[Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften. Bd. 6. Zürich, 1742.zur III. Gottsch. Dichtk. enthalten x; als welche nichts zur Sache thun,und Mytho- heit, Mattigkeit, und Ungeschicklichkeit überwiesen worden; Jn der Sammlung crit. und poet. Schriften. I. St. Bl. 67. u. ff. und II. St. Bl. 152. sind seine ver- Eben daselbst II. St. Bl. 173. 174. wird seine verwirrte Critische Abhandlung von dem Wunderbaren in der Poesie. Bl. 97. u. f. wird Hr. Gottscheds Urtheil über Miltons x Jch habe mich der Nahmen meiner Gegner ent-
halten) Dieses gehört zu der unergründlichen Schreib- art, und muß verstanden werden, wie das Mater timidi flere non solet: Es hat nämlich Gottsched alle die von Zü- rich her in vielen critischen Schriften wider seine Dichtkunst gemachten Einwürffe, nicht berührt, sondern für unge- schrieben gehalten, und deswegen alles dieses gantz un- verändert aus der zweiten Auflage in die neue hinüberge- bracht: darum auch keinen Anlaß gehabt, die Nahmen seiner Gegner anzuführen. Jm Gegentheil hat er die Nahmen dieser Gegner aller Orte, wo sie etwa vorhin gelobt waren, aus einer recht sorgfältigen Unparteylichkeit, ausgelöschet. Als z. E. I. Th. IV. Cap. 1. §. stuhnd in der Edition von 1737. Man kan hierbey mit Nutzen nachlesen, was Herr Bodmer in seinen vernünftigen Gedancken und Urtheilen von der Beredsamkeit für feine Regeln und Anmerckungen davon gegeben hat. IV. C. 3. §. beym Ende: Man darf nur die Discurse der Maler nachlesen, wo unterschiedene solche Censuren vorkom- men, die hieher gehören. Also VI. 22. Jm II. Th. IX. Cap. zur III. Gottſch. Dichtk. enthalten x; als welche nichts zur Sache thun,und Mytho- heit, Mattigkeit, und Ungeſchicklichkeit uͤberwieſen worden; Jn der Sammlung crit. und poet. Schriften. I. St. Bl. 67. u. ff. und II. St. Bl. 152. ſind ſeine ver- Eben daſelbſt II. St. Bl. 173. 174. wird ſeine verwirrte Critiſche Abhandlung von dem Wunderbaren in der Poeſie. Bl. 97. u. f. wird Hr. Gottſcheds Urtheil uͤber Miltons x Jch habe mich der Nahmen meiner Gegner ent-
halten) Dieſes gehoͤrt zu der unergruͤndlichen Schreib- art, und muß verſtanden werden, wie das Mater timidi flere non ſolet: Es hat naͤmlich Gottſched alle die von Zuͤ- rich her in vielen critiſchen Schriften wider ſeine Dichtkunſt gemachten Einwuͤrffe, nicht beruͤhrt, ſondern fuͤr unge- ſchrieben gehalten, und deswegen alles dieſes gantz un- veraͤndert aus der zweiten Auflage in die neue hinuͤberge- bracht: darum auch keinen Anlaß gehabt, die Nahmen ſeiner Gegner anzufuͤhren. Jm Gegentheil hat er die Nahmen dieſer Gegner aller Orte, wo ſie etwa vorhin gelobt waren, aus einer recht ſorgfaͤltigen Unparteylichkeit, ausgeloͤſchet. Als z. E. I. Th. IV. Cap. 1. §. ſtuhnd in der Edition von 1737. Man kan hierbey mit Nutzen nachleſen, was Herr Bodmer in ſeinen vernuͤnftigen Gedancken und Urtheilen von der Beredſamkeit fuͤr feine Regeln und Anmerckungen davon gegeben hat. IV. C. 3. §. beym Ende: Man darf nur die Diſcurſe der Maler nachleſen, wo unterſchiedene ſolche Cenſuren vorkom- men, die hieher gehoͤren. Alſo VI. 22. Jm II. Th. IX. Cap. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0125" n="125"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">zur <hi rendition="#aq">III.</hi> Gottſch. 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zur III. Gottſch. Dichtk.
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x Jch habe mich der Nahmen meiner Gegner ent-
halten) Dieſes gehoͤrt zu der unergruͤndlichen Schreib-
art, und muß verſtanden werden, wie das Mater timidi
flere non ſolet: Es hat naͤmlich Gottſched alle die von Zuͤ-
rich her in vielen critiſchen Schriften wider ſeine Dichtkunſt
gemachten Einwuͤrffe, nicht beruͤhrt, ſondern fuͤr unge-
ſchrieben gehalten, und deswegen alles dieſes gantz un-
veraͤndert aus der zweiten Auflage in die neue hinuͤberge-
bracht: darum auch keinen Anlaß gehabt, die Nahmen
ſeiner Gegner anzufuͤhren. Jm Gegentheil hat er die
Nahmen dieſer Gegner aller Orte, wo ſie etwa vorhin
gelobt waren, aus einer recht ſorgfaͤltigen Unparteylichkeit,
ausgeloͤſchet. Als z. E. I. Th. IV. Cap. 1. §. ſtuhnd in
der Edition von 1737. Man kan hierbey mit Nutzen
nachleſen, was Herr Bodmer in ſeinen vernuͤnftigen
Gedancken und Urtheilen von der Beredſamkeit fuͤr feine
Regeln und Anmerckungen davon gegeben hat. IV. C.
3. §. beym Ende: Man darf nur die Diſcurſe der Maler
nachleſen, wo unterſchiedene ſolche Cenſuren vorkom-
men, die hieher gehoͤren. Alſo VI. 22. Jm II. Th.
IX. Cap.
v heit, Mattigkeit, und Ungeſchicklichkeit uͤberwieſen worden;
Jn der Gottſch. Dichtk. hatte man ſie Cap. XI. §. 14. vor die
rechte Schreibart angeprieſen, die ſich zu einem Heldenge-
dichte ſchickt; und uns verſichert, daß Amthor die edle
Einfalt Virgils voͤllig erreicht habe.
Jn der Sammlung crit. und poet. Schriften.
I. St. Bl. 67. u. ff. und II. St. Bl. 152. ſind ſeine ver-
wirrten Begriffe von dem Sinnreichen und dem Scharf-
ſinnigen von neuen aufgeklaͤret worden, wie ſchon 1728.
in der Anklage des verderbten Geſchmacks geſchehen war;
ohne daß er es ſich zu Nutzen gemacht habe.
Eben daſelbſt II. St. Bl. 173. 174. wird ſeine verwirrte
und eitele Erklaͤrung des Geſchmackes, ſo er im III. Cap.
ſeiner Dichtk. §. 9. gegeben, jedermann vor Augen geleget.
Critiſche Abhandlung von dem Wunderbaren
in der Poeſie.
Bl. 97. u. f. wird Hr. Gottſcheds Urtheil uͤber Miltons
Bau des Pandaͤmoninm, welches er Voltairen nachgeſpro-
chen hat, weitlaͤuftig widerlegt. Aber in der neuen Auf-
lage der Dichtkunſt VI. Cap. 22. §. 23. §. iſt es ungeaͤn-
dert geblieben, wie es in der vorhergehnden Auflage ge-
ſtanden hat, auſſer daß er den ihm ſo ſehr verhaßten Nah-
men Hrn. Prof. Bodmers ausgeſtrichen, und anſtatt,
welches uns von Hrn. Pr. Bodmern noch neulich im
Deutſchen geliefert worden, hingeſchrieben hat: Wel-
ches uns vor etlichen Jahren in der Schweitz im Deut-
ſchen geliefert worden. Nicht anders hat ers mit den
uͤbrigen Beſchuldigungen gemacht, welche er groͤſtentheils
aus Voltairen abgeſchrieben, als, die Einwuͤrffe von der
abſcheulichen Blutſchande Satans und der Suͤnde, von
dem Sataniſchen Geſchoſſe, von den Anzuͤgen aus der
Mytho-
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