a) Jo. Mart. Buttde spontanea sangvinis separa- tione. Edimb. 1760. 8. recus. in Cl. Sandifort thesauro dissertat. Vol. II.
§. 8.
So wie das Blut in dem Gefäße allmälig erkaltet, trennt es sich von selbst in zwey Hauptbe- standtheile. Es entstehet nämlich zuerst eine zu- sammengeronnene Maße, aus deren ganzen Ober- fläche eine röthlich gelbe Flüßigkeit ausschwitzt, die man das Bluttwasser nennet; je mehr aber von diesem Blutwasser in der Folge durchschwitzt, in einen desto kleinern Raum zieht sich die übrige geronnene Blutmaße zurück, die alsdann den Nah- men des Blutkuchens erhält.
§. 9.
Aber auch diese geronnene Maße zerfällt, durch starkes Rütteln oder durch wiederholtes Ab- schlemmen, wieder in zwey Bestandtheile; näm- lich in den rothen Theil (cruor), von dem die ro- the Farbe des Blutes herrühret, und durch das Abschlemmen, von der Lymphe, als dem zwei- ten Bestandtheile, getrennt wird, und daher auch der Grund des Blutkuchens heißt. Daß der rothe Theil mit der Lymphe inniger verbunden ist, als mit dem Blutwasser, erhellet schon daraus, daß sich die Lymphe nur mit großer Gewalt von dem Cruor trennen läßt. Sobald aber die Lymphe von dem rothen Theil getrennt worden, wird sie im- mer blässer, bis sie endlich einer weissen, und ziemlich zähen Gallerte ähnlich wird.
a) Jo. Mart. Buttde spontanea sangvinis separa- tione. Edimb. 1760. 8. recus. in Cl. Sandifort thesauro dissertat. Vol. II.
§. 8.
So wie das Blut in dem Gefäße allmälig erkaltet, trennt es sich von selbst in zwey Hauptbe- standtheile. Es entstehet nämlich zuerst eine zu- sammengeronnene Maße, aus deren ganzen Ober- fläche eine röthlich gelbe Flüßigkeit ausschwitzt, die man das Bluttwasser nennet; je mehr aber von diesem Blutwasser in der Folge durchschwitzt, in einen desto kleinern Raum zieht sich die übrige geronnene Blutmaße zurück, die alsdann den Nah- men des Blutkuchens erhält.
§. 9.
Aber auch diese geronnene Maße zerfällt, durch starkes Rütteln oder durch wiederholtes Ab- schlemmen, wieder in zwey Bestandtheile; näm- lich in den rothen Theil (cruor), von dem die ro- the Farbe des Blutes herrühret, und durch das Abschlemmen, von der Lymphe, als dem zwei- ten Bestandtheile, getrennt wird, und daher auch der Grund des Blutkuchens heißt. Daß der rothe Theil mit der Lymphe inniger verbunden ist, als mit dem Blutwasser, erhellet schon daraus, daß sich die Lymphe nur mit großer Gewalt von dem Cruor trennen läßt. Sobald aber die Lymphe von dem rothen Theil getrennt worden, wird sie im- mer blässer, bis sie endlich einer weissen, und ziemlich zähen Gallerte ähnlich wird.
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a) Jo. Mart. Butt de spontanea sangvinis separa-
tione. Edimb. 1760. 8. recus. in Cl. Sandifort
thesauro dissertat. Vol. II.
§. 8.
So wie das Blut in dem Gefäße allmälig
erkaltet, trennt es sich von selbst in zwey Hauptbe-
standtheile. Es entstehet nämlich zuerst eine zu-
sammengeronnene Maße, aus deren ganzen Ober-
fläche eine röthlich gelbe Flüßigkeit ausschwitzt,
die man das Bluttwasser nennet; je mehr aber
von diesem Blutwasser in der Folge durchschwitzt,
in einen desto kleinern Raum zieht sich die übrige
geronnene Blutmaße zurück, die alsdann den Nah-
men des Blutkuchens erhält.
§. 9.
Aber auch diese geronnene Maße zerfällt,
durch starkes Rütteln oder durch wiederholtes Ab-
schlemmen, wieder in zwey Bestandtheile; näm-
lich in den rothen Theil (cruor), von dem die ro-
the Farbe des Blutes herrühret, und durch das
Abschlemmen, von der Lymphe, als dem zwei-
ten Bestandtheile, getrennt wird, und daher auch
der Grund des Blutkuchens heißt. Daß der rothe
Theil mit der Lymphe inniger verbunden ist, als
mit dem Blutwasser, erhellet schon daraus, daß
sich die Lymphe nur mit großer Gewalt von dem
Cruor trennen läßt. Sobald aber die Lymphe von
dem rothen Theil getrennt worden, wird sie im-
mer blässer, bis sie endlich einer weissen, und
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/27>, abgerufen am 21.11.2024.
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