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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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therium americanum, dessen Gebeine hin und wieder in
Südamerica ausgegraben werden*).

7) 8) Die ganzen Geschlechter der Paläotherien und
Anoplotherien, wovon Baron Cüvier im Gypsflöz
von Montmartre schon mehrere Gattungen entdeckt hat; un-
bekannte Mittelgeschöpfe zwischen den Nashorn-, Tapir- und
Schweinegeschlechtern**); aber manche Arten nur von der
Größe des Fuchses und noch kleiner.



Die im Pappenheimer Kalkschiefer gefundenen kleinen Ske-
lete eines fliegenden Thiergeschlechts der Urwelt zeigen einen
so zweydeutigen Bau, daß dasselbe von Sömmerring
unter dem Namen ron Ornithocephalus zu den Chiropteris
hier dieser Classe gerechnet***), hingegen von Cüvier****)
und Oken+) unter dem von Pterodactylus für ein ge-
flügeltes Amphibium angesprochen wirda).



II. Von Vögeln++).

Ueberhaupt nur wenige, doch z. B. im öninger Stinkschie-
fer Knochen von Sumpfvögeln, und von mancherley an-
dern in eben gedachten Gyps von Montmartre.



III. Von Amphibien.

Frösche und Kröten im öninger Stinkschiefer.+++)

Schildkrötenschalen, dergleichen ich aus der gleichen
Gegend von Burg-Tonna besitze, wo auch fossile die Ele-
phanten- und Rhinocer-Knochen gefunden werden++++).

*) Chr. Panders's und E. d'Alton's Riesenfaulthier, Bra-
dypus
giganteus. Bonn 1821. quer Fol.
**) Cuvier T. III. p. 250
***) Im VI. B. der Denkschriften der Königl. Acad. der Wis-
sensch. zu München.
****) T. V. P. II. p. 350
+) In der Isis 1818 u. 19.
a) "Es ist deutlich" (sagt Link a. a. O. Th. I. S. 21), "daß
dieses Thier zwischen drey Thierclassen in der Mitte stand, den Säu-
gethieren, den Amphibien, und auch den Vögeln."
++) S. Geh. Confer. Rath v. Hoff in s. Magazin über die ge-
sammte Mineralogie. 1. B. S. 283 und Cüvier s. les Ossem.
fossiles
.
+++) Andreä a. a. O. tab. 15. fig. 16.
++++) s. H. Voigt a. a. O. tab. 1. fig. 1.

therium americanum, dessen Gebeine hin und wieder in
Südamerica ausgegraben werden*).

7) 8) Die ganzen Geschlechter der Paläotherien und
Anoplotherien, wovon Baron Cüvier im Gypsflöz
von Montmartre schon mehrere Gattungen entdeckt hat; un-
bekannte Mittelgeschöpfe zwischen den Nashorn-, Tapir- und
Schweinegeschlechtern**); aber manche Arten nur von der
Größe des Fuchses und noch kleiner.



Die im Pappenheimer Kalkschiefer gefundenen kleinen Ske-
lete eines fliegenden Thiergeschlechts der Urwelt zeigen einen
so zweydeutigen Bau, daß dasselbe von Sömmerring
unter dem Namen ron Ornithocephalus zu den Chiropteris
hier dieser Classe gerechnet***), hingegen von Cüvier****)
und Oken†) unter dem von Pterodactylus für ein ge-
flügeltes Amphibium angesprochen wirda).



II. Von Vögeln††).

Ueberhaupt nur wenige, doch z. B. im öninger Stinkschie-
fer Knochen von Sumpfvögeln, und von mancherley an-
dern in eben gedachten Gyps von Montmartre.



III. Von Amphibien.

Frösche und Kröten im öninger Stinkschiefer.†††)

Schildkrötenschalen, dergleichen ich aus der gleichen
Gegend von Burg-Tonna besitze, wo auch fossile die Ele-
phanten- und Rhinocer-Knochen gefunden werden††††).

*) Chr. Panders's und E. d'Alton's Riesenfaulthier, Bra-
dypus
giganteus. Bonn 1821. quer Fol.
**) Cuvier T. III. p. 250
***) Im VI. B. der Denkschriften der Königl. Acad. der Wis-
sensch. zu München.
****) T. V. P. II. p. 350
†) In der Isis 1818 u. 19.
a) „Es ist deutlich“ (sagt Link a. a. O. Th. I. S. 21), „daß
dieses Thier zwischen drey Thierclassen in der Mitte stand, den Säu-
gethieren, den Amphibien, und auch den Vögeln.”
††) S. Geh. Confer. Rath v. Hoff in s. Magazin über die ge-
sammte Mineralogie. 1. B. S. 283 und Cüvier s. les Ossem.
fossiles
.
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[490/0500] therium americanum, dessen Gebeine hin und wieder in Südamerica ausgegraben werden *). 7) 8) Die ganzen Geschlechter der Paläotherien und Anoplotherien, wovon Baron Cüvier im Gypsflöz von Montmartre schon mehrere Gattungen entdeckt hat; un- bekannte Mittelgeschöpfe zwischen den Nashorn-, Tapir- und Schweinegeschlechtern **); aber manche Arten nur von der Größe des Fuchses und noch kleiner. Die im Pappenheimer Kalkschiefer gefundenen kleinen Ske- lete eines fliegenden Thiergeschlechts der Urwelt zeigen einen so zweydeutigen Bau, daß dasselbe von Sömmerring unter dem Namen ron Ornithocephalus zu den Chiropteris hier dieser Classe gerechnet ***), hingegen von Cüvier ****) und Oken †) unter dem von Pterodactylus für ein ge- flügeltes Amphibium angesprochen wird a). II. Von Vögeln ††). Ueberhaupt nur wenige, doch z. B. im öninger Stinkschie- fer Knochen von Sumpfvögeln, und von mancherley an- dern in eben gedachten Gyps von Montmartre. III. Von Amphibien. Frösche und Kröten im öninger Stinkschiefer. †††) Schildkrötenschalen, dergleichen ich aus der gleichen Gegend von Burg-Tonna besitze, wo auch fossile die Ele- phanten- und Rhinocer-Knochen gefunden werden ††††). *) Chr. Panders's und E. d'Alton's Riesenfaulthier, Bra- dypus giganteus. Bonn 1821. quer Fol. **) Cuvier T. III. p. 250 ***) Im VI. B. der Denkschriften der Königl. Acad. der Wis- sensch. zu München. ****) T. V. P. II. p. 350 †) In der Isis 1818 u. 19. a) „Es ist deutlich“ (sagt Link a. a. O. Th. I. S. 21), „daß dieses Thier zwischen drey Thierclassen in der Mitte stand, den Säu- gethieren, den Amphibien, und auch den Vögeln.” ††) S. Geh. Confer. Rath v. Hoff in s. Magazin über die ge- sammte Mineralogie. 1. B. S. 283 und Cüvier s. les Ossem. fossiles. †††) Andreä a. a. O. tab. 15. fig. 16. ††††) s. H. Voigt a. a. O. tab. 1. fig. 1.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 490. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/500>, abgerufen am 22.11.2024.