Aus dem Weingelben ins Gelblichbraune; durchschei- nend; inwendig glänzend; halbhart; kugelich, oft mit krumm- schaaliger Absonderung. Gewicht = 3,915. Gehalt (nach Stromeyer) = 59,62 Eisenoxydul, 1,89 Manganoxyd, 0,20 Kalkerde, 0,14 Talkerde, 38 Kohlensäure. Fundort Steinheim bei Hanau.
12. Thon-Eisenstein.
Aus dem Gelblichen durchs Rothbraune ins Schwarzbrau- ne; aber auch theils rauchgrau; meist erdig; weich; mager; theils ungeformt; aber auch in mancherlei, besonderer Gestalt; theils mit Petrefacten der Vorwelt; z. B. mit Conchylien oder mit Kräuterabdrücken (so z. B. die berühmten so genann- ten Katzenköpfe von Colbrookdale, deren jeder inwendig ein kleines Farnkraut einschließen).
Als besondere Abarten verdienen bemerkt zu werden:
a. Stängelicher Thon-Eisenstein, Nagelerz, Schindelnägel.
Rothbraun; in stängelich abgesonderten Stücken; theils wie Miniaturen von Säulenbasalt. Vermuthlich pseudovulca- nischen Ursprungs. Fundort zumal bei Hoschenitz in Böhmen.
b. Eisen-Niere, schaaliger Thoneisenstein, Ad- lerstein, Klapperstein. Aeties (Fr. Geode).
Meist gelbbraun; nierenförmig; theils mit schaligen Ab- losungen; meist hohl; theils mit eingeschlossenen losen und daher klappernden Brocken und Körnern; theils dicht, kug- lich*).
c. Bohnenerz, kuglicher Thoneisenstein.
Meist dunkelbraun; fettglänzend; in großen meist stumpf- eckigen Körnern; theils plattgedruckt, abgerundet; so z. B. wie in großen runden Bohnen ausnehmend sauber am Vor- gebirge der guten Hoffnung. Gehalt des aus der Högau (nach
*) So die sonderbaren kopfsgroßen mit Scheidewänden von Braun- spath durchzogenen Kugeln von Aberlady in Lothian, die durch Dr. Hutton's Theorie der Erde berühmt worden. s. Faujas-Saint- Fond in s. Voyage en Angleterreetc. T. I. p. 224 und Gir- tanner's Darstellung des Darwinschen Systems. II. B. S. 324. u. f.
Aus dem Weingelben ins Gelblichbraune; durchschei- nend; inwendig glänzend; halbhart; kugelich, oft mit krumm- schaaliger Absonderung. Gewicht = 3,915. Gehalt (nach Stromeyer) = 59,62 Eisenoxydul, 1,89 Manganoxyd, 0,20 Kalkerde, 0,14 Talkerde, 38 Kohlensäure. Fundort Steinheim bei Hanau.
12. Thon-Eisenstein.
Aus dem Gelblichen durchs Rothbraune ins Schwarzbrau- ne; aber auch theils rauchgrau; meist erdig; weich; mager; theils ungeformt; aber auch in mancherlei, besonderer Gestalt; theils mit Petrefacten der Vorwelt; z. B. mit Conchylien oder mit Kräuterabdrücken (so z. B. die berühmten so genann- ten Katzenköpfe von Colbrookdale, deren jeder inwendig ein kleines Farnkraut einschließen).
Als besondere Abarten verdienen bemerkt zu werden:
a. Stängelicher Thon-Eisenstein, Nagelerz, Schindelnägel.
Rothbraun; in stängelich abgesonderten Stücken; theils wie Miniaturen von Säulenbasalt. Vermuthlich pseudovulca- nischen Ursprungs. Fundort zumal bei Hoschenitz in Böhmen.
b. Eisen-Niere, schaaliger Thoneisenstein, Ad- lerstein, Klapperstein. Aëties (Fr. Géode).
Meist gelbbraun; nierenförmig; theils mit schaligen Ab- losungen; meist hohl; theils mit eingeschlossenen losen und daher klappernden Brocken und Körnern; theils dicht, kug- lich*).
c. Bohnenerz, kuglicher Thoneisenstein.
Meist dunkelbraun; fettglänzend; in großen meist stumpf- eckigen Körnern; theils plattgedruckt, abgerundet; so z. B. wie in großen runden Bohnen ausnehmend sauber am Vor- gebirge der guten Hoffnung. Gehalt des aus der Högau (nach
*) So die sonderbaren kopfsgroßen mit Scheidewänden von Braun- spath durchzogenen Kugeln von Aberlady in Lothian, die durch Dr. Hutton's Theorie der Erde berühmt worden. s. Faujas-Saint- Fond in s. Voyage en Angleterreꝛc. T. I. p. 224 und Gir- tanner's Darstellung des Darwinschen Systems. II. B. S. 324. u. f.
<TEIxml:lang="de-DE"><textxmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance"xml:id="blume_hbnatur_000042"><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><prendition="#l1em"><pbfacs="#f0473"xml:id="pb463_0001"n="463"/><hirendition="#g">roth</hi>) = 57,50 Eisenoxydul, 3,50 Manganoxyd, 1,25<lb/>
Kalkerde, 36 Kohlensäure.</p><prendition="#indent-1">11. <hirendition="#g">Sphärosiderit</hi>.</p><prendition="#l1em">Aus dem Weingelben ins Gelblichbraune; durchschei-<lb/>
nend; inwendig glänzend; halbhart; kugelich, oft mit krumm-<lb/>
schaaliger Absonderung. Gewicht = 3,915. Gehalt (nach<lb/><hirendition="#g">Stromeyer</hi>) = 59,62 Eisenoxydul, 1,89 Manganoxyd,<lb/>
0,20 Kalkerde, 0,14 Talkerde, 38 Kohlensäure. Fundort<lb/>
Steinheim bei Hanau.</p><prendition="#indent-1">12. <hirendition="#g">Thon-Eisenstein</hi>.</p><prendition="#l1em">Aus dem Gelblichen durchs Rothbraune ins Schwarzbrau-<lb/>
ne; aber auch theils rauchgrau; meist erdig; weich; mager;<lb/>
theils ungeformt; aber auch in mancherlei, besonderer Gestalt;<lb/>
theils mit Petrefacten der Vorwelt; z. B. mit Conchylien<lb/>
oder mit Kräuterabdrücken (so z. B. die berühmten so genann-<lb/>
ten Katzenköpfe von Colbrookdale, deren jeder inwendig ein<lb/>
kleines Farnkraut einschließen).</p><prendition="#l1em">Als besondere Abarten verdienen bemerkt zu werden:</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#aq">a</hi>. <hirendition="#g">Stängelicher Thon-Eisenstein, Nagelerz</hi>,<lb/><hirendition="#g">Schindelnägel</hi>.</p><prendition="#l1em">Rothbraun; in stängelich abgesonderten Stücken; theils<lb/>
wie Miniaturen von Säulenbasalt. Vermuthlich pseudovulca-<lb/>
nischen Ursprungs. Fundort zumal bei Hoschenitz in Böhmen.</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#aq">b</hi>. <hirendition="#g">Eisen-Niere, schaaliger Thoneisenstein, Ad-<lb/>
lerstein, Klapperstein</hi>. <hirendition="#aq">Aëties</hi> (<hirendition="#g">Fr</hi>. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Géode</hi></hi>).</p><prendition="#l1em">Meist gelbbraun; nierenförmig; theils mit schaligen Ab-<lb/>
losungen; meist hohl; theils mit eingeschlossenen losen und<lb/>
daher klappernden Brocken und Körnern; theils dicht, kug-<lb/>
lich<noteanchored="true"place="foot"n="*)"><p>So die sonderbaren kopfsgroßen mit Scheidewänden von Braun-<lb/>
spath durchzogenen Kugeln von Aberlady in Lothian, die durch <hirendition="#aq">Dr.</hi><lb/><hirendition="#g">Hutton's</hi> Theorie der Erde berühmt worden. s. <hirendition="#g">Faujas-Saint-<lb/>
Fond</hi> in s. <hirendition="#i"><hirendition="#aq">Voyage en Angleterre</hi></hi><hirendition="#aq">ꝛc. T</hi>. I. <hirendition="#aq">p</hi>. 224 und <hirendition="#g">Gir-<lb/>
tanner's</hi> Darstellung des Darwinschen Systems. II. B. S. 324. u. f.</p></note>.</p><prendition="#indent-2"><hirendition="#aq">c</hi>. <hirendition="#g">Bohnenerz, kuglicher Thoneisenstein</hi>.</p><prendition="#l1em">Meist dunkelbraun; fettglänzend; in großen meist stumpf-<lb/>
eckigen Körnern; theils plattgedruckt, abgerundet; so z. B.<lb/>
wie in großen runden Bohnen ausnehmend sauber am Vor-<lb/>
gebirge der guten Hoffnung. Gehalt des aus der Högau (nach<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[463/0473]
roth) = 57,50 Eisenoxydul, 3,50 Manganoxyd, 1,25
Kalkerde, 36 Kohlensäure.
11. Sphärosiderit.
Aus dem Weingelben ins Gelblichbraune; durchschei-
nend; inwendig glänzend; halbhart; kugelich, oft mit krumm-
schaaliger Absonderung. Gewicht = 3,915. Gehalt (nach
Stromeyer) = 59,62 Eisenoxydul, 1,89 Manganoxyd,
0,20 Kalkerde, 0,14 Talkerde, 38 Kohlensäure. Fundort
Steinheim bei Hanau.
12. Thon-Eisenstein.
Aus dem Gelblichen durchs Rothbraune ins Schwarzbrau-
ne; aber auch theils rauchgrau; meist erdig; weich; mager;
theils ungeformt; aber auch in mancherlei, besonderer Gestalt;
theils mit Petrefacten der Vorwelt; z. B. mit Conchylien
oder mit Kräuterabdrücken (so z. B. die berühmten so genann-
ten Katzenköpfe von Colbrookdale, deren jeder inwendig ein
kleines Farnkraut einschließen).
Als besondere Abarten verdienen bemerkt zu werden:
a. Stängelicher Thon-Eisenstein, Nagelerz,
Schindelnägel.
Rothbraun; in stängelich abgesonderten Stücken; theils
wie Miniaturen von Säulenbasalt. Vermuthlich pseudovulca-
nischen Ursprungs. Fundort zumal bei Hoschenitz in Böhmen.
b. Eisen-Niere, schaaliger Thoneisenstein, Ad-
lerstein, Klapperstein. Aëties (Fr. Géode).
Meist gelbbraun; nierenförmig; theils mit schaligen Ab-
losungen; meist hohl; theils mit eingeschlossenen losen und
daher klappernden Brocken und Körnern; theils dicht, kug-
lich *).
c. Bohnenerz, kuglicher Thoneisenstein.
Meist dunkelbraun; fettglänzend; in großen meist stumpf-
eckigen Körnern; theils plattgedruckt, abgerundet; so z. B.
wie in großen runden Bohnen ausnehmend sauber am Vor-
gebirge der guten Hoffnung. Gehalt des aus der Högau (nach
*) So die sonderbaren kopfsgroßen mit Scheidewänden von Braun-
spath durchzogenen Kugeln von Aberlady in Lothian, die durch Dr.
Hutton's Theorie der Erde berühmt worden. s. Faujas-Saint-
Fond in s. Voyage en Angleterre ꝛc. T. I. p. 224 und Gir-
tanner's Darstellung des Darwinschen Systems. II. B. S. 324. u. f.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 463. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/473>, abgerufen am 17.06.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.