Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.2) Erdige Tuffwacke. Dabin gehören namentlich folgende zwey, wegen ihrer a. Pozzolana. Pulvis puteolanus Vitruv. Therman- Aschgrau; theils staubartig, theils aber in Brocken. Fund- b. Traß, Tarras. Gelblichgrau; hält häufig Bimssteinbrocken; auch zuwei- 37. Lava und Erdschlacke. Scoria Vulcani. Versteht sich bloß die durch unterirdische Selbstentzündun- Meist sind sie schwarz, doch auch theils ins Graue, Roth- Im Ganzen lassen sie sich unter folgende zwey Hauptarten 1) Schlackenartige Laven. Die gemeinsten; meist eisenschwarz; auf dem Bruche matt- *) So wie sich dergleichen auch zuweilen im Piperno findet. s. Hamilton's Campi phlegraei tab. 40. nr. 3. **) s. K. W. Nose's Beiträge zu den Vorstellungen über vul- canische Gegenstände. Frankf. 1792-94. III. Th. 8. ***) Unter denen vom Vesuv verdient die seilförmige, spi-
ralartig gedrehte Lava corde vom Atrio di Cavallo und die ei- förmigen Bombe, die zumal bei der großen Eruption von 1790 ausgeworfen worden, besondere Erwähnung. Von jener s. die Campi 2) Erdige Tuffwacke. Dabin gehören namentlich folgende zwey, wegen ihrer a. Pozzolana. Pulvis puteolanus Vitruv. Therman- Aschgrau; theils staubartig, theils aber in Brocken. Fund- b. Traß, Tarras. Gelblichgrau; hält häufig Bimssteinbrocken; auch zuwei- 37. Lava und Erdschlacke. Scoria Vulcani. Versteht sich bloß die durch unterirdische Selbstentzündun- Meist sind sie schwarz, doch auch theils ins Graue, Roth- Im Ganzen lassen sie sich unter folgende zwey Hauptarten 1) Schlackenartige Laven. Die gemeinsten; meist eisenschwarz; auf dem Bruche matt- *) So wie sich dergleichen auch zuweilen im Piperno findet. s. Hamilton's Campi phlegraei tab. 40. nr. 3. **) s. K. W. Nose's Beiträge zu den Vorstellungen über vul- canische Gegenstände. Frankf. 1792-94. III. Th. 8. ***) Unter denen vom Vesuv verdient die seilförmige, spi-
ralartig gedrehte Lava corde vom Atrio di Cavallo und die ei- förmigen Bombe, die zumal bei der großen Eruption von 1790 ausgeworfen worden, besondere Erwähnung. Von jener s. die Campi <TEI xml:lang="de-DE"> <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000042"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0411" xml:id="pb401_0001" n="401"/> <p rendition="#indent-2">2) <hi rendition="#g">Erdige Tuffwacke</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Dabin gehören namentlich folgende zwey, wegen ihrer<lb/> Brauchbarkeit zum Wasserbau, besonders merkwürdige Ab-<lb/> arten :</p> <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">a.</hi><hi rendition="#g">Pozzolana</hi>. <hi rendition="#aq">Pulvis puteolanus <hi rendition="#k">Vitruv</hi></hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Therman-<lb/> tide cimentaire</hi></hi>.</p> <p rendition="#l1em">Aschgrau; theils staubartig, theils aber in Brocken. Fund-<lb/> ort zumal bei Pozzuolo. Scheint auch das Haupt-Ingre-<lb/> dienz zu Faxe's Steinpapier zu seyn.</p> <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#aq">b</hi>. <hi rendition="#g">Traß, Tarras</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Gelblichgrau; hält häufig Bimssteinbrocken; auch zuwei-<lb/> len Aeste oder kleine Stämme von verkohltem Holze<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>So wie sich dergleichen auch zuweilen im <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Piperno</hi></hi> findet. s.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Hamilton</hi>'s</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Campi phlegraei</hi></hi> <hi rendition="#aq">tab</hi>. 40. <hi rendition="#aq">nr</hi>. 3.</p></note>.<lb/> Fundort zumal bei Andernach am Rhein.</p> <p rendition="#indent-1">37. <hi rendition="#g">Lava und Erdschlacke</hi>. <hi rendition="#aq">Scoria Vulcani</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Versteht sich bloß die durch unterirdische Selbstentzündun-<lb/> gen mehr oder weniger vom Feuer angegriffenen, theils ver-<lb/> schlacken, theils verglasten Mineralien, zumal basaltischen<lb/> Ursprungs; wodurch in den Vulcanen die Laven, in andern<lb/> Erdbränden aber die <hi rendition="#g">Erdschlacken</hi> entstehen<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>s. K. W. <hi rendition="#g">Nose's</hi> Beiträge zu den Vorstellungen über vul-<lb/> canische Gegenstände. Frankf. 1792-94. III. Th. 8.</p></note>.</p> <p rendition="#l1em">Meist sind sie schwarz, doch auch theils ins Graue, Roth-<lb/> braune ꝛc.; höchstens nur in zarten Splittern durchscheinend;<lb/> von sehr verschiedenem Gewicht und Gehalt, nach Verschie-<lb/> denheit der Primordialfossilien, woraus sie gebildet – und<lb/> des Grades und der anhaltenden Dauer des Feuers, dem sie<lb/> ausgesetzt worden. Die Laven enthalten, so wie der Ba-<lb/> salt und die Tuffwacke, oft basaltische Hornblende, Olivin,<lb/> Leucit ꝛc. eingeschlossen.</p> <p rendition="#l1em">Im Ganzen lassen sie sich unter folgende zwey Hauptarten<lb/> bringen:</p> <p rendition="#indent-2">1) <hi rendition="#g">Schlackenartige Laven</hi>.</p> <p rendition="#l1em">Die gemeinsten; meist eisenschwarz; auf dem Bruche matt-<lb/> glänzend; schwer; theils auf mancherlei Weise geflossen, ge-<lb/> tropft, ästig<note anchored="true" place="foot" n="***)"><p>Unter denen vom Vesuv verdient die <hi rendition="#g">seilförmige</hi>, spi-<lb/> ralartig gedrehte <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Lava corde</hi></hi> vom <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Atrio di Cavallo</hi></hi> und die <hi rendition="#g">ei-<lb/> förmigen</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Bombe</hi></hi>, die zumal bei der großen Eruption von 1790<lb/> ausgeworfen worden, besondere Erwähnung. Von jener s. die <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Campi </hi></hi></p></note></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [401/0411]
2) Erdige Tuffwacke.
Dabin gehören namentlich folgende zwey, wegen ihrer
Brauchbarkeit zum Wasserbau, besonders merkwürdige Ab-
arten :
a. Pozzolana. Pulvis puteolanus Vitruv. Therman-
tide cimentaire.
Aschgrau; theils staubartig, theils aber in Brocken. Fund-
ort zumal bei Pozzuolo. Scheint auch das Haupt-Ingre-
dienz zu Faxe's Steinpapier zu seyn.
b. Traß, Tarras.
Gelblichgrau; hält häufig Bimssteinbrocken; auch zuwei-
len Aeste oder kleine Stämme von verkohltem Holze *).
Fundort zumal bei Andernach am Rhein.
37. Lava und Erdschlacke. Scoria Vulcani.
Versteht sich bloß die durch unterirdische Selbstentzündun-
gen mehr oder weniger vom Feuer angegriffenen, theils ver-
schlacken, theils verglasten Mineralien, zumal basaltischen
Ursprungs; wodurch in den Vulcanen die Laven, in andern
Erdbränden aber die Erdschlacken entstehen **).
Meist sind sie schwarz, doch auch theils ins Graue, Roth-
braune ꝛc.; höchstens nur in zarten Splittern durchscheinend;
von sehr verschiedenem Gewicht und Gehalt, nach Verschie-
denheit der Primordialfossilien, woraus sie gebildet – und
des Grades und der anhaltenden Dauer des Feuers, dem sie
ausgesetzt worden. Die Laven enthalten, so wie der Ba-
salt und die Tuffwacke, oft basaltische Hornblende, Olivin,
Leucit ꝛc. eingeschlossen.
Im Ganzen lassen sie sich unter folgende zwey Hauptarten
bringen:
1) Schlackenartige Laven.
Die gemeinsten; meist eisenschwarz; auf dem Bruche matt-
glänzend; schwer; theils auf mancherlei Weise geflossen, ge-
tropft, ästig ***)
*) So wie sich dergleichen auch zuweilen im Piperno findet. s.
Hamilton's Campi phlegraei tab. 40. nr. 3.
**) s. K. W. Nose's Beiträge zu den Vorstellungen über vul-
canische Gegenstände. Frankf. 1792-94. III. Th. 8.
***) Unter denen vom Vesuv verdient die seilförmige, spi-
ralartig gedrehte Lava corde vom Atrio di Cavallo und die ei-
förmigen Bombe, die zumal bei der großen Eruption von 1790
ausgeworfen worden, besondere Erwähnung. Von jener s. die Campi
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/411 |
Zitationshilfe: | Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/411>, abgerufen am 21.06.2024. |