, als Schwefelerde ꝛc. Fundort, zumahl
in Gypsflötzen, z. E. bey Lauenstein im Hannoveri-
schen; und dann auf und bey Vulkanen ꝛc.



II. Erdharz-Geschlecht.

1. Honigstein. Mellite.

Dieses vor der Hand immer noch ziemlich pro-
blematische Fossil, ist meist honiggelb: durchschei-
nend; glasglänzend; sehr spröde, von kleinmusche-
ligem Bruch; immer krystallisirt, häufigst als dop-
pelt-vierseitige Pyramide, und zeigt beym Reiben
Harzelektricität. Gewicht = 1666. Gehalt (nach
Klaproth) = 16 Thonerde, 46 eine eigene Säure,
die den vegetabilischen ähnelt, 39 Wasser. Fundort

<TEI xml:lang="de-DE">
  <text xml:id="blume_hbnatur_000041">
    <group>
      <text xml:id="blume_hbnatur_000041_2" n="2">
        <body>
          <div n="1">
            <div n="2">
              <p><pb facs="#f0584" xml:id="pb211_02_0001" n="211"/>
sie sich, wenn sie rein sind, in Öhl auflösen lassen,<lb/>
und schon im Glühefeuer mit Rauch und Flamme und<lb/>
eigenem Geruch brennen oder wenigstens glimmen, und<lb/>
zur Unterhaltung des Feuers dienen können. Vom Erd-<lb/>
harz ist eine Gattung, nähmlich das Erdöhl, flüssig.<lb/>
Die übrigen trockenen sind stark idiolektrisch.</p>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            </div>
            <div n="2">
              <div n="3">
                <head rendition="#c">I. Schwefel-Geschlecht.</head><lb/>
                <p rendition="#indent-1">1. <hi rendition="#g">Natürlicher Schwefel</hi>. <hi rendition="#aq">Sulphur</hi>. (<hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#aq">Soufre.</hi><lb/><hi rendition="#g">Engl</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Brimstone</hi></hi>.)</p>
                <p rendition="#l1em">In mancherley Abstufungen seiner bekannten Far-<lb/>
be; mehr oder weniger durchscheinend; Fettglanz,<lb/>
muscheliger Bruch; spröde; meist ungeformt und<lb/>
zwar sowohl locker als derb; theils stalactitisch; theils<lb/>
krystallisirt, in dreyseitigen oder doppelt vierseitigen<lb/>
Pyramiden. Gewicht = 2033. Schmilzt bey 244°<lb/><hi rendition="#g">Fahrenh</hi>. und bricht bey 414° in Flamme aus.<lb/>
Oft unrein, als Schwefelerde &#xA75B;c. Fundort, zumahl<lb/>
in Gypsflötzen, z. E. bey Lauenstein im Hannoveri-<lb/>
schen; und dann auf und bey Vulkanen &#xA75B;c.</p>
                <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
              </div>
              <div n="3">
                <head rendition="#c">II. Erdharz-Geschlecht.</head><lb/>
                <p rendition="#indent-1">1. <hi rendition="#g">Honigstein</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Mellite</hi></hi>.</p>
                <p rendition="#l1em">Dieses vor der Hand immer noch ziemlich pro-<lb/>
blematische Fossil, ist meist honiggelb: durchschei-<lb/>
nend; glasglänzend; sehr spröde, von kleinmusche-<lb/>
ligem Bruch; immer krystallisirt, häufigst als dop-<lb/>
pelt-vierseitige Pyramide, und zeigt beym Reiben<lb/>
Harzelektricität. Gewicht = 1666. Gehalt (nach<lb/>
Klaproth) = 16 Thonerde, 46 eine eigene Säure,<lb/>
die den vegetabilischen ähnelt, 39 Wasser. Fundort<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </body>
      </text>
    </group>
  </text>
</TEI>
[211/0584] sie sich, wenn sie rein sind, in Öhl auflösen lassen, und schon im Glühefeuer mit Rauch und Flamme und eigenem Geruch brennen oder wenigstens glimmen, und zur Unterhaltung des Feuers dienen können. Vom Erd- harz ist eine Gattung, nähmlich das Erdöhl, flüssig. Die übrigen trockenen sind stark idiolektrisch. I. Schwefel-Geschlecht. 1. Natürlicher Schwefel. Sulphur. (Fr. Soufre. Engl. Brimstone.) In mancherley Abstufungen seiner bekannten Far- be; mehr oder weniger durchscheinend; Fettglanz, muscheliger Bruch; spröde; meist ungeformt und zwar sowohl locker als derb; theils stalactitisch; theils krystallisirt, in dreyseitigen oder doppelt vierseitigen Pyramiden. Gewicht = 2033. Schmilzt bey 244° Fahrenh. und bricht bey 414° in Flamme aus. Oft unrein, als Schwefelerde ꝛc. Fundort, zumahl in Gypsflötzen, z. E. bey Lauenstein im Hannoveri- schen; und dann auf und bey Vulkanen ꝛc. II. Erdharz-Geschlecht. 1. Honigstein. Mellite. Dieses vor der Hand immer noch ziemlich pro- blematische Fossil, ist meist honiggelb: durchschei- nend; glasglänzend; sehr spröde, von kleinmusche- ligem Bruch; immer krystallisirt, häufigst als dop- pelt-vierseitige Pyramide, und zeigt beym Reiben Harzelektricität. Gewicht = 1666. Gehalt (nach Klaproth) = 16 Thonerde, 46 eine eigene Säure, die den vegetabilischen ähnelt, 39 Wasser. Fundort

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/584
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/584>, abgerufen am 25.11.2024.