1. Marsupialis. das Bentelthier, Opossum. D. albida, auriculis, antibrachiis et tibiis nigris, cauda squamosa longitudine corporis. Dentes pri- mores superiores 10, inferiores 8, laniarii elongati.
Abbild. n. h. Gegenst. tab. 54.
Zumahl im wärmern Nord-America*). Das Weib- chen von dieser und andern Gattungen dieses Geschlechts hat eine große Tasche am Bäuche, die durch besondere Muskeln geschlossen und geöffnet werden kann; und in deren Boden die Zitzen liegen. Die Jungen werden ganz außer Verhältniß klein (gleichsam nur als unreife Abortus) zur Welt gebracht, dann aber erst lange Zeit in dieser Tasche getragen, wo sie sich ansaugen und von der Muttermilch nähren, bis sie reifer und vollkomme- ner ausgebildet, gleichsam von neuem geboren werden können.
2. Gigantea. das Kängaruh. D. grisea, cauda longa crassa, pedibus anticis brevissimis, posticis longissimis. Palmis pentadactylis, plantis subte- tradactylis. Dentes primores superiores 6. infe- riores 2. laniarii nulli.
Hawkesworth T. III. pag. 157.
In Neu-Holland. Mausefahl. Ist, wenn es auf- recht sitzt, wohl mannshoch, und 140 Pfund schwer. Lebt in Heerden von 50 und mehr Stück. Ist bloß grasfressend. Springt in weiten wohl zwey Klafter lan- gen Sätzen, wobey ihm sein mächtig starker Schwanz zum Springstock, so wie beym Aufrechtsitzen zur Stütze, und gegen den Angriff als kräftige Verteidigungswaffe dient. Das Weibchen wirft nur ein Junges auf ein- mahl, das bey der Geburt kaum halb so groß als eine Maus ist, dann aber von der Mutter drey Vierteljahr lang in jenem Sacke getragen wird, bis es wohl 14 Pfund wiegt.
*) Bemerkungen an einem Beutelthier, das ich lange leben- dig besessen, s. in Voigt's neuem Magazin III. B. S. 683. u. f.
1. Marsupialis. das Bentelthier, Opossum. D. albida, auriculis, antibrachiis et tibiis nigris, cauda squamosa longitudine corporis. Dentes pri- mores superiores 10, inferiores 8, laniarii elongati.
Abbild. n. h. Gegenst. tab. 54.
Zumahl im wärmern Nord-America*). Das Weib- chen von dieser und andern Gattungen dieses Geschlechts hat eine große Tasche am Bäuche, die durch besondere Muskeln geschlossen und geöffnet werden kann; und in deren Boden die Zitzen liegen. Die Jungen werden ganz außer Verhältniß klein (gleichsam nur als unreife Abortus) zur Welt gebracht, dann aber erst lange Zeit in dieser Tasche getragen, wo sie sich ansaugen und von der Muttermilch nähren, bis sie reifer und vollkomme- ner ausgebildet, gleichsam von neuem geboren werden können.
2. Gigantea. das Kängaruh. D. grisea, cauda longa crassa, pedibus anticis brevissimis, posticis longissimis. Palmis pentadactylis, plantis subte- tradactylis. Dentes primores superiores 6. infe- riores 2. laniarii nulli.
Hawkesworth T. III. pag. 157.
In Neu-Holland. Mausefahl. Ist, wenn es auf- recht sitzt, wohl mannshoch, und 140 Pfund schwer. Lebt in Heerden von 50 und mehr Stück. Ist bloß grasfressend. Springt in weiten wohl zwey Klafter lan- gen Sätzen, wobey ihm sein mächtig starker Schwanz zum Springstock, so wie beym Aufrechtsitzen zur Stütze, und gegen den Angriff als kräftige Verteidigungswaffe dient. Das Weibchen wirft nur ein Junges auf ein- mahl, das bey der Geburt kaum halb so groß als eine Maus ist, dann aber von der Mutter drey Vierteljahr lang in jenem Sacke getragen wird, bis es wohl 14 Pfund wiegt.
*) Bemerkungen an einem Beutelthier, das ich lange leben- dig besessen, s. in Voigt's neuem Magazin III. B. S. 683. u. f.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0099"xml:id="pb077_0001"n="77"/><prendition="#indent-2">1. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Marsupialis</hi></hi>. <hirendition="#g">das Bentelthier, Opossum</hi>.<lb/><hirendition="#aq">D. albida, auriculis, antibrachiis et tibiis nigris</hi>,<lb/><hirendition="#aq">cauda squamosa longitudine corporis. Dentes <hirendition="#i">pri</hi></hi>-<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#i">mores</hi> superiores</hi> 10, <hirendition="#aq">inferiores</hi> 8, <hirendition="#aq"><hirendition="#i">laniarii</hi> elongati</hi>.</p><prendition="#l2em"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Abbild. n. h. Gegenst</hi>. tab</hi>. 54.</p><prendition="#l1em">Zumahl im wärmern Nord-America<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>Bemerkungen an einem Beutelthier, das ich lange leben-<lb/>
dig besessen, s. in <hirendition="#g">Voigt</hi>'s neuem Magazin III. B. S. 683. u. f.</p></note>. Das Weib-<lb/>
chen von dieser und andern Gattungen dieses Geschlechts<lb/>
hat eine große Tasche am Bäuche, die durch besondere<lb/>
Muskeln geschlossen und geöffnet werden kann; und in<lb/>
deren Boden die Zitzen liegen. Die Jungen werden<lb/>
ganz außer Verhältniß klein (gleichsam nur als unreife<lb/>
Abortus) zur Welt gebracht, dann aber erst lange Zeit<lb/>
in dieser Tasche getragen, wo sie sich ansaugen und von<lb/>
der Muttermilch nähren, bis sie reifer und vollkomme-<lb/>
ner ausgebildet, gleichsam von neuem geboren werden<lb/>
können.</p><prendition="#indent-2">2. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Gigantea</hi></hi>. <hirendition="#g">das Kängaruh</hi>. <hirendition="#aq">D. grisea, cauda<lb/>
longa crassa, pedibus anticis brevissimis, posticis<lb/>
longissimis. Palmis pentadactylis, plantis subte-<lb/>
tradactylis. Dentes <hirendition="#i">primores</hi> superiores</hi> 6. <hirendition="#aq">infe-<lb/>
riores</hi> 2. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">laniarii</hi> nulli</hi>.</p><prendition="#l2em"><hirendition="#aq"><hirendition="#k">Hawkesworth</hi> T</hi>. III. <hirendition="#aq">pag</hi>. 157.</p><prendition="#l1em">In Neu-Holland. Mausefahl. Ist, wenn es auf-<lb/>
recht sitzt, wohl mannshoch, und 140 Pfund schwer.<lb/>
Lebt in Heerden von 50 und mehr Stück. Ist bloß<lb/>
grasfressend. Springt in weiten wohl zwey Klafter lan-<lb/>
gen Sätzen, wobey ihm sein mächtig starker Schwanz<lb/>
zum Springstock, so wie beym Aufrechtsitzen zur Stütze,<lb/>
und gegen den Angriff als kräftige Verteidigungswaffe<lb/>
dient. Das Weibchen wirft nur ein Junges auf ein-<lb/>
mahl, das bey der Geburt kaum halb so groß als eine<lb/>
Maus ist, dann aber von der Mutter drey Vierteljahr<lb/>
lang in jenem Sacke getragen wird, bis es wohl 14<lb/>
Pfund wiegt.</p><prendition="#indent-2">3. <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Wombat</hi></hi>. (<hirendition="#aq">Phascolamys</hi>). <hirendition="#aq">D. subfusca, cauda<lb/>
brevissima. Dentes <hirendition="#i">primores</hi> utrinque</hi> 2 <hirendition="#aq">cylin</hi>-<lb/><hirendition="#aq">drici, obtusi. <hirendition="#i">laniarii</hi> nulli. <hirendition="#i">molares</hi></hi> 5.</p><prendition="#l2em"><hirendition="#aq"><hirendition="#k">Leach</hi> vol</hi>. II. <hirendition="#aq">tab</hi>. 96.</p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[77/0099]
1. Marsupialis. das Bentelthier, Opossum.
D. albida, auriculis, antibrachiis et tibiis nigris,
cauda squamosa longitudine corporis. Dentes pri-
mores superiores 10, inferiores 8, laniarii elongati.
Abbild. n. h. Gegenst. tab. 54.
Zumahl im wärmern Nord-America *). Das Weib-
chen von dieser und andern Gattungen dieses Geschlechts
hat eine große Tasche am Bäuche, die durch besondere
Muskeln geschlossen und geöffnet werden kann; und in
deren Boden die Zitzen liegen. Die Jungen werden
ganz außer Verhältniß klein (gleichsam nur als unreife
Abortus) zur Welt gebracht, dann aber erst lange Zeit
in dieser Tasche getragen, wo sie sich ansaugen und von
der Muttermilch nähren, bis sie reifer und vollkomme-
ner ausgebildet, gleichsam von neuem geboren werden
können.
2. Gigantea. das Kängaruh. D. grisea, cauda
longa crassa, pedibus anticis brevissimis, posticis
longissimis. Palmis pentadactylis, plantis subte-
tradactylis. Dentes primores superiores 6. infe-
riores 2. laniarii nulli.
Hawkesworth T. III. pag. 157.
In Neu-Holland. Mausefahl. Ist, wenn es auf-
recht sitzt, wohl mannshoch, und 140 Pfund schwer.
Lebt in Heerden von 50 und mehr Stück. Ist bloß
grasfressend. Springt in weiten wohl zwey Klafter lan-
gen Sätzen, wobey ihm sein mächtig starker Schwanz
zum Springstock, so wie beym Aufrechtsitzen zur Stütze,
und gegen den Angriff als kräftige Verteidigungswaffe
dient. Das Weibchen wirft nur ein Junges auf ein-
mahl, das bey der Geburt kaum halb so groß als eine
Maus ist, dann aber von der Mutter drey Vierteljahr
lang in jenem Sacke getragen wird, bis es wohl 14
Pfund wiegt.
3. Wombat. (Phascolamys). D. subfusca, cauda
brevissima. Dentes primores utrinque 2 cylin-
drici, obtusi. laniarii nulli. molares 5.
Leach vol. II. tab. 96.
*) Bemerkungen an einem Beutelthier, das ich lange leben-
dig besessen, s. in Voigt's neuem Magazin III. B. S. 683. u. f.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 11. Aufl. Göttingen, 1825, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1825/99>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.