[Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften. Bd. 6. Zürich, 1742.Echo mels; Milton hat in dieser Uebersetzung aucheinen eben so häßlichen Fall gethan. Aus dieser Ursache konnten wir von derselben nichts weiters erwarten, als daß sie bey poetischen Köpfen ei- nige dunckle Empfindung der Vortrefflichkeit der Materie des Miltonischen Werckes, und einige Neugier dem Originale nachzufragen, hätte erwecken sollen. Hr. Bodmers erste Ueber- setzung ist gröstentheils in der Schweitz geblie- ben, wo sie von den Graubündern, den Appen- zellern, und andern geistreichen Eidsgenossen mit Empfindlichkeit gelesen worden. Eine ge- ringe Anzahl davon hat man nach Sachsen ge- sandt, welche aber dasige Leser nicht haben lesen können, wenn sie ihre Ohren nicht wollten zer- fleischen lassen, und die Wahrheit zu bekennen, nicht verstanden haben, weil ein gantz anders Deutsch darinnen gebraucht wird, als sie auf ihren Marcktplätzen, in ihren Krambuden, und Spielzimmern, ja in den Hochzeit- und Begräb- nißgedichten ihrer Poeten gelernet haben. Jch habe dieses von Hrn. Prof. Gottscheden, der es mit diesen Worten gesagt hat: "Es ist etwas Jn der That ist das durch
Echo mels; Milton hat in dieſer Ueberſetzung aucheinen eben ſo haͤßlichen Fall gethan. Aus dieſer Urſache konnten wir von derſelben nichts weiters erwarten, als daß ſie bey poetiſchen Koͤpfen ei- nige dunckle Empfindung der Vortrefflichkeit der Materie des Miltoniſchen Werckes, und einige Neugier dem Originale nachzufragen, haͤtte erwecken ſollen. Hr. Bodmers erſte Ueber- ſetzung iſt groͤſtentheils in der Schweitz geblie- ben, wo ſie von den Graubuͤndern, den Appen- zellern, und andern geiſtreichen Eidsgenoſſen mit Empfindlichkeit geleſen worden. Eine ge- ringe Anzahl davon hat man nach Sachſen ge- ſandt, welche aber daſige Leſer nicht haben leſen koͤnnen, wenn ſie ihre Ohren nicht wollten zer- fleiſchen laſſen, und die Wahrheit zu bekennen, nicht verſtanden haben, weil ein gantz anders Deutſch darinnen gebraucht wird, als ſie auf ihren Marcktplaͤtzen, in ihren Krambuden, und Spielzimmern, ja in den Hochzeit- und Begraͤb- nißgedichten ihrer Poeten gelernet haben. Jch habe dieſes von Hrn. Prof. Gottſcheden, der es mit dieſen Worten geſagt hat: „Es iſt etwas Jn der That iſt das durch
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Echo
mels; Milton hat in dieſer Ueberſetzung auch
einen eben ſo haͤßlichen Fall gethan. Aus dieſer
Urſache konnten wir von derſelben nichts weiters
erwarten, als daß ſie bey poetiſchen Koͤpfen ei-
nige dunckle Empfindung der Vortrefflichkeit
der Materie des Miltoniſchen Werckes, und
einige Neugier dem Originale nachzufragen,
haͤtte erwecken ſollen. Hr. Bodmers erſte Ueber-
ſetzung iſt groͤſtentheils in der Schweitz geblie-
ben, wo ſie von den Graubuͤndern, den Appen-
zellern, und andern geiſtreichen Eidsgenoſſen
mit Empfindlichkeit geleſen worden. Eine ge-
ringe Anzahl davon hat man nach Sachſen ge-
ſandt, welche aber daſige Leſer nicht haben leſen
koͤnnen, wenn ſie ihre Ohren nicht wollten zer-
fleiſchen laſſen, und die Wahrheit zu bekennen,
nicht verſtanden haben, weil ein gantz anders
Deutſch darinnen gebraucht wird, als ſie auf
ihren Marcktplaͤtzen, in ihren Krambuden, und
Spielzimmern, ja in den Hochzeit- und Begraͤb-
nißgedichten ihrer Poeten gelernet haben. Jch
habe dieſes von Hrn. Prof. Gottſcheden, der
es mit dieſen Worten geſagt hat:
„Es iſt etwas
„ſo fremdes, ſagt er, rauhes und hartes in
„Bodmers Ueberſetzung, daß ein haͤßlicher
„Uebelklang daher entſteht, und hundert und
„hundert Leſer ſind uͤber dieſen ſo gar nicht weg,
„daß ſie ein gantz Buch hindurch ihren Ohren
„Gewalt anthun koͤnnten, und daß ſie aus Be-
„gierde nach den Sachen eine neue Art Deutſch
„zu reden lernen ſollten.„ Jn der That iſt das
Deutſche in dieſer Ueberſetzung, nicht nur allein
durch
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