[Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften. Bd. 6. Zürich, 1742.des deutschen Witzes. plumpe und gantz ungeschliffene Jnvectif, die dergute Mann deswegen in dem XXIV. St. der Beyträge auf der 601sten u. f. Seite empfan- gen hat, woraus ich oben nur was weniges zur Probe angeführt habe, und sage mir dann, ob das heisse: Poenas peccatis irroget aequas. Zuge- schweigen, daß die Verfasser dieser Beyträge in dem XXV. St. Bl. 172. offentlich bekennt, daß sie in der Person geirret, und Hrn. Hirsch gantz unschuldiger Weise-angegriffen haben. Das dritte Exempel giebt uns der ungenannte Verfasser der reimfreyen Uebersetzung der Aeneis, wovon in dem XVII. St. der Beyträge im IV. Art. eine Probe angeführt, und dieselbe durch eine ungeschickte Vergleichung mit einer schlech- ten gereimten Uebersetzung eines jungen Schü- lers heruntergemacht worden. Die Ungerech- tigkeit dieses Urtheils in Lob und Tadel ist in dem zweiten Theile der Critischen Dichtkunst Hrn. Prof. Breitingers in dem IVten Abschn. von der Kunst der Uebersetzung von Bl. 157. an aus- führlich dargethan worden, wohin ich auch mei- ne Leser verweise. Noch das vierte Beyspiel soll uns endlich die Uebersetzung Hrn. Prof Bod- mers von Joh. Miltons verlohrnem Paradiese an die Hand geben. Von derselben stehet in dem IIten St. der Beyträge Bl. 291. "So "könnte,
des deutſchen Witzes. plumpe und gantz ungeſchliffene Jnvectif, die dergute Mann deswegen in dem XXIV. St. der Beytraͤge auf der 601ſten u. f. Seite empfan- gen hat, woraus ich oben nur was weniges zur Probe angefuͤhrt habe, und ſage mir dann, ob das heiſſe: Poenas peccatis irroget æquas. Zuge- ſchweigen, daß die Verfaſſer dieſer Beytraͤge in dem XXV. St. Bl. 172. offentlich bekennt, daß ſie in der Perſon geirret, und Hrn. Hirſch gantz unſchuldiger Weiſe-angegriffen haben. Das dritte Exempel giebt uns der ungenannte Verfaſſer der reimfreyen Ueberſetzung der Aeneis, wovon in dem XVII. St. der Beytraͤge im IV. Art. eine Probe angefuͤhrt, und dieſelbe durch eine ungeſchickte Vergleichung mit einer ſchlech- ten gereimten Ueberſetzung eines jungen Schuͤ- lers heruntergemacht worden. Die Ungerech- tigkeit dieſes Urtheils in Lob und Tadel iſt in dem zweiten Theile der Critiſchen Dichtkunſt Hrn. Prof. Breitingers in dem IVten Abſchn. von der Kunſt der Ueberſetzung von Bl. 157. an aus- fuͤhrlich dargethan worden, wohin ich auch mei- ne Leſer verweiſe. Noch das vierte Beyſpiel ſoll uns endlich die Ueberſetzung Hrn. Prof Bod- mers von Joh. Miltons verlohrnem Paradieſe an die Hand geben. Von derſelben ſtehet in dem IIten St. der Beytraͤge Bl. 291. „So „koͤnnte,
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des deutſchen Witzes.
plumpe und gantz ungeſchliffene Jnvectif, die der
gute Mann deswegen in dem XXIV. St. der
Beytraͤge auf der 601ſten u. f. Seite empfan-
gen hat, woraus ich oben nur was weniges zur
Probe angefuͤhrt habe, und ſage mir dann, ob
das heiſſe: Poenas peccatis irroget æquas. Zuge-
ſchweigen, daß die Verfaſſer dieſer Beytraͤge
in dem XXV. St. Bl. 172. offentlich bekennt,
daß ſie in der Perſon geirret, und Hrn. Hirſch
gantz unſchuldiger Weiſe-angegriffen haben.
Das dritte Exempel giebt uns der ungenannte
Verfaſſer der reimfreyen Ueberſetzung der Aeneis,
wovon in dem XVII. St. der Beytraͤge im IV.
Art. eine Probe angefuͤhrt, und dieſelbe durch
eine ungeſchickte Vergleichung mit einer ſchlech-
ten gereimten Ueberſetzung eines jungen Schuͤ-
lers heruntergemacht worden. Die Ungerech-
tigkeit dieſes Urtheils in Lob und Tadel iſt in dem
zweiten Theile der Critiſchen Dichtkunſt Hrn.
Prof. Breitingers in dem IVten Abſchn. von der
Kunſt der Ueberſetzung von Bl. 157. an aus-
fuͤhrlich dargethan worden, wohin ich auch mei-
ne Leſer verweiſe. Noch das vierte Beyſpiel
ſoll uns endlich die Ueberſetzung Hrn. Prof Bod-
mers von Joh. Miltons verlohrnem Paradieſe
an die Hand geben. Von derſelben ſtehet in
dem IIten St. der Beytraͤge Bl. 291.
„So
„viel iſt indeſſen wahr, daß wenn nach dem Ge-
„ſtaͤndniß der Engellaͤnder, ihre Sprache ſelbſt
„unter dem Milton eingeſuncken; ſo hat in der
„That Hr. Prof. Bodmer eine ſolche Staͤrcke
„unſrer Sprache gewieſen, daß man ſagen
„koͤnnte,
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