[Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften. Bd. 7. Zürich, 1743.
Diesen letz- For Good unknown sure is not had, or had Von den Erzehlungen, wo die Hetze und Nie- "Die Feldmaus lud die Stadtmaus zu Gast, "ker
Dieſen letz- For Good unknown ſure is not had, or had Von den Erzehlungen, wo die Hetze und Nie- „Die Feldmaus lud die Stadtmaus zu Gaſt, „ker
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <cit> <quote><pb facs="#f0077" n="77"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">des ſechszehnten Jahrhunderts.</hi></fw><lb/> „ken ebenfalls thun, nemlich die alten Vetteln?<lb/> „- Der Feind muß oͤfters unverhoft auch ſeinen<lb/> „Feind verehren. - Der Tod, den groſſe Leute<lb/> „einem anthun, wird gering geachtet. - Es lau-<lb/> „tet gleich, etwas nicht wiſſen, und das man<lb/> „weiß, nicht genieſſen koͤnnen.„</quote> </cit> <p>Dieſen letz-<lb/> tern Gedancken hat Milton vor werth gehalten,<lb/> in ſein heroiſches Gedichte einzutragen, wo er<lb/> ihn alſo gegeben:</p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">For Good unknown ſure is not had, or had<lb/> And yet unknown is as not had at all.</hi> </quote> </cit><lb/> <p>Von den Erzehlungen, wo die Hetze und Nie-<lb/> derlage der Floͤhe beſchrieben wird, koͤnnte ich<lb/> die Anmerkung machen, welche man zum Lobe<lb/> des Homers uͤber die Jlias gemachet hat, daß<lb/> unter hundert Todesarten, die da umſtaͤndlich er-<lb/> zehlt werden, keine der andern gleich iſt: Aber<lb/> die Eingezogenheit unſers Jahrhunderts laͤßt mir<lb/> nicht zu, mich hieruͤber aufzuhalten, <hi rendition="#aq">ignotis pe-<lb/> reant mortibus illi.</hi> Doch zu einer Probe von<lb/> des Autors Kunſt im Erzehlen will ich die Fa-<lb/> bel von der Stadtmaus, und der Feldmaus, die<lb/> er in ſeinem Werck eingewebet hat, ausſchreiben.</p><lb/> <cit> <quote>„Die Feldmaus lud die Stadtmaus zu Gaſt,<lb/> „mit dem Felde verlieb zu nehmen. Darauf<lb/> „richtete ſie zu, uud trug hervor, was ſie im<lb/> „aͤuſſerſten Winckel hatte, was ſie den Win-<lb/> „ter uͤber geſpart hatte, ſo daß ihre Speiskam-<lb/> „mer faſt leer ward, damit ſie nur der zarten<lb/> „Zucht mit den ſchoͤnſten Fruͤchten ein Genuͤgen<lb/> „thun moͤgte. Aber was ſie immer dem Jun-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">„ker</fw><lb/></quote> </cit> </div> </body> </text> </TEI> [77/0077]
des ſechszehnten Jahrhunderts.
„ken ebenfalls thun, nemlich die alten Vetteln?
„- Der Feind muß oͤfters unverhoft auch ſeinen
„Feind verehren. - Der Tod, den groſſe Leute
„einem anthun, wird gering geachtet. - Es lau-
„tet gleich, etwas nicht wiſſen, und das man
„weiß, nicht genieſſen koͤnnen.„ Dieſen letz-
tern Gedancken hat Milton vor werth gehalten,
in ſein heroiſches Gedichte einzutragen, wo er
ihn alſo gegeben:
For Good unknown ſure is not had, or had
And yet unknown is as not had at all.
Von den Erzehlungen, wo die Hetze und Nie-
derlage der Floͤhe beſchrieben wird, koͤnnte ich
die Anmerkung machen, welche man zum Lobe
des Homers uͤber die Jlias gemachet hat, daß
unter hundert Todesarten, die da umſtaͤndlich er-
zehlt werden, keine der andern gleich iſt: Aber
die Eingezogenheit unſers Jahrhunderts laͤßt mir
nicht zu, mich hieruͤber aufzuhalten, ignotis pe-
reant mortibus illi. Doch zu einer Probe von
des Autors Kunſt im Erzehlen will ich die Fa-
bel von der Stadtmaus, und der Feldmaus, die
er in ſeinem Werck eingewebet hat, ausſchreiben.
„Die Feldmaus lud die Stadtmaus zu Gaſt,
„mit dem Felde verlieb zu nehmen. Darauf
„richtete ſie zu, uud trug hervor, was ſie im
„aͤuſſerſten Winckel hatte, was ſie den Win-
„ter uͤber geſpart hatte, ſo daß ihre Speiskam-
„mer faſt leer ward, damit ſie nur der zarten
„Zucht mit den ſchoͤnſten Fruͤchten ein Genuͤgen
„thun moͤgte. Aber was ſie immer dem Jun-
„ker
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |