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Boeck, Josef Phileas: Marmorirkunst. 2. Aufl. Wien u. a., 1896.

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welcher das zu druckende Muster gravirt ist, wird mittelst
einer angesteckten Gabel durch das Gas geheizt, ähnlich wie man
dies an Vergolderpressen eingerichtet hat. Ein stärkerer oder
schwächerer Druck auf der Rolle auf den Schnitt wird erzielt,
wenn man das auf unserem Bilde befindliche Rädchen in
Bewegung setzt. Ein Tritt mit dem Fuße auf den unteren
Tritt befreit das Buch aus der Presse.

So weit die Handhabung der Maschine; gehen wir
nun speciell auf die Erzeugnisse derselben über.

Wie schon der Name besagt, dient die Maschine dazu,
um mittelst gravirter Rollen Ornamente u.s.w. in Bücher-
schnitte einzuprägen. Diese Muster können nun dreierlei
Natur sein: 1. Gold- oder Silberschnitte mit matter und
blanker Verzierung; 2. Farbenschnitte mit blanker
Gold- oder Silberpressung; 3. Gold= oder Silberschnitte mit ein-
oder mehrfarbiger Verzierung im Relief.

Ciselirte Schnitte sind ja in früheren Zeiten häufig
gemacht worden, doch war die Herstellung derselben immer-
hin eine beschränkte, weil sie durch Handarbeit erzeugt und
daher auch sehr kostspielig waren. In neuerer Zeit ist man
sogar noch mehr davon abgekommen, weil die Handgeschick-
lichkeit immer seltener und darum auch immer kostspieliger
geworden ist. Unsere Leser werden sich daher das Interesse
vorstellen können, welches die betheiligten Kreise dieser
Maschine entgegenbrachten.

Bis vor kurzem wurde dieselbe nur in Leipzig in
einer Anzahl Buchbindereien für Flachschnitte verwendet,
bis denn endlich Ronniger auf die Idee kam, durch die
Anwendung einer runden Rolle auch Holzschnitte mit seiner
Maschine zu ciseliren; ein unternommener Versuch gelang
über aller Erwartung gut.

Damit ist nun das Geschick der Maschine entschieden!
Die Albumfabrikation, die nur Hohlschnitte fertigt, ist da-
durch in den Stand gesetzt, die Ronniger'sche Maschine an-
wenden zu können; daß dies der gesammten Fabrikation zum
Vortheile gereichen wird, ist gewiß. Ebenso sicher ist es, daß
strebsame Fabrikanten die etwa noch vorhandenen Schwierig-
keiten bei Herstellung der Schnitte leicht überwinden werden.


welcher das zu druckende Muster gravirt ist, wird mittelst
einer angesteckten Gabel durch das Gas geheizt, aͤhnlich wie man
dies an Vergolderpressen eingerichtet hat. Ein staͤrkerer oder
schwaͤcherer Druck auf der Rolle auf den Schnitt wird erzielt,
wenn man das auf unserem Bilde befindliche Raͤdchen in
Bewegung setzt. Ein Tritt mit dem Fuße auf den unteren
Tritt befreit das Buch aus der Presse.

So weit die Handhabung der Maschine; gehen wir
nun speciell auf die Erzeugnisse derselben uͤber.

Wie schon der Name besagt, dient die Maschine dazu,
um mittelst gravirter Rollen Ornamente u.s.w. in Buͤcher-
schnitte einzupraͤgen. Diese Muster koͤnnen nun dreierlei
Natur sein: 1. Gold- oder Silberschnitte mit matter und
blanker Verzierung; 2. Farbenschnitte mit blanker
Gold- oder Silberpressung; 3. Gold= oder Silberschnitte mit ein-
oder mehrfarbiger Verzierung im Relief.

Ciselirte Schnitte sind ja in fruͤheren Zeiten haͤufig
gemacht worden, doch war die Herstellung derselben immer-
hin eine beschraͤnkte, weil sie durch Handarbeit erzeugt und
daher auch sehr kostspielig waren. In neuerer Zeit ist man
sogar noch mehr davon abgekommen, weil die Handgeschick-
lichkeit immer seltener und darum auch immer kostspieliger
geworden ist. Unsere Leser werden sich daher das Interesse
vorstellen koͤnnen, welches die betheiligten Kreise dieser
Maschine entgegenbrachten.

Bis vor kurzem wurde dieselbe nur in Leipzig in
einer Anzahl Buchbindereien fuͤr Flachschnitte verwendet,
bis denn endlich Ronniger auf die Idee kam, durch die
Anwendung einer runden Rolle auch Holzschnitte mit seiner
Maschine zu ciseliren; ein unternommener Versuch gelang
uͤber aller Erwartung gut.

Damit ist nun das Geschick der Maschine entschieden!
Die Albumfabrikation, die nur Hohlschnitte fertigt, ist da-
durch in den Stand gesetzt, die Ronniger'sche Maschine an-
wenden zu koͤnnen; daß dies der gesammten Fabrikation zum
Vortheile gereichen wird, ist gewiß. Ebenso sicher ist es, daß
strebsame Fabrikanten die etwa noch vorhandenen Schwierig-
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Zitationshilfe: Boeck, Josef Phileas: Marmorirkunst. 2. Aufl. Wien u. a., 1896, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeck_marmorirkunst_1896/97>, abgerufen am 21.11.2024.