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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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Nevision, ehe sich mit Sicherheit bestimmen läßt,
zu welcher von unseren drey Hauptabtheilungen, (in
bestimmbare oder zweifelhafte oder unbekannte) sie
gehören mögen. Denn nur mit wenigen, wie z. B.
mit denen im Öninger Stinkschiefer oder mit den
einzelnen so sonderbar in länglichen Thonschollen
gleichsam mumisirten Angmarsets (Salmo
arcticus
) von Zuckertop auf der Westküste von Grön-
land*), läßt sich dieß vor der Hand mit Gewißheit
thun.

Die meist sehr gut erhaltenen Fischgerippe in
Stinkschiefer vom Bolcaberg im Veronesischen**)
werden zwar insgemein sehr bestimmt auf bekannte
Urbilder referirt. Aber schon das scheint dabey be-
denklich, daß dem zu Folge jener Berg die gemein-
schaftliche Niederlage nicht nur von Flußfischen so-
wohl, als von Seefischen, sondern unter den letz-
tern zumahl, zugleich von Thieren aus den weitest
von einander entfernten Oceanen seyn soll. Von
Utaheiti sowohl als aus dem mittelländischen Meer,
und von den Küsten von Japan, Brasilien, dem
nordöstlichen Amerika, Afrika etc. Die im Tafelschie-
fer vom Blattenberg im Canton Glaris und die im
Mansfeldischen und Heffischen bituminösen Mergel-
schiefer haben selten die zur specifischen Charakteri-
stik wichtigsten Theile deutlich genug erhalten, daß
man die Gattungen mit Zuversicht bestimmen
könnte.

Was sich aber im dichten Flötz-Kalkstein von ver-
steinten Fischen findet, sind meist nur einzelne Wir-
bel, Graten und Zähne. Unter letztern zumahl die
sogenannten Schlangenzungen (glossopetrae)
aus dem Hayfischgeschlechte, und die Bufoniten

*) Nehem. Grew museum Reg. Soc. Lond. tab. 19.
**) S. des Grafen Gazzola prächtige Ittiolitologia Veronese
1794. gr. Fol. und G. Graydon in den Transactions of the
Royal Irish Academy
. Vol. V. 1794. p. 281.

Nevision, ehe sich mit Sicherheit bestimmen läßt,
zu welcher von unseren drey Hauptabtheilungen, (in
bestimmbare oder zweifelhafte oder unbekannte) sie
gehören mögen. Denn nur mit wenigen, wie z. B.
mit denen im Öninger Stinkschiefer oder mit den
einzelnen so sonderbar in länglichen Thonschollen
gleichsam mumisirten Angmarsets (Salmo
arcticus
) von Zuckertop auf der Westküste von Grön-
land*), läßt sich dieß vor der Hand mit Gewißheit
thun.

Die meist sehr gut erhaltenen Fischgerippe in
Stinkschiefer vom Bolcaberg im Veronesischen**)
werden zwar insgemein sehr bestimmt auf bekannte
Urbilder referirt. Aber schon das scheint dabey be-
denklich, daß dem zu Folge jener Berg die gemein-
schaftliche Niederlage nicht nur von Flußfischen so-
wohl, als von Seefischen, sondern unter den letz-
tern zumahl, zugleich von Thieren aus den weitest
von einander entfernten Oceanen seyn soll. Von
Utaheiti sowohl als aus dem mittelländischen Meer,
und von den Küsten von Japan, Brasilien, dem
nordöstlichen Amerika, Afrika ꝛc. Die im Tafelschie-
fer vom Blattenberg im Canton Glaris und die im
Mansfeldischen und Heffischen bituminösen Mergel-
schiefer haben selten die zur specifischen Charakteri-
stik wichtigsten Theile deutlich genug erhalten, daß
man die Gattungen mit Zuversicht bestimmen
könnte.

Was sich aber im dichten Flötz-Kalkstein von ver-
steinten Fischen findet, sind meist nur einzelne Wir-
bel, Graten und Zähne. Unter letztern zumahl die
sogenannten Schlangenzungen (glossopetrae)
aus dem Hayfischgeschlechte, und die Bufoniten

*) Nehem. Grew museum Reg. Soc. Lond. tab. 19.
**) S. des Grafen Gazzola prächtige Ittiolitologia Veronese
1794. gr. Fol. und G. Graydon in den Transactions of the
Royal Irish Academy
. Vol. V. 1794. p. 281.
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[280/0653] Nevision, ehe sich mit Sicherheit bestimmen läßt, zu welcher von unseren drey Hauptabtheilungen, (in bestimmbare oder zweifelhafte oder unbekannte) sie gehören mögen. Denn nur mit wenigen, wie z. B. mit denen im Öninger Stinkschiefer oder mit den einzelnen so sonderbar in länglichen Thonschollen gleichsam mumisirten Angmarsets (Salmo arcticus) von Zuckertop auf der Westküste von Grön- land *), läßt sich dieß vor der Hand mit Gewißheit thun. Die meist sehr gut erhaltenen Fischgerippe in Stinkschiefer vom Bolcaberg im Veronesischen **) werden zwar insgemein sehr bestimmt auf bekannte Urbilder referirt. Aber schon das scheint dabey be- denklich, daß dem zu Folge jener Berg die gemein- schaftliche Niederlage nicht nur von Flußfischen so- wohl, als von Seefischen, sondern unter den letz- tern zumahl, zugleich von Thieren aus den weitest von einander entfernten Oceanen seyn soll. Von Utaheiti sowohl als aus dem mittelländischen Meer, und von den Küsten von Japan, Brasilien, dem nordöstlichen Amerika, Afrika ꝛc. Die im Tafelschie- fer vom Blattenberg im Canton Glaris und die im Mansfeldischen und Heffischen bituminösen Mergel- schiefer haben selten die zur specifischen Charakteri- stik wichtigsten Theile deutlich genug erhalten, daß man die Gattungen mit Zuversicht bestimmen könnte. Was sich aber im dichten Flötz-Kalkstein von ver- steinten Fischen findet, sind meist nur einzelne Wir- bel, Graten und Zähne. Unter letztern zumahl die sogenannten Schlangenzungen (glossopetrae) aus dem Hayfischgeschlechte, und die Bufoniten *) Nehem. Grew museum Reg. Soc. Lond. tab. 19. **) S. des Grafen Gazzola prächtige Ittiolitologia Veronese 1794. gr. Fol. und G. Graydon in den Transactions of the Royal Irish Academy. Vol. V. 1794. p. 281.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/653>, abgerufen am 23.11.2024.