isolirt in einem Glase gehalten, hat hierauf um Neujahr herum ganz unerwartet binnen wenigen Tagen 34 Junge geheckt, so daß folglich hier eine ehemalige Befruchtung, auf eine noch weit längere Zeit hinaus, als bei den Hüh- nern, ihre Wirksamkeit erhalten muß.
§. 94.
Die Frösche und Eidexen, die im Wasser jung werden, kommen nicht gleich in ihrer vollkommenen Gestalt, sondern als so genannte Larven zur Welt, und müssen sich erst noch einer Art von Metamor- phose unterziehen, ehe sie die Ausbildung und den völligen Gebrauch aller ihrer Gliedmaßen erlangen. Die kleinen Frösche z. B. (die so genannten Kaul- quappen, gyrini, cordyli, Fr. tetards, Engl. toadpoles) haben anfangs noch keine Füße, sondern dafür einen langen Ruderschwanz: auch, so wie die jungen Salamander*), eine Art von Fischkiemen (branchiac oder Swammerdam'sappendices fim- briatae) zu beiden Seiten des Halses; ferner zum Theil eine kleine Saugeröhre an der Unterlefze u. dgl. m. Lauter Theile, die nur für den Larvenstand des zarten jungen Thieres bestimmt sind und mit der zunehmenden Reife desselben allgemach schwinden.
§. 95.
Die Amphibien haben ein langsames Wachs- thum; so daß z. B. unsere hieländischen Frösche meist erst im vierten Jahre mannbar werden: und doch erreichen diese nur ein, nach Verhältniß dieser späten Pubertät, nicht beträchtliches Alter von 12 bis 16 Jahren. Hingegen weiß man, daß Schild- kröten selbst in der Gefangenschaft über 100 Jahre
*) s. C. Th. E. de Sieboldobservat. de Salamandris. Berol. 1828. 4. fig. 1. 2.
isolirt in einem Glase gehalten, hat hierauf um Neujahr herum ganz unerwartet binnen wenigen Tagen 34 Junge geheckt, so daß folglich hier eine ehemalige Befruchtung, auf eine noch weit längere Zeit hinaus, als bei den Hüh- nern, ihre Wirksamkeit erhalten muß.
§. 94.
Die Frösche und Eidexen, die im Wasser jung werden, kommen nicht gleich in ihrer vollkommenen Gestalt, sondern als so genannte Larven zur Welt, und müssen sich erst noch einer Art von Metamor- phose unterziehen, ehe sie die Ausbildung und den völligen Gebrauch aller ihrer Gliedmaßen erlangen. Die kleinen Frösche z. B. (die so genannten Kaul- quappen, gyrini, cordyli, Fr. tétards, Engl. toadpoles) haben anfangs noch keine Füße, sondern dafür einen langen Ruderschwanz: auch, so wie die jungen Salamander*), eine Art von Fischkiemen (branchiac oder Swammerdam'sappendices fim- briatae) zu beiden Seiten des Halses; ferner zum Theil eine kleine Saugeröhre an der Unterlefze u. dgl. m. Lauter Theile, die nur für den Larvenstand des zarten jungen Thieres bestimmt sind und mit der zunehmenden Reife desselben allgemach schwinden.
§. 95.
Die Amphibien haben ein langsames Wachs- thum; so daß z. B. unsere hieländischen Frösche meist erst im vierten Jahre mannbar werden: und doch erreichen diese nur ein, nach Verhältniß dieser späten Pubertät, nicht beträchtliches Alter von 12 bis 16 Jahren. Hingegen weiß man, daß Schild- kröten selbst in der Gefangenschaft über 100 Jahre
*) s. C. Th. E. de Sieboldobservat. de Salamandris. Berol. 1828. 4. fig. 1. 2.
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[197/0215]
isolirt in einem Glase gehalten, hat hierauf um Neujahr
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geheckt, so daß folglich hier eine ehemalige Befruchtung,
auf eine noch weit längere Zeit hinaus, als bei den Hüh-
nern, ihre Wirksamkeit erhalten muß.
§. 94.
Die Frösche und Eidexen, die im Wasser jung
werden, kommen nicht gleich in ihrer vollkommenen
Gestalt, sondern als so genannte Larven zur Welt,
und müssen sich erst noch einer Art von Metamor-
phose unterziehen, ehe sie die Ausbildung und den
völligen Gebrauch aller ihrer Gliedmaßen erlangen.
Die kleinen Frösche z. B. (die so genannten Kaul-
quappen, gyrini, cordyli, Fr. tétards, Engl.
toadpoles) haben anfangs noch keine Füße, sondern
dafür einen langen Ruderschwanz: auch, so wie die
jungen Salamander *), eine Art von Fischkiemen
(branchiac oder Swammerdam's appendices fim-
briatae) zu beiden Seiten des Halses; ferner zum
Theil eine kleine Saugeröhre an der Unterlefze u.
dgl. m. Lauter Theile, die nur für den Larvenstand
des zarten jungen Thieres bestimmt sind und mit der
zunehmenden Reife desselben allgemach schwinden.
§. 95.
Die Amphibien haben ein langsames Wachs-
thum; so daß z. B. unsere hieländischen Frösche
meist erst im vierten Jahre mannbar werden: und
doch erreichen diese nur ein, nach Verhältniß dieser
späten Pubertät, nicht beträchtliches Alter von 12
bis 16 Jahren. Hingegen weiß man, daß Schild-
kröten selbst in der Gefangenschaft über 100 Jahre
*) s. C. Th. E. de Siebold observat. de Salamandris. Berol.
1828. 4. fig. 1. 2.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/215>, abgerufen am 24.11.2024.
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