Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

Bild:
<< vorherige Seite

a) Jo. Conr. a Brunn glandulae duodeni, s. pancreas
secundarium. Frf
. 1751. 4. fig. 1.

b) Jo. Conr. Peyer de glandulis intestinorum. Sca-
phus
. 1677. fig. 3.

c) Lieberkühn I. c. p. 17. Tab. III.

d) Diese Darmschwämmchen hatten die größte Aehn-
lichkeit mit jenen Erhabenheiten, die Sheldon
für Bläschen hielt, die vom Milchsaft strotzen.

§. 415.

Daß sich aber auch in die Gedärme, so wie
in den Magen, ein besonderer Saft ergieße, der
daher dar Darmsaft heißt, erhellt vorzüglich aus
dem bekannten Versuche, den, wofern ich nicht
irre, Pechlin a) zuerst angestellt hat; wahrschein-
licherweise hat diese Flüßigkeit mit dem Magen-
safte ähnliche Eigenschaften; doch ist uns bisher die
Natur des Darmsaftes noch nicht hinlänglich be-
kannt. Auch getraue ich mir nicht die Menge zu
bestimmen, in der diese Feuchtigkeit abgesondert
wird; denn Hallers Schätzung, acht Pfund binnen
24. Stunden, scheint mir wenigstens übertrieben.

a) Pechlin de purgantium medicamentorum faculta-
tibus. p
. 509. Tab. IV.

§. 416.

Uebrigens haben auch die Därme eine wurm-
förmige Bewegung a), die aber viel lebhafter
ist, als die Wurmbewegung des Magens; durch
diese wellenförmige und fortschreitende Zusammen-
ziehung wird der Speisenbrey gelinde verarbeitet,
und von dem Zwölffingerdarm nach den dicken

a) Jo. Conr. a Brunn glandulae duodeni, s. pancreas
secundarium. Frf
. 1751. 4. fig. 1.

b) Jo. Conr. Peyer de glandulis intestinorum. Sca-
phus
. 1677. fig. 3.

c) Lieberkühn I. c. p. 17. Tab. III.

d) Diese Darmschwämmchen hatten die größte Aehn-
lichkeit mit jenen Erhabenheiten, die Sheldon
für Bläschen hielt, die vom Milchsaft strotzen.

§. 415.

Daß sich aber auch in die Gedärme, so wie
in den Magen, ein besonderer Saft ergieße, der
daher dar Darmsaft heißt, erhellt vorzüglich aus
dem bekannten Versuche, den, wofern ich nicht
irre, Pechlin a) zuerst angestellt hat; wahrschein-
licherweise hat diese Flüßigkeit mit dem Magen-
safte ähnliche Eigenschaften; doch ist uns bisher die
Natur des Darmsaftes noch nicht hinlänglich be-
kannt. Auch getraue ich mir nicht die Menge zu
bestimmen, in der diese Feuchtigkeit abgesondert
wird; denn Hallers Schätzung, acht Pfund binnen
24. Stunden, scheint mir wenigstens übertrieben.

a) Pechlin de purgantium medicamentorum faculta-
tibus. p
. 509. Tab. IV.

§. 416.

Uebrigens haben auch die Därme eine wurm-
förmige Bewegung a), die aber viel lebhafter
ist, als die Wurmbewegung des Magens; durch
diese wellenförmige und fortschreitende Zusammen-
ziehung wird der Speisenbrey gelinde verarbeitet,
und von dem Zwölffingerdarm nach den dicken

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000072">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0269" xml:id="pb253_0001" n="253"/>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a) Jo. Conr. a Brunn</hi></hi><hi rendition="#aq">glandulae duodeni, s. pancreas<lb/>
secundarium. Frf</hi>. 1751. 4. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 1.</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">b) Jo. Conr. Peyer</hi></hi><hi rendition="#aq">de glandulis intestinorum. Sca-<lb/>
phus</hi>. 1677. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 3.</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">c) Lieberkühn</hi></hi> I. <hi rendition="#aq">c. p</hi>. 17. <hi rendition="#aq">Tab</hi>. III.</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">d</hi></hi>) Diese Darmschwämmchen hatten die größte Aehn-<lb/>
lichkeit mit jenen Erhabenheiten, die Sheldon<lb/>
für Bläschen hielt, die vom Milchsaft strotzen.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 415.</head><lb/>
          <p>Daß sich aber auch in die Gedärme, so wie<lb/>
in den Magen, ein besonderer Saft ergieße, der<lb/>
daher dar Darmsaft heißt, erhellt vorzüglich aus<lb/>
dem bekannten Versuche, den, wofern ich nicht<lb/>
irre, Pechlin <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a</hi></hi>) zuerst angestellt hat; wahrschein-<lb/>
licherweise hat diese Flüßigkeit mit dem Magen-<lb/>
safte ähnliche Eigenschaften; doch ist uns bisher die<lb/>
Natur des Darmsaftes noch nicht hinlänglich be-<lb/>
kannt. Auch getraue ich mir nicht die Menge zu<lb/>
bestimmen, in der diese Feuchtigkeit abgesondert<lb/>
wird; denn Hallers Schätzung, acht Pfund binnen<lb/>
24. Stunden, scheint mir wenigstens übertrieben.</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a) Pechlin</hi></hi><hi rendition="#aq">de purgantium medicamentorum faculta-<lb/>
tibus. p</hi>. 509. <hi rendition="#aq">Tab.</hi> IV.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 416.</head><lb/>
          <p>Uebrigens haben auch die Därme eine wurm-<lb/>
förmige Bewegung <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a</hi></hi>), die aber viel lebhafter<lb/>
ist, als die Wurmbewegung des Magens; durch<lb/>
diese wellenförmige und fortschreitende Zusammen-<lb/>
ziehung wird der Speisenbrey gelinde verarbeitet,<lb/>
und von dem Zwölffingerdarm nach den dicken<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[253/0269] a) Jo. Conr. a Brunn glandulae duodeni, s. pancreas secundarium. Frf. 1751. 4. fig. 1. b) Jo. Conr. Peyer de glandulis intestinorum. Sca- phus. 1677. fig. 3. c) Lieberkühn I. c. p. 17. Tab. III. d) Diese Darmschwämmchen hatten die größte Aehn- lichkeit mit jenen Erhabenheiten, die Sheldon für Bläschen hielt, die vom Milchsaft strotzen. §. 415. Daß sich aber auch in die Gedärme, so wie in den Magen, ein besonderer Saft ergieße, der daher dar Darmsaft heißt, erhellt vorzüglich aus dem bekannten Versuche, den, wofern ich nicht irre, Pechlin a) zuerst angestellt hat; wahrschein- licherweise hat diese Flüßigkeit mit dem Magen- safte ähnliche Eigenschaften; doch ist uns bisher die Natur des Darmsaftes noch nicht hinlänglich be- kannt. Auch getraue ich mir nicht die Menge zu bestimmen, in der diese Feuchtigkeit abgesondert wird; denn Hallers Schätzung, acht Pfund binnen 24. Stunden, scheint mir wenigstens übertrieben. a) Pechlin de purgantium medicamentorum faculta- tibus. p. 509. Tab. IV. §. 416. Uebrigens haben auch die Därme eine wurm- förmige Bewegung a), die aber viel lebhafter ist, als die Wurmbewegung des Magens; durch diese wellenförmige und fortschreitende Zusammen- ziehung wird der Speisenbrey gelinde verarbeitet, und von dem Zwölffingerdarm nach den dicken

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/269
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/269>, abgerufen am 24.11.2024.