darm kann die Galle, da sie noch mit dem Spei- senbrey gleichsam innigst gemischt, und verdünnt ist, ihre wahre Farbe nicht zeigen; sobald sie aber in der Folge in ihre zwey Bestandtheile geschie- den wird, verbindet sich der phlogistische Theil mit dem Darmkothe, bekömmt seine natürliche Farbe wieder, und theilt dieselbe sogar dem Darm- kothe mit.
Herr Wolf (Act. petropolit. 1779. P. II. p. 245.) leitet zwar die gelbe Farbe des in dem Krumm- darm enthaltenen Kothes von einer andern Ursa- che her. Er ist der Meinung, daß gegen den An- fang dieses Darms eine neue Quantität Galle hinzukomme, welche aus der Gallenblase durch- schwitzt, und so in den Krummdarm und in den Darmkoth dringe; diese Galle sey überdieß, wo- fern nicht ganz verschieden von der Galle, welche durch den gemeinschaftlichen Gallengang ausfließt, wenigstens mit dem Darmkothe nicht so genau vermischt, wie jene mit dem Speisenbrey sich ver- bindet, indem, sie ihre eigenthümliche Farbe bis zum Austritt aus dem Mastdarm beybehält.
Allein zu geschweigen, daß die Ursache, warum die- se Farbe nicht ehe zum Vorschein kömmt, bis der Speisenbrey und die Galle in ihre Bestandtheile zersetzt werden, leicht anzugeben ist, so zweifle ich auch sehr, ob die Galle jemals im gesunden Zustande aus der Gallenblase in den naheliegen- den Darm durchschwitzen könne. Denn ich habe in frischen, und fast noch warmen Leichnamen die angränzenden Därme von der Galle kaum gefärbt angetroffen; allein einige Stunden oder
darm kann die Galle, da sie noch mit dem Spei- senbrey gleichsam innigst gemischt, und verdünnt ist, ihre wahre Farbe nicht zeigen; sobald sie aber in der Folge in ihre zwey Bestandtheile geschie- den wird, verbindet sich der phlogistische Theil mit dem Darmkothe, bekömmt seine natürliche Farbe wieder, und theilt dieselbe sogar dem Darm- kothe mit.
Herr Wolf (Act. petropolit. 1779. P. II. p. 245.) leitet zwar die gelbe Farbe des in dem Krumm- darm enthaltenen Kothes von einer andern Ursa- che her. Er ist der Meinung, daß gegen den An- fang dieses Darms eine neue Quantität Galle hinzukomme, welche aus der Gallenblase durch- schwitzt, und so in den Krummdarm und in den Darmkoth dringe; diese Galle sey überdieß, wo- fern nicht ganz verschieden von der Galle, welche durch den gemeinschaftlichen Gallengang ausfließt, wenigstens mit dem Darmkothe nicht so genau vermischt, wie jene mit dem Speisenbrey sich ver- bindet, indem, sie ihre eigenthümliche Farbe bis zum Austritt aus dem Mastdarm beybehält.
Allein zu geschweigen, daß die Ursache, warum die- se Farbe nicht ehe zum Vorschein kömmt, bis der Speisenbrey und die Galle in ihre Bestandtheile zersetzt werden, leicht anzugeben ist, so zweifle ich auch sehr, ob die Galle jemals im gesunden Zustande aus der Gallenblase in den naheliegen- den Darm durchschwitzen könne. Denn ich habe in frischen, und fast noch warmen Leichnamen die angränzenden Därme von der Galle kaum gefärbt angetroffen; allein einige Stunden oder
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darm kann die Galle, da sie noch mit dem Spei-
senbrey gleichsam innigst gemischt, und verdünnt
ist, ihre wahre Farbe nicht zeigen; sobald sie aber
in der Folge in ihre zwey Bestandtheile geschie-
den wird, verbindet sich der phlogistische Theil
mit dem Darmkothe, bekömmt seine natürliche
Farbe wieder, und theilt dieselbe sogar dem Darm-
kothe mit.
Herr Wolf (Act. petropolit. 1779. P. II. p. 245.)
leitet zwar die gelbe Farbe des in dem Krumm-
darm enthaltenen Kothes von einer andern Ursa-
che her. Er ist der Meinung, daß gegen den An-
fang dieses Darms eine neue Quantität Galle
hinzukomme, welche aus der Gallenblase durch-
schwitzt, und so in den Krummdarm und in den
Darmkoth dringe; diese Galle sey überdieß, wo-
fern nicht ganz verschieden von der Galle, welche
durch den gemeinschaftlichen Gallengang ausfließt,
wenigstens mit dem Darmkothe nicht so genau
vermischt, wie jene mit dem Speisenbrey sich ver-
bindet, indem, sie ihre eigenthümliche Farbe bis
zum Austritt aus dem Mastdarm beybehält.
Allein zu geschweigen, daß die Ursache, warum die-
se Farbe nicht ehe zum Vorschein kömmt, bis der
Speisenbrey und die Galle in ihre Bestandtheile
zersetzt werden, leicht anzugeben ist, so zweifle
ich auch sehr, ob die Galle jemals im gesunden
Zustande aus der Gallenblase in den naheliegen-
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die angränzenden Därme von der Galle kaum
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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/271>, abgerufen am 24.11.2024.
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