Der vorzüglichste Bestandtheil der Galle ist das Brennbare a), das in dem aus der Pfort- ader zurückfließenden Blute in großer Menge sich befindet.
a) Moorede bile. Edinb. 1780. p. 21.
§. 390.
Von diesem entzündlichen Bestandtheil, den man am leichtesten an der ausgetrockneten Galle, noch auffallender aber an den Gallensteinen a) wahrnimmt, indem dieser eingedickte Saft Flam- men fängt, rührt die auszeichnende Farbe, der Geruch u. s. w. der Galle her; und von eben die- sem Bestandtheil sind auch die Wirkungen der Galle auf das Verdauungsgeschäft vorzüglich her- zuleiten.
a) Obgleich die Gallensteine an Gestalt, Krystalli- sation u. s. w. sehr verschieben sind, so kamen alle Gallensteine, die ich untersuchte (wozu man in Göt- tingen öfters Gelegenheit hat), darinn überein, daß sie sich leicht entzündeten, und aus einem dem Wall- rath ähnlichen Gewebe bestanden.
§. 391.
Der Nutzen der Galle besteht nicht darinn, daß sie als ein seifenhaftes Gemische die wässe- rigten und öligten Theile mit einander verbindet; (ein Irrthum des Boerhaavens, der sowohl durch Schröders a) als durch anderer Physiolo- gen b) angestellte und wiederholte. Versuche voll- kommen widerlegt ist.) Die Galle dient vielmehr dazu, die schon vereinigten Bestandtheile zu zer-
Der vorzüglichste Bestandtheil der Galle ist das Brennbare a), das in dem aus der Pfort- ader zurückfließenden Blute in großer Menge sich befindet.
a) Moorede bile. Edinb. 1780. p. 21.
§. 390.
Von diesem entzündlichen Bestandtheil, den man am leichtesten an der ausgetrockneten Galle, noch auffallender aber an den Gallensteinen a) wahrnimmt, indem dieser eingedickte Saft Flam- men fängt, rührt die auszeichnende Farbe, der Geruch u. s. w. der Galle her; und von eben die- sem Bestandtheil sind auch die Wirkungen der Galle auf das Verdauungsgeschäft vorzüglich her- zuleiten.
a) Obgleich die Gallensteine an Gestalt, Krystalli- sation u. s. w. sehr verschieben sind, so kamen alle Gallensteine, die ich untersuchte (wozu man in Göt- tingen öfters Gelegenheit hat), darinn überein, daß sie sich leicht entzündeten, und aus einem dem Wall- rath ähnlichen Gewebe bestanden.
§. 391.
Der Nutzen der Galle besteht nicht darinn, daß sie als ein seifenhaftes Gemische die wässe- rigten und öligten Theile mit einander verbindet; (ein Irrthum des Boerhaavens, der sowohl durch Schröders a) als durch anderer Physiolo- gen b) angestellte und wiederholte. Versuche voll- kommen widerlegt ist.) Die Galle dient vielmehr dazu, die schon vereinigten Bestandtheile zu zer-
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Der vorzüglichste Bestandtheil der Galle ist
das Brennbare a), das in dem aus der Pfort-
ader zurückfließenden Blute in großer Menge sich
befindet.
a) Moore de bile. Edinb. 1780. p. 21.
§. 390.
Von diesem entzündlichen Bestandtheil, den
man am leichtesten an der ausgetrockneten Galle,
noch auffallender aber an den Gallensteinen a)
wahrnimmt, indem dieser eingedickte Saft Flam-
men fängt, rührt die auszeichnende Farbe, der
Geruch u. s. w. der Galle her; und von eben die-
sem Bestandtheil sind auch die Wirkungen der
Galle auf das Verdauungsgeschäft vorzüglich her-
zuleiten.
a) Obgleich die Gallensteine an Gestalt, Krystalli-
sation u. s. w. sehr verschieben sind, so kamen alle
Gallensteine, die ich untersuchte (wozu man in Göt-
tingen öfters Gelegenheit hat), darinn überein, daß
sie sich leicht entzündeten, und aus einem dem Wall-
rath ähnlichen Gewebe bestanden.
§. 391.
Der Nutzen der Galle besteht nicht darinn,
daß sie als ein seifenhaftes Gemische die wässe-
rigten und öligten Theile mit einander verbindet;
(ein Irrthum des Boerhaavens, der sowohl
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kommen widerlegt ist.) Die Galle dient vielmehr
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/255>, abgerufen am 22.11.2024.
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