Ein großer Theil endlich dieses Zellgewebes, das zwischen den weichen Theilen lieget, enthält das übrige Fett.
§. 36.
Bei diesem Fett findet folgende dreyfache Verschiedenheit statt:
Denn erstens giebt es einige Theile des Kör- pers, deren Zellgewebe, obschon es ungemein zart und locker ist, nicht das geringste Fett enthält; z. B. an den Augenliedern, und an den männli- chen Geschlechtstheilen u. s. w.
Ferner ist das Fett an unzähligen Stellen des Körpers mehr oder weniger ausgegossen, und zwar, wie es scheint, in eben denjenigen Zellen, welche gewöhnlich jenen wäßrigen Duft, von dem oben die Rede war, einsammlen; obgleich Hunter a. a. O. S. 33. anderer Meinung ist.
Endlich aber ist das Fett an einigen Stellen des Körpers in eigenen und begränzten Fächern eingeschlossen, weil es auch dort zu einem beson- dern Nutzen bestimmt ist; hieher gehört das Fett an dem Schaamhügel, das nach meinen Beob- achtungen eine eigene und begränzte Fettmaße bildet a).
a) Dies habe ich sehr deutlich in dem weiblichen todten Körper einer Meerkatze (Simia cynomol- gus), den ich in der Kälte liegen ließ, gesehen; wo ich diese Fettmaße ganz ausschälen konnte.
§. 37.
Uebrigens scheint mir hier der schicklichste Ort zu seyn, von dem Fette selbst zu handeln a).
Ein großer Theil endlich dieses Zellgewebes, das zwischen den weichen Theilen lieget, enthält das übrige Fett.
§. 36.
Bei diesem Fett findet folgende dreyfache Verschiedenheit statt:
Denn erstens giebt es einige Theile des Kör- pers, deren Zellgewebe, obschon es ungemein zart und locker ist, nicht das geringste Fett enthält; z. B. an den Augenliedern, und an den männli- chen Geschlechtstheilen u. s. w.
Ferner ist das Fett an unzähligen Stellen des Körpers mehr oder weniger ausgegossen, und zwar, wie es scheint, in eben denjenigen Zellen, welche gewöhnlich jenen wäßrigen Duft, von dem oben die Rede war, einsammlen; obgleich Hunter a. a. O. S. 33. anderer Meinung ist.
Endlich aber ist das Fett an einigen Stellen des Körpers in eigenen und begränzten Fächern eingeschlossen, weil es auch dort zu einem beson- dern Nutzen bestimmt ist; hieher gehört das Fett an dem Schaamhügel, das nach meinen Beob- achtungen eine eigene und begränzte Fettmaße bildet a).
a) Dies habe ich sehr deutlich in dem weiblichen todten Körper einer Meerkatze (Simia cynomol- gus), den ich in der Kälte liegen ließ, gesehen; wo ich diese Fettmaße ganz ausschälen konnte.
§. 37.
Uebrigens scheint mir hier der schicklichste Ort zu seyn, von dem Fette selbst zu handeln a).
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Ein großer Theil endlich dieses Zellgewebes,
das zwischen den weichen Theilen lieget, enthält
das übrige Fett.
§. 36.
Bei diesem Fett findet folgende dreyfache
Verschiedenheit statt:
Denn erstens giebt es einige Theile des Kör-
pers, deren Zellgewebe, obschon es ungemein zart
und locker ist, nicht das geringste Fett enthält;
z. B. an den Augenliedern, und an den männli-
chen Geschlechtstheilen u. s. w.
Ferner ist das Fett an unzähligen Stellen
des Körpers mehr oder weniger ausgegossen, und
zwar, wie es scheint, in eben denjenigen Zellen,
welche gewöhnlich jenen wäßrigen Duft, von dem
oben die Rede war, einsammlen; obgleich Hunter
a. a. O. S. 33. anderer Meinung ist.
Endlich aber ist das Fett an einigen Stellen
des Körpers in eigenen und begränzten Fächern
eingeschlossen, weil es auch dort zu einem beson-
dern Nutzen bestimmt ist; hieher gehört das Fett
an dem Schaamhügel, das nach meinen Beob-
achtungen eine eigene und begränzte Fettmaße
bildet a).
a) Dies habe ich sehr deutlich in dem weiblichen
todten Körper einer Meerkatze (Simia cynomol-
gus), den ich in der Kälte liegen ließ, gesehen;
wo ich diese Fettmaße ganz ausschälen konnte.
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Uebrigens scheint mir hier der schicklichste
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/42>, abgerufen am 21.11.2024.
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