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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

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Auf Corsica und Sardinien, in Griechenland, in der
Barbarei; eine verwandte, weit größere Art aber
(das Argali) in Sibirien bis Kamtschatka und dann
im nordwestlichen America. Letzteres ein sehr schmack-
haftes Wildbret, hat mächtig starke und schwere*) Hör-
ner, und wird von einigen Naturforschern für das
Stammthier zu unserm Schaf gehalten.

3. +. Hircus. die Ziege. (Fr. la chevre. Engl.
the goat.) C. mento barbato, cornibus arcuatis
carinatis
.

Die Hausziege scheint von dem aegagrus abzustam-
men, der im Caucasus und den daran gränzenden öst-
lichen Gebirgen lebt, und in dessen Pansen (so wie bei
manchen Gattungen von Antilopen) zuweilen der orien-
talische
Bezoarstein gefunden wird, daher das Thier
selbst mit dem Namen des Bezoarbocks belegt wor-
den**). - Die Hausziege (- das wichtige Haus-
thier der alten Guanchen auf den Canarischen In-
seln -) verwildert leicht wieder, und ist nun meist
eben so weit als das Schaf auf der Erde verbreitet. -
Die angorische Ziege oder das Kämmelthier hat langes
seidenartiges Haar und gibt das beste so genannte Ca-
melgarn, so wie aus dem äußerst seinen Wollhaar, das
die schönen kleinen geradhörnigen Bergziegen in Kash-
mir und Tibet unter ihrem gröbern, langen Haar tra-
gen, die allerköstlichsten Shawls in jenem paradiesischen
Wunderlande gewebt werden***).

4. +. Ibex. der Steinbock. (capricornus. Fr. le
bouquetin
. Engl. the wild goat.) C. mento bar-
bato, cornibus lunatis maximis, supra nodosis, in
dorsum reclinatis
.

Meisner's Museum der N. G. Helvetiens
Nro. 1 und 6.

*) Ein einzelnes und nicht einmahl vollständiges dergleichen
Horn im akademischen Museum wiegt volle 9 Pfund.
**) Pallas spicileg. zoolog. XI. tab. 5. fig. 2. 3.
***) Ich habe von dieser wunderschönen Shawlziege im Göt-
tingischen Taschenbuch
f. d. J. 1813 Nachricht gegeben.

Auf Corsica und Sardinien, in Griechenland, in der
Barbarei; eine verwandte, weit größere Art aber
(das Argali) in Sibirien bis Kamtschatka und dann
im nordwestlichen America. Letzteres ein sehr schmack-
haftes Wildbret, hat mächtig starke und schwere*) Hör-
ner, und wird von einigen Naturforschern für das
Stammthier zu unserm Schaf gehalten.

3. †. Hircus. die Ziege. (Fr. la chèvre. Engl.
the goat.) C. mento barbato, cornibus arcuatis
carinatis
.

Die Hausziege scheint von dem aegagrus abzustam-
men, der im Caucasus und den daran gränzenden öst-
lichen Gebirgen lebt, und in dessen Pansen (so wie bei
manchen Gattungen von Antilopen) zuweilen der orien-
talische
Bezoarstein gefunden wird, daher das Thier
selbst mit dem Namen des Bezoarbocks belegt wor-
den**). – Die Hausziege (– das wichtige Haus-
thier der alten Guanchen auf den Canarischen In-
seln –) verwildert leicht wieder, und ist nun meist
eben so weit als das Schaf auf der Erde verbreitet. –
Die angorische Ziege oder das Kämmelthier hat langes
seidenartiges Haar und gibt das beste so genannte Ca-
melgarn, so wie aus dem äußerst seinen Wollhaar, das
die schönen kleinen geradhörnigen Bergziegen in Kash-
mir und Tibet unter ihrem gröbern, langen Haar tra-
gen, die allerköstlichsten Shawls in jenem paradiesischen
Wunderlande gewebt werden***).

4. †. Ibex. der Steinbock. (capricornus. Fr. le
bouquetin
. Engl. the wild goat.) C. mento bar-
bato, cornibus lunatis maximis, supra nodosis, in
dorsum reclinatis
.

Meisner's Museum der N. G. Helvetiens
Nro. 1 und 6.

*) Ein einzelnes und nicht einmahl vollständiges dergleichen
Horn im akademischen Museum wiegt volle 9 Pfund.
**) Pallas spicileg. zoolog. XI. tab. 5. fig. 2. 3.
***) Ich habe von dieser wunderschönen Shawlziege im Göt-
tingischen Taschenbuch
f. d. J. 1813 Nachricht gegeben.
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[97/0115] Auf Corsica und Sardinien, in Griechenland, in der Barbarei; eine verwandte, weit größere Art aber (das Argali) in Sibirien bis Kamtschatka und dann im nordwestlichen America. Letzteres ein sehr schmack- haftes Wildbret, hat mächtig starke und schwere *) Hör- ner, und wird von einigen Naturforschern für das Stammthier zu unserm Schaf gehalten. 3. †. Hircus. die Ziege. (Fr. la chèvre. Engl. the goat.) C. mento barbato, cornibus arcuatis carinatis. Die Hausziege scheint von dem aegagrus abzustam- men, der im Caucasus und den daran gränzenden öst- lichen Gebirgen lebt, und in dessen Pansen (so wie bei manchen Gattungen von Antilopen) zuweilen der orien- talische Bezoarstein gefunden wird, daher das Thier selbst mit dem Namen des Bezoarbocks belegt wor- den **). – Die Hausziege (– das wichtige Haus- thier der alten Guanchen auf den Canarischen In- seln –) verwildert leicht wieder, und ist nun meist eben so weit als das Schaf auf der Erde verbreitet. – Die angorische Ziege oder das Kämmelthier hat langes seidenartiges Haar und gibt das beste so genannte Ca- melgarn, so wie aus dem äußerst seinen Wollhaar, das die schönen kleinen geradhörnigen Bergziegen in Kash- mir und Tibet unter ihrem gröbern, langen Haar tra- gen, die allerköstlichsten Shawls in jenem paradiesischen Wunderlande gewebt werden ***). 4. †. Ibex. der Steinbock. (capricornus. Fr. le bouquetin. Engl. the wild goat.) C. mento bar- bato, cornibus lunatis maximis, supra nodosis, in dorsum reclinatis. Meisner's Museum der N. G. Helvetiens Nro. 1 und 6. *) Ein einzelnes und nicht einmahl vollständiges dergleichen Horn im akademischen Museum wiegt volle 9 Pfund. **) Pallas spicileg. zoolog. XI. tab. 5. fig. 2. 3. ***) Ich habe von dieser wunderschönen Shawlziege im Göt- tingischen Taschenbuch f. d. J. 1813 Nachricht gegeben.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/115>, abgerufen am 21.11.2024.