Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.I. Die Schutzwaffen. bunden, welchen der Reiter in der Linken gefasst hielt; seltener siehtman die Riemen in der Gegend des Sattelknopfes in einen Knoten geschlungen. Um 1250 bediente man sich bereits der Zügelketten, die auch bei den Orientalen bis ins 16. Jahrhundert vorkamen. Vom 13. Jahrhundert an beginnen allgemach die Italiener Einfluss auf die Kriegsbewaffnung, die Tracht und auch auf die Dressur und Ausrüstung des Pferdes zu nehmen. Das Reiten wird durch sie zu einer Kunst im allgemeinen Sinne und von dieser Zeit an datieren die bedeutendsten Veränderungen in der Zäumung ebensowohl wie in [Abbildung]
Fig. 207. Beispiel der Handhabung des Reiterschildes [Abbildung]
Fig. 208. der Sattelung. Schon um 1380 bildet sich die Stange in ihrer heu-Reitstange aus geschwärztem Eisen mit eingehauenen tigen Form mit Ober- und Unterbäumen aus, aber mit gebrochenem Gebiss, und als wichtigste Beigabe, wenn auch nicht als humanste, erscheint die Kinnkette. Reitstangen aus der Mitte des 15. Jahr- hunderts besitzen bereits komplizierte Formen. Die Gebisse sind mehr oder weniger gebrochen und mit kleinen eisernen, beweglichen I. Die Schutzwaffen. bunden, welchen der Reiter in der Linken gefaſst hielt; seltener siehtman die Riemen in der Gegend des Sattelknopfes in einen Knoten geschlungen. Um 1250 bediente man sich bereits der Zügelketten, die auch bei den Orientalen bis ins 16. Jahrhundert vorkamen. Vom 13. Jahrhundert an beginnen allgemach die Italiener Einfluſs auf die Kriegsbewaffnung, die Tracht und auch auf die Dressur und Ausrüstung des Pferdes zu nehmen. Das Reiten wird durch sie zu einer Kunst im allgemeinen Sinne und von dieser Zeit an datieren die bedeutendsten Veränderungen in der Zäumung ebensowohl wie in [Abbildung]
Fig. 207. Beispiel der Handhabung des Reiterschildes [Abbildung]
Fig. 208. der Sattelung. Schon um 1380 bildet sich die Stange in ihrer heu-Reitstange aus geschwärztem Eisen mit eingehauenen tigen Form mit Ober- und Unterbäumen aus, aber mit gebrochenem Gebiſs, und als wichtigste Beigabe, wenn auch nicht als humanste, erscheint die Kinnkette. Reitstangen aus der Mitte des 15. Jahr- hunderts besitzen bereits komplizierte Formen. Die Gebisse sind mehr oder weniger gebrochen und mit kleinen eisernen, beweglichen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0212" n="194"/><fw place="top" type="header">I. Die Schutzwaffen.</fw><lb/> bunden, welchen der Reiter in der Linken gefaſst hielt; seltener sieht<lb/> man die Riemen in der Gegend des Sattelknopfes in einen Knoten<lb/> geschlungen. Um 1250 bediente man sich bereits der Zügelketten,<lb/> die auch bei den Orientalen bis ins 16. Jahrhundert vorkamen.<lb/> Vom 13. Jahrhundert an beginnen allgemach die Italiener Einfluſs<lb/> auf die Kriegsbewaffnung, die Tracht und auch auf die Dressur und<lb/> Ausrüstung des Pferdes zu nehmen. Das Reiten wird durch sie<lb/> zu einer Kunst im allgemeinen Sinne und von dieser Zeit an datieren<lb/> die bedeutendsten Veränderungen in der Zäumung ebensowohl wie in<lb/><figure><head><hi rendition="#g">Fig</hi>. 207.</head><p> Beispiel der <hi rendition="#g">Handhabung des Reiterschildes<lb/> und der Zügel</hi> aus dem Teppich von Bayeux. 11. Jahrhundert, Ende.</p></figure><lb/><figure><head><hi rendition="#g">Fig</hi>. 208.</head><p><hi rendition="#g">Reitstange</hi> aus geschwärztem Eisen mit eingehauenen<lb/> Verzierungen, mit Kugelkette und Zungenspielungen. 15. Jahrhundert,<lb/> Ende.</p></figure><lb/> der Sattelung. Schon um 1380 bildet sich die <hi rendition="#g">Stange</hi> in ihrer heu-<lb/> tigen Form mit Ober- und Unterbäumen aus, aber mit gebrochenem<lb/> Gebiſs, und als wichtigste Beigabe, wenn auch nicht als humanste,<lb/> erscheint die Kinnkette. Reitstangen aus der Mitte des 15. Jahr-<lb/> hunderts besitzen bereits komplizierte Formen. Die Gebisse sind<lb/> mehr oder weniger gebrochen und mit kleinen eisernen, beweglichen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [194/0212]
I. Die Schutzwaffen.
bunden, welchen der Reiter in der Linken gefaſst hielt; seltener sieht
man die Riemen in der Gegend des Sattelknopfes in einen Knoten
geschlungen. Um 1250 bediente man sich bereits der Zügelketten,
die auch bei den Orientalen bis ins 16. Jahrhundert vorkamen.
Vom 13. Jahrhundert an beginnen allgemach die Italiener Einfluſs
auf die Kriegsbewaffnung, die Tracht und auch auf die Dressur und
Ausrüstung des Pferdes zu nehmen. Das Reiten wird durch sie
zu einer Kunst im allgemeinen Sinne und von dieser Zeit an datieren
die bedeutendsten Veränderungen in der Zäumung ebensowohl wie in
[Abbildung Fig. 207. Beispiel der Handhabung des Reiterschildes
und der Zügel aus dem Teppich von Bayeux. 11. Jahrhundert, Ende.]
[Abbildung Fig. 208. Reitstange aus geschwärztem Eisen mit eingehauenen
Verzierungen, mit Kugelkette und Zungenspielungen. 15. Jahrhundert,
Ende.]
der Sattelung. Schon um 1380 bildet sich die Stange in ihrer heu-
tigen Form mit Ober- und Unterbäumen aus, aber mit gebrochenem
Gebiſs, und als wichtigste Beigabe, wenn auch nicht als humanste,
erscheint die Kinnkette. Reitstangen aus der Mitte des 15. Jahr-
hunderts besitzen bereits komplizierte Formen. Die Gebisse sind
mehr oder weniger gebrochen und mit kleinen eisernen, beweglichen
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