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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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**), die Puppe braun, cylindrisch. Das
vollkommene Insect hat bei einigen Geschlechtern einen spitzigen
harten Saugestachel, bei andern einen weichen Schlurfrüssel,
bei noch andern bloß eine einfache Mündung u. s. w. Einige
Gattungen gebähren lebendige Junge.

64. Oestrus*). Bremse. Os apertura simplex. Palpi
duo, biatriculati, apice orbiculares in depressione
oris utrinque siti.

Bei den zunächst benannten Gattungen legt das Weibchen
seine Eier in die Haut der lebendigen Thiere, wodurch gleich-
sam eine Art von Fontanell (die so genannte Dasselbeule)
entsteht, in welchem sich die Larve (der Engerling) er-
nährt.

1. +. Bovis. die Ochsenbremse. (Engl. the gadfly,
breeze
). O. alis immaculatis fuscis, abdomine fa-
scia atra media: apice pilis fulvo-flavis.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 47. fig. 1. 2.

2. Tarandi. die Renthierbremse. Os alis imma-
culatis, thorace flavo fascia nigra, abdomine fulvo
apice flavo
.

3. +. Equi. die Pferdebremse. (Engl. the horse-bee.
Oestrus bovis Linn.) O. alis albidis, fascia media
punctisque duobus nigris.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 47. fig. 3. 4. 5.

Legt ihre Eier den Pferden an die Schultern und Vorder-
schenkel, wo die ausgekrochenen Larven von denselben abge-
leckt und hintergeschluckt werden; die sich dann von dieser
und der folgenden Gattung, im Frühjahr fast allgemein und
theils in großer Anzahl im Magen der Pferde finden, wo sie
mit dem vordern spitzen Ende ihres an Größe und Form un-
gefähr einem Dattelkern ähnelnden Körpers (Engl. Botts)
in der innern Haut des Magens eingehakt festsitzen.

4. +. Haemorrhoidalis. die Pferdebremse. O. alis

**) von Tipulis -). Ein solcher Zug ist zuweilen wohl 12 Ellen lang,
Hand breit und Daumens hoch, und zieht so in Wäldern an feuchten
Gegenden im Sommer in größter, regelmäßigster Ordnung umher.
*) Die bisher ganz verworrene Naturgeschichte dieses merkwürdi-
gen Geschlechts, ist nun durch den vortrefflichen Veterinararzt, Bra-
cy Clark aufgehellt. - S. dess. meisterhafte Observations on the
genus oestrus
; im III. B. der Transactions of the Linnean So-
ciety
, p. 289. u. f.

**), die Puppe braun, cylindrisch. Das
vollkommene Insect hat bei einigen Geschlechtern einen spitzigen
harten Saugestachel, bei andern einen weichen Schlurfrüssel,
bei noch andern bloß eine einfache Mündung u. s. w. Einige
Gattungen gebähren lebendige Junge.

64. Oestrus*). Bremse. Os apertura simplex. Palpi
duo, biatriculati, apice orbiculares in depressione
oris utrinque siti.

Bei den zunächst benannten Gattungen legt das Weibchen
seine Eier in die Haut der lebendigen Thiere, wodurch gleich-
sam eine Art von Fontanell (die so genannte Dasselbeule)
entsteht, in welchem sich die Larve (der Engerling) er-
nährt.

1. †. Bovis. die Ochsenbremse. (Engl. the gadfly,
breeze
). O. alis immaculatis fuscis, abdomine fa-
scia atra media: apice pilis fulvo-flavis.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 47. fig. 1. 2.

2. Tarandi. die Renthierbremse. Os alis imma-
culatis, thorace flavo fascia nigra, abdomine fulvo
apice flavo
.

3. †. Equi. die Pferdebremse. (Engl. the horse-bee.
Oestrus bovis Linn.) O. alis albidis, fascia media
punctisque duobus nigris.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 47. fig. 3. 4. 5.

Legt ihre Eier den Pferden an die Schultern und Vorder-
schenkel, wo die ausgekrochenen Larven von denselben abge-
leckt und hintergeschluckt werden; die sich dann von dieser
und der folgenden Gattung, im Frühjahr fast allgemein und
theils in großer Anzahl im Magen der Pferde finden, wo sie
mit dem vordern spitzen Ende ihres an Größe und Form un-
gefähr einem Dattelkern ähnelnden Körpers (Engl. Botts)
in der innern Haut des Magens eingehakt festsitzen.

4. †. Haemorrhoidalis. die Pferdebremse. O. alis

**) von Tipulis –). Ein solcher Zug ist zuweilen wohl 12 Ellen lang,
Hand breit und Daumens hoch, und zieht so in Wäldern an feuchten
Gegenden im Sommer in größter, regelmäßigster Ordnung umher.
*) Die bisher ganz verworrene Naturgeschichte dieses merkwürdi-
gen Geschlechts, ist nun durch den vortrefflichen Veterinararzt, Bra-
cy Clark aufgehellt. – S. dess. meisterhafte Observations on the
genus oestrus
; im III. B. der Transactions of the Linnean So-
ciety
, p. 289. u. f.
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[263/0273] **), die Puppe braun, cylindrisch. Das vollkommene Insect hat bei einigen Geschlechtern einen spitzigen harten Saugestachel, bei andern einen weichen Schlurfrüssel, bei noch andern bloß eine einfache Mündung u. s. w. Einige Gattungen gebähren lebendige Junge. 64. Oestrus *). Bremse. Os apertura simplex. Palpi duo, biatriculati, apice orbiculares in depressione oris utrinque siti. Bei den zunächst benannten Gattungen legt das Weibchen seine Eier in die Haut der lebendigen Thiere, wodurch gleich- sam eine Art von Fontanell (die so genannte Dasselbeule) entsteht, in welchem sich die Larve (der Engerling) er- nährt. 1. †. Bovis. die Ochsenbremse. (Engl. the gadfly, breeze). O. alis immaculatis fuscis, abdomine fa- scia atra media: apice pilis fulvo-flavis. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 47. fig. 1. 2. 2. Tarandi. die Renthierbremse. Os alis imma- culatis, thorace flavo fascia nigra, abdomine fulvo apice flavo. 3. †. Equi. die Pferdebremse. (Engl. the horse-bee. Oestrus bovis Linn.) O. alis albidis, fascia media punctisque duobus nigris. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 47. fig. 3. 4. 5. Legt ihre Eier den Pferden an die Schultern und Vorder- schenkel, wo die ausgekrochenen Larven von denselben abge- leckt und hintergeschluckt werden; die sich dann von dieser und der folgenden Gattung, im Frühjahr fast allgemein und theils in großer Anzahl im Magen der Pferde finden, wo sie mit dem vordern spitzen Ende ihres an Größe und Form un- gefähr einem Dattelkern ähnelnden Körpers (Engl. Botts) in der innern Haut des Magens eingehakt festsitzen. 4. †. Haemorrhoidalis. die Pferdebremse. O. alis **) von Tipulis –). Ein solcher Zug ist zuweilen wohl 12 Ellen lang, Hand breit und Daumens hoch, und zieht so in Wäldern an feuchten Gegenden im Sommer in größter, regelmäßigster Ordnung umher. *) Die bisher ganz verworrene Naturgeschichte dieses merkwürdi- gen Geschlechts, ist nun durch den vortrefflichen Veterinararzt, Bra- cy Clark aufgehellt. – S. dess. meisterhafte Observations on the genus oestrus; im III. B. der Transactions of the Linnean So- ciety, p. 289. u. f.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/273>, abgerufen am 20.06.2024.