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[Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften. Bd. 9. Zürich, 1749.

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bey Ankunft Martin Opitzens.
Und weisse Lilglein wachsen fein,
Wo deine Füß hingangen seyn:
Von deins Munds Athem süsse
Braun Violblüt entsprisse.

Ruhm, Preiß, Ehr und Lob ich dir gib,
Für andern alln, hertzliebstes Lieb,
Dein Tugend leucht an allem End,
Wie der Vollmond am Firmament;
Bist aller Jungfraun Zierde,
Meins Hertzens innre Girde.
Edler ich schätz dein Gunst und Hold,
Dann Silber und das beste Gold;
Dein Freundlichkeit und schön Geberd
Jst mehr dann alle Perlen werth:
Es gilt dein Zucht viel reine
Mehr dann all edle Steine.
Treuhertzig seyn ohn arge List,
Der rechten Lieb Wahrzeichen ist:
Wann gleicher Maß nicht liebest mich,
Laß zu, daß ich nur liebe dich.
Mein Hertz geb dir zu eigen,
Dein Hertz zu mir thu neigen.
All Augenblick dein eindenck bin
Jn meim Gemüth und in meim Sinn.
Des Tags bist mir ein helle Sonn,
Des Nachts ein klarscheinender Mon:
Thust (liebstes M.) mir geben
Von deinem Glantz mein Leben.


ROth Röslein wolt ich brechen
Zum hübschen Kräntzelein:
Mich Dörner thaten stechen
Hart in die Finger mein.
Noch
A 3

bey Ankunft Martin Opitzens.
Und weiſſe Lilglein wachſen fein,
Wo deine Fuͤß hingangen ſeyn:
Von deins Munds Athem ſuͤſſe
Braun Violbluͤt entſpriſſe.

Ruhm, Preiß, Ehr und Lob ich dir gib,
Fuͤr andern alln, hertzliebſtes Lieb,
Dein Tugend leucht an allem End,
Wie der Vollmond am Firmament;
Biſt aller Jungfraun Zierde,
Meins Hertzens innre Girde.
Edler ich ſchaͤtz dein Gunſt und Hold,
Dann Silber und das beſte Gold;
Dein Freundlichkeit und ſchoͤn Geberd
Jſt mehr dann alle Perlen werth:
Es gilt dein Zucht viel reine
Mehr dann all edle Steine.
Treuhertzig ſeyn ohn arge Liſt,
Der rechten Lieb Wahrzeichen iſt:
Wann gleicher Maß nicht liebeſt mich,
Laß zu, daß ich nur liebe dich.
Mein Hertz geb dir zu eigen,
Dein Hertz zu mir thu neigen.
All Augenblick dein eindenck bin
Jn meim Gemuͤth und in meim Sinn.
Des Tags biſt mir ein helle Sonn,
Des Nachts ein klarſcheinender Mon:
Thuſt (liebſtes M.) mir geben
Von deinem Glantz mein Leben.


ROth Roͤslein wolt ich brechen
Zum huͤbſchen Kraͤntzelein:
Mich Doͤrner thaten ſtechen
Hart in die Finger mein.
Noch
A 3
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[5/0005] bey Ankunft Martin Opitzens. Und weiſſe Lilglein wachſen fein, Wo deine Fuͤß hingangen ſeyn: Von deins Munds Athem ſuͤſſe Braun Violbluͤt entſpriſſe. Ruhm, Preiß, Ehr und Lob ich dir gib, Fuͤr andern alln, hertzliebſtes Lieb, Dein Tugend leucht an allem End, Wie der Vollmond am Firmament; Biſt aller Jungfraun Zierde, Meins Hertzens innre Girde. Edler ich ſchaͤtz dein Gunſt und Hold, Dann Silber und das beſte Gold; Dein Freundlichkeit und ſchoͤn Geberd Jſt mehr dann alle Perlen werth: Es gilt dein Zucht viel reine Mehr dann all edle Steine. Treuhertzig ſeyn ohn arge Liſt, Der rechten Lieb Wahrzeichen iſt: Wann gleicher Maß nicht liebeſt mich, Laß zu, daß ich nur liebe dich. Mein Hertz geb dir zu eigen, Dein Hertz zu mir thu neigen. All Augenblick dein eindenck bin Jn meim Gemuͤth und in meim Sinn. Des Tags biſt mir ein helle Sonn, Des Nachts ein klarſcheinender Mon: Thuſt (liebſtes M.) mir geben Von deinem Glantz mein Leben. ROth Roͤslein wolt ich brechen Zum huͤbſchen Kraͤntzelein: Mich Doͤrner thaten ſtechen Hart in die Finger mein. Noch A 3

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Zitationshilfe: [Bodmer, Johann Jacob]: Sammlung Critischer, Poetischer, und anderer geistvollen Schriften. Bd. 9. Zürich, 1749, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bodmer_sammlung09_1743/5>, abgerufen am 21.11.2024.