Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.(theils zwischen natürlichem Schwefel) in bituminö- 2. Bernstein, Agtstein. Succinum, electrum, Vom Weißen bis ins dunkel Orangenrothe; und 3. Erdöhl, Bergöhl, Steinöhl. Petroleum. Mehr oder weniger flüssig; theils nähmlich voll- *) Hingegen ist der oft damit verwechselte Copal immer wasser- hell, nie öhlklar; fließt in Tropfen wenn er angebrannt wird, was der Bernstein nicht thut; dagegen springen brennende Stück- chen von diesem in die Höhe, wenn man sie fallen läßt, was hinwiederum nicht mit dem Copal geschieht. **) In einer überaus instructiven Suite zur Naturgeschichte des Bernsteins, womit der Herr Graf von Finkenstein-Schön- burg meine Sammlung bereichert hat, finden sich unter andern manche vollkommen deutliche, aber theils unbekannte - theils tropischen Gattungen ähnelnde Insecten, zumahl Staphylini, Blattae, etc. **) Zwischen diesem findet sich zuweilen, aber sehr selten, eine
bis jetzt ebenfalls ganz unbekannte mandelförmige Samenkap- sel des ehemahligen Bernsteinbaumes, dergleichen ich durch die Güte des Hrn. Medicinalraths Hagen zu Königsberg besitze. (theils zwischen natürlichem Schwefel) in bituminö- 2. Bernstein, Agtstein. Succinum, electrum, Vom Weißen bis ins dunkel Orangenrothe; und 3. Erdöhl, Bergöhl, Steinöhl. Petroleum. Mehr oder weniger flüssig; theils nähmlich voll- *) Hingegen ist der oft damit verwechselte Copal immer wasser- hell, nie öhlklar; fließt in Tropfen wenn er angebrannt wird, was der Bernstein nicht thut; dagegen springen brennende Stück- chen von diesem in die Höhe, wenn man sie fallen läßt, was hinwiederum nicht mit dem Copal geschieht. **) In einer überaus instructiven Suite zur Naturgeschichte des Bernsteins, womit der Herr Graf von Finkenstein-Schön- burg meine Sammlung bereichert hat, finden sich unter andern manche vollkommen deutliche, aber theils unbekannte – theils tropischen Gattungen ähnelnde Insecten, zumahl Staphylini, Blattae, etc. **) Zwischen diesem findet sich zuweilen, aber sehr selten, eine
bis jetzt ebenfalls ganz unbekannte mandelförmige Samenkap- sel des ehemahligen Bernsteinbaumes, dergleichen ich durch die Güte des Hrn. Medicinalraths Hagen zu Königsberg besitze. <TEI xml:lang="de-DE"> <text xml:id="blume_hbnatur_000041"> <group> <text xml:id="blume_hbnatur_000041_2" n="2"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0585" xml:id="pb212_02_0001" n="212"/> (theils zwischen natürlichem Schwefel) in bituminö-<lb/> sem Holz u. dgl. Holzerde, bey Altern im Mans-<lb/> feldischen.</p> <p rendition="#indent-1">2. <hi rendition="#g">Bernstein, Agtstein</hi>. <hi rendition="#aq">Succinum, electrum</hi>,<lb/><hi rendition="#aq">lyncurium, glessum</hi> <hi rendition="#k">Tacit</hi>. (<hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">succin</hi></hi>, <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">ambre<lb/> jaune</hi></hi>, <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">carabé</hi></hi>.)</p> <p rendition="#l1em">Vom Weißen bis ins dunkel Orangenrothe; und<lb/> vom Durchsichtigen bis ins völlig Undurchsichtige;<lb/> selten wasserhell, meist öhlklar<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Hingegen ist der oft damit verwechselte Copal immer wasser-<lb/> hell, nie öhlklar; fließt in Tropfen wenn er angebrannt wird,<lb/> was der Bernstein nicht thut; dagegen springen brennende Stück-<lb/> chen von diesem in die Höhe, wenn man sie fallen läßt, was<lb/> hinwiederum nicht mit dem Copal geschieht.</p></note>, theils Glas-<lb/> glanz, theils Wachsglanz; muscheliger Bruch;<lb/> theils in besonderer Gestalt als birnförmige oder<lb/> kugelichte Tropfen. Läßt sich drehen, poliren ꝛc.<lb/> Gewicht eines durchsichtigen weingelben = 1083.<lb/> Enthält eine eigene Säure (<hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">acide succinique</hi></hi>);<lb/> ist vermuthlich als Folge einer der frühern Erdrevo-<lb/> lutionen<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>In einer überaus instructiven Suite zur Naturgeschichte des<lb/> Bernsteins, womit der Herr Graf <hi rendition="#g">von Finkenstein</hi>-<hi rendition="#g">Schön-<lb/> burg</hi> meine Sammlung bereichert hat, finden sich unter andern<lb/> manche vollkommen deutliche, aber theils unbekannte – theils<lb/> tropischen Gattungen ähnelnde Insecten, zumahl <hi rendition="#aq">Staphylini</hi>,<lb/><hi rendition="#aq">Blattae, etc</hi>.</p></note> aus Baumharz entstanden; hält nicht<lb/> selten fremde Körper eingeschlossen; zumahl Wald-<lb/> Insecten ꝛc. Fundort vorzüglichst Samland in Ost-<lb/> Preußen; theils in Flötzen von bituminösem Holz<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>Zwischen diesem findet sich zuweilen, aber sehr selten, eine<lb/> bis jetzt ebenfalls ganz unbekannte mandelförmige Samenkap-<lb/> sel des ehemahligen Bernsteinbaumes, dergleichen ich durch die<lb/> Güte des Hrn. Medicinalraths <hi rendition="#g">Hagen</hi> zu Königsberg besitze.</p></note><lb/> und Braunkohle; theils am Seestrande.</p> <p rendition="#indent-1">3. <hi rendition="#g">Erdöhl, Bergöhl</hi>, <hi rendition="#g">Steinöhl</hi>. <hi rendition="#aq">Petroleum</hi>.<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Bitume liquide</hi></hi>. (<hi rendition="#g">Engl</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">fossile</hi><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Tat</hi></hi></hi>.)</p> <p rendition="#l1em">Mehr oder weniger flüssig; theils nähmlich voll-<lb/> kommen tropfbar (so die <hi rendition="#g">Naphtha</hi>); theils hin-<lb/> gegen sehr zähe, wie ein verdickter Theer (so der<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </group> </text> </TEI> [212/0585]
(theils zwischen natürlichem Schwefel) in bituminö-
sem Holz u. dgl. Holzerde, bey Altern im Mans-
feldischen.
2. Bernstein, Agtstein. Succinum, electrum,
lyncurium, glessum Tacit. (Fr. succin, ambre
jaune, carabé.)
Vom Weißen bis ins dunkel Orangenrothe; und
vom Durchsichtigen bis ins völlig Undurchsichtige;
selten wasserhell, meist öhlklar *), theils Glas-
glanz, theils Wachsglanz; muscheliger Bruch;
theils in besonderer Gestalt als birnförmige oder
kugelichte Tropfen. Läßt sich drehen, poliren ꝛc.
Gewicht eines durchsichtigen weingelben = 1083.
Enthält eine eigene Säure (Fr. acide succinique);
ist vermuthlich als Folge einer der frühern Erdrevo-
lutionen **) aus Baumharz entstanden; hält nicht
selten fremde Körper eingeschlossen; zumahl Wald-
Insecten ꝛc. Fundort vorzüglichst Samland in Ost-
Preußen; theils in Flötzen von bituminösem Holz **)
und Braunkohle; theils am Seestrande.
3. Erdöhl, Bergöhl, Steinöhl. Petroleum.
Bitume liquide. (Engl. fossile Tat.)
Mehr oder weniger flüssig; theils nähmlich voll-
kommen tropfbar (so die Naphtha); theils hin-
gegen sehr zähe, wie ein verdickter Theer (so der
*) Hingegen ist der oft damit verwechselte Copal immer wasser-
hell, nie öhlklar; fließt in Tropfen wenn er angebrannt wird,
was der Bernstein nicht thut; dagegen springen brennende Stück-
chen von diesem in die Höhe, wenn man sie fallen läßt, was
hinwiederum nicht mit dem Copal geschieht.
**) In einer überaus instructiven Suite zur Naturgeschichte des
Bernsteins, womit der Herr Graf von Finkenstein-Schön-
burg meine Sammlung bereichert hat, finden sich unter andern
manche vollkommen deutliche, aber theils unbekannte – theils
tropischen Gattungen ähnelnde Insecten, zumahl Staphylini,
Blattae, etc.
**) Zwischen diesem findet sich zuweilen, aber sehr selten, eine
bis jetzt ebenfalls ganz unbekannte mandelförmige Samenkap-
sel des ehemahligen Bernsteinbaumes, dergleichen ich durch die
Güte des Hrn. Medicinalraths Hagen zu Königsberg besitze.
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