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Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.

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III. Die Turnierwaffen.
auf einem bestimmten Platze abgehalten. Schon viele Monate vor
dem anberaumten Tage durchzogen Sendlinge oft weit entfernte Länder
und überbrachten vorzugsweise an berühmte Turniergenossen die Auf-
forderung, bei dem ritterlichen Wettkampfe nicht zu fehlen.

Diesen allgemeinen Charakter behielten die Turniere bis gegen
das Ende des 14. Jahrhunderts und die Ausrüstung folgte genau allen
Wandlungen, welche sich bis dahin im Kriege merkbar machen. Erst
um 1350 oder doch wenig früher beginnen die Formen der Aus-

[Abbildung] Fig. 610.

Turnierschwert. Aus dem Livre des tournoirs des
Königs Rene. 15. Jahrhundert. Nach Jacquemin.

[Abbildung] Fig. 611.

Turnierkolben. Aus dem Livre des tournoirs des
Königs Rene. 15. Jahrhundert. Nach Jacquemin.

rüstung zum Turnier von jener im Kriege sich zu unterscheiden.
Diese Erscheinung erklärt sich daraus, dass man, um im Turniere
kühn und tapfer zu erscheinen, allgemach auf Mittel sann, den Effekt

III. Die Turnierwaffen.
auf einem bestimmten Platze abgehalten. Schon viele Monate vor
dem anberaumten Tage durchzogen Sendlinge oft weit entfernte Länder
und überbrachten vorzugsweise an berühmte Turniergenossen die Auf-
forderung, bei dem ritterlichen Wettkampfe nicht zu fehlen.

Diesen allgemeinen Charakter behielten die Turniere bis gegen
das Ende des 14. Jahrhunderts und die Ausrüstung folgte genau allen
Wandlungen, welche sich bis dahin im Kriege merkbar machen. Erst
um 1350 oder doch wenig früher beginnen die Formen der Aus-

[Abbildung] Fig. 610.

Turnierschwert. Aus dem Livre des tournoirs des
Königs René. 15. Jahrhundert. Nach Jacquemin.

[Abbildung] Fig. 611.

Turnierkolben. Aus dem Livre des tournoirs des
Königs René. 15. Jahrhundert. Nach Jacquemin.

rüstung zum Turnier von jener im Kriege sich zu unterscheiden.
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kühn und tapfer zu erscheinen, allgemach auf Mittel sann, den Effekt

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[522/0540] III. Die Turnierwaffen. auf einem bestimmten Platze abgehalten. Schon viele Monate vor dem anberaumten Tage durchzogen Sendlinge oft weit entfernte Länder und überbrachten vorzugsweise an berühmte Turniergenossen die Auf- forderung, bei dem ritterlichen Wettkampfe nicht zu fehlen. Diesen allgemeinen Charakter behielten die Turniere bis gegen das Ende des 14. Jahrhunderts und die Ausrüstung folgte genau allen Wandlungen, welche sich bis dahin im Kriege merkbar machen. Erst um 1350 oder doch wenig früher beginnen die Formen der Aus- [Abbildung Fig. 610. Turnierschwert. Aus dem Livre des tournoirs des Königs René. 15. Jahrhundert. Nach Jacquemin.] [Abbildung Fig. 611. Turnierkolben. Aus dem Livre des tournoirs des Königs René. 15. Jahrhundert. Nach Jacquemin.] rüstung zum Turnier von jener im Kriege sich zu unterscheiden. Diese Erscheinung erklärt sich daraus, daſs man, um im Turniere kühn und tapfer zu erscheinen, allgemach auf Mittel sann, den Effekt

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Zitationshilfe: Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 522. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/540>, abgerufen am 22.11.2024.