Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789.

Bild:
<< vorherige Seite

a) Jo. Gottfr. Weisse (Praes. G. Rud. Boehmer)
de structura uteri non musculosa, sed cellulo-
so-vasculosa. Vitemb.
1784. 4.

b) Walter de morbis peritonaei. Tab. I. II.

c) Morgagni advers. anat. IV. p. 135.

d) Walter tab. nervor. thorac. et abdom. Tab. I.

§. 537.

Die äußere Oberfläche der Gebährmutter
wird vom Bauchfelle überzogen, die innere enge
Höhle aber, besonders der Grund, wird von ei-
ner weichen, zarten, schwammigten Membran be-
kleidet, die, wie einige behaupten a), aus farb-
losen Gefäßen (§. 80.), nach anderer Physio-
logen b) Meinung hingegen, aus einsaugenden
Gefäßen besteht.

a) Ferrein Mem. de l'acad. des scienc. de Paris
1741.

b) Mascagni l. c. p. 4.

§. 538.

Anlangend die Muskelfasern, welche von ei-
nigen Physiologen der Gebährmutter zugetheilt a)
von andern aber abgesprochen werden b), so will
ich hier nur soviel erinnern, daß ich bisher bey
meinen genauesten Untersuchungen sowohl der
schwangern, als nicht schwangern Gebährmutter
(in Präparaten sowohl, als in frischen Leichna-
men) nicht die mindeste Spur einer Muskelfaser
entdecken konnte. Ich werde hingegen täglich mehr
in der Meinung bestärkt, daß die Gebährmutter,
indem sie keine Muskelfasern hat, auch keine Reiz-
barkeit (§. 306.), sondern ein eigenthümliches

a) Jo. Gottfr. Weisse (Praes. G. Rud. Boehmer)
de structura uteri non musculosa, sed cellulo-
so-vasculosa. Vitemb.
1784. 4.

b) Walter de morbis peritonaei. Tab. I. II.

c) Morgagni advers. anat. IV. p. 135.

d) Walter tab. nervor. thorac. et abdom. Tab. I.

§. 537.

Die äußere Oberfläche der Gebährmutter
wird vom Bauchfelle überzogen, die innere enge
Höhle aber, besonders der Grund, wird von ei-
ner weichen, zarten, schwammigten Membran be-
kleidet, die, wie einige behaupten a), aus farb-
losen Gefäßen (§. 80.), nach anderer Physio-
logen b) Meinung hingegen, aus einsaugenden
Gefäßen besteht.

a) Ferrein Mem. de l'acad. des scienc. de Paris
1741.

b) Mascagni l. c. p. 4.

§. 538.

Anlangend die Muskelfasern, welche von ei-
nigen Physiologen der Gebährmutter zugetheilt a)
von andern aber abgesprochen werden b), so will
ich hier nur soviel erinnern, daß ich bisher bey
meinen genauesten Untersuchungen sowohl der
schwangern, als nicht schwangern Gebährmutter
(in Präparaten sowohl, als in frischen Leichna-
men) nicht die mindeste Spur einer Muskelfaser
entdecken konnte. Ich werde hingegen täglich mehr
in der Meinung bestärkt, daß die Gebährmutter,
indem sie keine Muskelfasern hat, auch keine Reiz-
barkeit (§. 306.), sondern ein eigenthümliches

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000071">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0339" xml:id="pb321_0001" n="321"/>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a) Jo. Gottfr. Weisse</hi></hi> (<hi rendition="#aq">Praes</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">G. Rud. Boehmer</hi></hi><hi rendition="#aq">)<lb/>
de structura uteri non musculosa, sed cellulo-<lb/>
so-vasculosa. Vitemb.</hi> 1784. 4.</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">b) Walter</hi></hi><hi rendition="#aq">de morbis peritonaei. Tab</hi>. I. II.</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">c) Morgagni</hi></hi><hi rendition="#aq">advers. anat.</hi> IV. <hi rendition="#aq">p</hi>. 135.</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">d) Walter</hi></hi><hi rendition="#aq">tab. nervor. thorac. et abdom. Tab.</hi> I.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 537.</head><lb/>
          <p>Die äußere Oberfläche der Gebährmutter<lb/>
wird vom Bauchfelle überzogen, die innere enge<lb/>
Höhle aber, besonders der Grund, wird von ei-<lb/>
ner weichen, zarten, schwammigten Membran be-<lb/>
kleidet, die, wie einige behaupten <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a</hi></hi>), aus farb-<lb/>
losen Gefäßen (§. 80.), nach anderer Physio-<lb/>
logen <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">b</hi></hi>) Meinung hingegen, aus einsaugenden<lb/>
Gefäßen besteht.</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a) Ferrein</hi></hi><hi rendition="#aq">Mem. de l'acad. des scienc. de Paris</hi><lb/>
1741.</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">b) Mascagni</hi></hi><hi rendition="#aq">l. c. p</hi>. 4.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 538.</head><lb/>
          <p>Anlangend die Muskelfasern, welche von ei-<lb/>
nigen Physiologen der Gebährmutter zugetheilt <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a</hi></hi>)<lb/>
von andern aber abgesprochen werden <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">b</hi></hi>), so will<lb/>
ich hier nur soviel erinnern, daß ich bisher bey<lb/>
meinen genauesten Untersuchungen sowohl der<lb/>
schwangern, als nicht schwangern Gebährmutter<lb/>
(in Präparaten sowohl, als in frischen Leichna-<lb/>
men) nicht die mindeste Spur einer Muskelfaser<lb/>
entdecken konnte. Ich werde hingegen täglich mehr<lb/>
in der Meinung bestärkt, daß die Gebährmutter,<lb/>
indem sie keine Muskelfasern hat, auch keine Reiz-<lb/>
barkeit (§. 306.), sondern ein eigenthümliches<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[321/0339] a) Jo. Gottfr. Weisse (Praes. G. Rud. Boehmer) de structura uteri non musculosa, sed cellulo- so-vasculosa. Vitemb. 1784. 4. b) Walter de morbis peritonaei. Tab. I. II. c) Morgagni advers. anat. IV. p. 135. d) Walter tab. nervor. thorac. et abdom. Tab. I. §. 537. Die äußere Oberfläche der Gebährmutter wird vom Bauchfelle überzogen, die innere enge Höhle aber, besonders der Grund, wird von ei- ner weichen, zarten, schwammigten Membran be- kleidet, die, wie einige behaupten a), aus farb- losen Gefäßen (§. 80.), nach anderer Physio- logen b) Meinung hingegen, aus einsaugenden Gefäßen besteht. a) Ferrein Mem. de l'acad. des scienc. de Paris 1741. b) Mascagni l. c. p. 4. §. 538. Anlangend die Muskelfasern, welche von ei- nigen Physiologen der Gebährmutter zugetheilt a) von andern aber abgesprochen werden b), so will ich hier nur soviel erinnern, daß ich bisher bey meinen genauesten Untersuchungen sowohl der schwangern, als nicht schwangern Gebährmutter (in Präparaten sowohl, als in frischen Leichna- men) nicht die mindeste Spur einer Muskelfaser entdecken konnte. Ich werde hingegen täglich mehr in der Meinung bestärkt, daß die Gebährmutter, indem sie keine Muskelfasern hat, auch keine Reiz- barkeit (§. 306.), sondern ein eigenthümliches

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/339
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/339>, abgerufen am 22.11.2024.