[Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und andrer geistvollen Schriften. Bd. 2. Zürich, 1741.Stücke der Schutzvorrede wegen ihrer Leichtglaubigkeit in Gefahr ste-hen möchten, von dergleichen Spöttern ver- führt zu werden, mache ich mich hiemit öffent- lich anheischig, ihnen mit ehrlichen Zeugen zu bescheinigen, daß ich dieses Manuscript von ungefehr und auf die Weise, wie ich er- zehlet habe, durch die Hand meines Kauf- manns von Leipzig empfangen habe; und ich zweifle keinesweges, wenn Hr. Tr-ll-r seine Freunde, denen er sein Manuscript an- vertrauet, und diese den Schriftsetzer, dem sie es werden überantwortet haben, darum mit Ernst befragen werden, daß nicht ihre Aussage mit meiner Erzehlung übereinstimmen und sie bekräftigen werde. Wenigstens bin ich von Hrn. Tr-ll-rs moralischer Neigung zur Billigkeit versichert, daß er mir selbst, wenn es vonnöthen seyn würde, mit einem öffent- lichen und unwidersprechlichen Zeugnisse zu Steuer der Wahrheit nicht entstehen, son- dern diese Arbeit für die seinige erklären, und(*) also den Verdacht von mir ableh- nen würde, als ob ich so schlimm wäre, sol- che Kinder, die ihrem natürlichen Vater boß- hafter Weise entführt worden, in meinen Schutz zu nehmen und für die meinigen zu er- ziehen. Da ich nun diese Vorrede und Schutz- Doc- (*) Siehe die Vorrede zum II. Theil seiner Gedichte.
Stuͤcke der Schutzvorrede wegen ihrer Leichtglaubigkeit in Gefahr ſte-hen moͤchten, von dergleichen Spoͤttern ver- fuͤhrt zu werden, mache ich mich hiemit oͤffent- lich anheiſchig, ihnen mit ehrlichen Zeugen zu beſcheinigen, daß ich dieſes Manuſcript von ungefehr und auf die Weiſe, wie ich er- zehlet habe, durch die Hand meines Kauf- manns von Leipzig empfangen habe; und ich zweifle keinesweges, wenn Hr. Tr-ll-r ſeine Freunde, denen er ſein Manuſcript an- vertrauet, und dieſe den Schriftſetzer, dem ſie es werden uͤberantwortet haben, darum mit Ernſt befragen werden, daß nicht ihre Ausſage mit meiner Erzehlung uͤbereinſtimmen und ſie bekraͤftigen werde. Wenigſtens bin ich von Hrn. Tr-ll-rs moraliſcher Neigung zur Billigkeit verſichert, daß er mir ſelbſt, wenn es vonnoͤthen ſeyn wuͤrde, mit einem oͤffent- lichen und unwiderſprechlichen Zeugniſſe zu Steuer der Wahrheit nicht entſtehen, ſon- dern dieſe Arbeit fuͤr die ſeinige erklaͤren, und(*) alſo den Verdacht von mir ableh- nen wuͤrde, als ob ich ſo ſchlimm waͤre, ſol- che Kinder, die ihrem natuͤrlichen Vater boß- hafter Weiſe entfuͤhrt worden, in meinen Schutz zu nehmen und fuͤr die meinigen zu er- ziehen. Da ich nun dieſe Vorrede und Schutz- Doc- (*) Siehe die Vorrede zum II. Theil ſeiner Gedichte.
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Stuͤcke der Schutzvorrede
wegen ihrer Leichtglaubigkeit in Gefahr ſte-
hen moͤchten, von dergleichen Spoͤttern ver-
fuͤhrt zu werden, mache ich mich hiemit oͤffent-
lich anheiſchig, ihnen mit ehrlichen Zeugen
zu beſcheinigen, daß ich dieſes Manuſcript
von ungefehr und auf die Weiſe, wie ich er-
zehlet habe, durch die Hand meines Kauf-
manns von Leipzig empfangen habe; und
ich zweifle keinesweges, wenn Hr. Tr-ll-r
ſeine Freunde, denen er ſein Manuſcript an-
vertrauet, und dieſe den Schriftſetzer, dem
ſie es werden uͤberantwortet haben, darum
mit Ernſt befragen werden, daß nicht ihre
Ausſage mit meiner Erzehlung uͤbereinſtimmen
und ſie bekraͤftigen werde. Wenigſtens bin ich
von Hrn. Tr-ll-rs moraliſcher Neigung zur
Billigkeit verſichert, daß er mir ſelbſt, wenn
es vonnoͤthen ſeyn wuͤrde, mit einem oͤffent-
lichen und unwiderſprechlichen Zeugniſſe zu
Steuer der Wahrheit nicht entſtehen, ſon-
dern dieſe Arbeit fuͤr die ſeinige erklaͤren,
und (*) alſo den Verdacht von mir ableh-
nen wuͤrde, als ob ich ſo ſchlimm waͤre, ſol-
che Kinder, die ihrem natuͤrlichen Vater boß-
hafter Weiſe entfuͤhrt worden, in meinen
Schutz zu nehmen und fuͤr die meinigen zu er-
ziehen.
Da ich nun dieſe Vorrede und Schutz-
ſchrift des Tr-ll-riſchen Fabelbuchs dem Hrn.
Doc-
(*) Siehe die Vorrede zum II. Theil ſeiner Gedichte.
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