[Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften. Bd. 8. Zürich, 1743.des deutschen Cato. Auf Frantzösisch hiesse dieses: Vous accusez Ca- En accusant Caton, est-on digne de foi? Ses Projets ne sont pas redoutables pour moi. L'appuy de la vertu n'est l'effroi que du vice. Wenn Pharnazes beym Deschamps drohet, . . . . Il faut dans ma fureur Rendre Utique a jamais une image d'horreur; So bekömmt er hingegen beym Gottsched so gütige . . . Wir müssen nichts versäumen, Deschamps hat dem Cäsar nichts mehr als den So läßt, Domitius, der Waffenstillstand zu, Daß ich und Cato hier so gar vertraulich thu. Nach Deschamps hält Cato es vor ein ruhmwirdi- des deutſchen Cato. Auf Frantzoͤſiſch hieſſe dieſes: Vous accuſez Ca- En accuſant Caton, eſt-on digne de foi? Ses Projets ne ſont pas redoutables pour moi. L’appuy de la vertu n’eſt l’effroi que du vice. Wenn Pharnazes beym Deschamps drohet, . . . . Il faut dans ma fureur Rendre Utique à jamais une image d’horreur; So bekoͤmmt er hingegen beym Gottſched ſo guͤtige . . . Wir muͤſſen nichts verſaͤumen, Deschamps hat dem Caͤſar nichts mehr als den So laͤßt, Domitius, der Waffenſtillſtand zu, Daß ich und Cato hier ſo gar vertraulich thu. Nach Deschamps haͤlt Cato es vor ein ruhmwirdi- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0091" n="91"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">des deutſchen Cato.</hi> </fw><lb/> <p>Auf Frantzoͤſiſch hieſſe dieſes: <hi rendition="#aq">Vous accuſez Ca-<lb/> ton? Cela eſt-il croyable? Eſt-ce qu’il a reſolu<lb/> quelque choſe ſur moy; Eh bien! j’obeis. Le<lb/> vice tremble ſeulement, quand la vertu nous pro-<lb/> tege.</hi> Da iſt alles, was Deschamps geſagt hat,<lb/> umgekehrt:</p><lb/> <lg type="poem"> <l> <hi rendition="#aq">En accuſant Caton, eſt-on digne de foi?</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">Ses Projets ne ſont pas redoutables pour moi.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">L’appuy de la vertu n’eſt l’effroi que du vice.</hi> </l> </lg><lb/> <p>Wenn Pharnazes beym Deschamps drohet,<lb/> daß er aus Utica ein Scheuſal und Schreckenbild<lb/> machen wolle:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>. . . . <hi rendition="#aq">Il faut dans ma fureur</hi></l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">Rendre Utique à jamais une image d’horreur;</hi> </l> </lg><lb/> <p>So bekoͤmmt er hingegen beym Gottſched ſo guͤtige<lb/> Gedancken, daß er den Schutt von dieſer Stadt<lb/> aufraͤumen will:</p><lb/> <cit> <quote>. . . Wir muͤſſen nichts verſaͤumen,<lb/> Den Schutt von Uttica auf ewig aufzuraͤumen.<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">II.</hi> Aufz. 7. Sc.</hi></quote> </cit><lb/> <p>Deschamps hat dem Caͤſar nichts mehr als den<lb/> freyen und ſichern Zutritt in Catons Pallaſte in<lb/> waͤhrendem Waffenſtillſtande gegoͤnnet; Gott-<lb/> ſched iſt viel weiter gegangen, und hat dieſe bey-<lb/> den Feinde in einen vertraulichen Umgang mit ein-<lb/> ander verbunden:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>So laͤßt, Domitius, der Waffenſtillſtand zu,</l><lb/> <l>Daß <hi rendition="#fr">ich</hi> und <hi rendition="#fr">Cato</hi> hier ſo gar vertraulich thu.</l> </lg><lb/> <p>Nach Deschamps haͤlt Cato es vor ein ruhmwirdi-<lb/> ges Schickſal, wenn man ſich raͤchet, oder im Unter-<lb/> nehmen der Rache umkoͤmmt:</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [91/0091]
des deutſchen Cato.
Auf Frantzoͤſiſch hieſſe dieſes: Vous accuſez Ca-
ton? Cela eſt-il croyable? Eſt-ce qu’il a reſolu
quelque choſe ſur moy; Eh bien! j’obeis. Le
vice tremble ſeulement, quand la vertu nous pro-
tege. Da iſt alles, was Deschamps geſagt hat,
umgekehrt:
En accuſant Caton, eſt-on digne de foi?
Ses Projets ne ſont pas redoutables pour moi.
L’appuy de la vertu n’eſt l’effroi que du vice.
Wenn Pharnazes beym Deschamps drohet,
daß er aus Utica ein Scheuſal und Schreckenbild
machen wolle:
. . . . Il faut dans ma fureur
Rendre Utique à jamais une image d’horreur;
So bekoͤmmt er hingegen beym Gottſched ſo guͤtige
Gedancken, daß er den Schutt von dieſer Stadt
aufraͤumen will:
. . . Wir muͤſſen nichts verſaͤumen,
Den Schutt von Uttica auf ewig aufzuraͤumen.
II. Aufz. 7. Sc.
Deschamps hat dem Caͤſar nichts mehr als den
freyen und ſichern Zutritt in Catons Pallaſte in
waͤhrendem Waffenſtillſtande gegoͤnnet; Gott-
ſched iſt viel weiter gegangen, und hat dieſe bey-
den Feinde in einen vertraulichen Umgang mit ein-
ander verbunden:
So laͤßt, Domitius, der Waffenſtillſtand zu,
Daß ich und Cato hier ſo gar vertraulich thu.
Nach Deschamps haͤlt Cato es vor ein ruhmwirdi-
ges Schickſal, wenn man ſich raͤchet, oder im Unter-
nehmen der Rache umkoͤmmt:
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