Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.III. Die Turnierwaffen. niedrigen Lederschuhen, die auch im Rennen und überall dort benutztwerden, wo ein Beinharnisch nicht in Verwendung kommt. Das wesentlichste Merkmal bildet in dieser Gestechsart der bereits beim Kolbenturnier erwähnte Sattel, das hohe Zeug, dessen Sitz um ein Bedeutendes höher liegt, als bei allen übrigen Sattelformen. Der von [Abbildung]
Fig. 636. Holz gefertigte und öfter mit Eisen beschlagene Vorderbogen reichtRennstange mit daran befestigtem Brechschilde. weit über die Brust hinauf und deckt beiderseits die Beine vollständig. Ein starkes Eisenband, am Vordersteg befestigt, umschliesst den Körper des Reiters derart, dass dem Herabfallen vom Rosse vollständig vor- [Abbildung]
Fig. 637. gebeugt ist. (Fig. 641.) Bei einigen dieser Sättel besitzt der obenHandstutze für den rechten Unterarm eines Renners. in die Spitze laufende vordere Sattelbogen an den Seiten grosse Hand- haben zum Anhalten, falls der Stecher durch den Stoss aus dem Gleichgewichte kam. Derlei Exemplare finden sich im Germanischen Museum zu Nürnberg, im fürstl. Hohenzollern'schen Museum zu Sig- III. Die Turnierwaffen. niedrigen Lederschuhen, die auch im Rennen und überall dort benutztwerden, wo ein Beinharnisch nicht in Verwendung kommt. Das wesentlichste Merkmal bildet in dieser Gestechsart der bereits beim Kolbenturnier erwähnte Sattel, das hohe Zeug, dessen Sitz um ein Bedeutendes höher liegt, als bei allen übrigen Sattelformen. Der von [Abbildung]
Fig. 636. Holz gefertigte und öfter mit Eisen beschlagene Vorderbogen reichtRennstange mit daran befestigtem Brechschilde. weit über die Brust hinauf und deckt beiderseits die Beine vollständig. Ein starkes Eisenband, am Vordersteg befestigt, umschlieſst den Körper des Reiters derart, daſs dem Herabfallen vom Rosse vollständig vor- [Abbildung]
Fig. 637. gebeugt ist. (Fig. 641.) Bei einigen dieser Sättel besitzt der obenHandstutze für den rechten Unterarm eines Renners. in die Spitze laufende vordere Sattelbogen an den Seiten groſse Hand- haben zum Anhalten, falls der Stecher durch den Stoſs aus dem Gleichgewichte kam. Derlei Exemplare finden sich im Germanischen Museum zu Nürnberg, im fürstl. Hohenzollern’schen Museum zu Sig- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0568" n="550"/><fw place="top" type="header">III. Die Turnierwaffen.</fw><lb/> niedrigen Lederschuhen, die auch im Rennen und überall dort benutzt<lb/> werden, wo ein Beinharnisch nicht in Verwendung kommt. Das<lb/> wesentlichste Merkmal bildet in dieser Gestechsart der bereits beim<lb/> Kolbenturnier erwähnte Sattel, das hohe Zeug, dessen Sitz um ein<lb/> Bedeutendes höher liegt, als bei allen übrigen Sattelformen. Der von<lb/><figure><head><hi rendition="#g">Fig</hi>. 636.</head><p><hi rendition="#g">Rennstange</hi> mit daran befestigtem Brechschilde.<lb/> Seitenansicht.</p></figure><lb/> Holz gefertigte und öfter mit Eisen beschlagene Vorderbogen reicht<lb/> weit über die Brust hinauf und deckt beiderseits die Beine vollständig.<lb/> Ein starkes Eisenband, am Vordersteg befestigt, umschlieſst den Körper<lb/> des Reiters derart, daſs dem Herabfallen vom Rosse vollständig vor-<lb/><figure><head><hi rendition="#g">Fig</hi>. 637.</head><p><hi rendition="#g">Handstutze</hi> für den rechten Unterarm eines Renners.<lb/> Etwas geöffnet dargestellt.</p></figure><lb/> gebeugt ist. (Fig. 641.) Bei einigen dieser Sättel besitzt der oben<lb/> in die Spitze laufende vordere Sattelbogen an den Seiten groſse Hand-<lb/> haben zum Anhalten, falls der Stecher durch den Stoſs aus dem<lb/> Gleichgewichte kam. Derlei Exemplare finden sich im Germanischen<lb/> Museum zu Nürnberg, im fürstl. Hohenzollern’schen Museum zu Sig-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [550/0568]
III. Die Turnierwaffen.
niedrigen Lederschuhen, die auch im Rennen und überall dort benutzt
werden, wo ein Beinharnisch nicht in Verwendung kommt. Das
wesentlichste Merkmal bildet in dieser Gestechsart der bereits beim
Kolbenturnier erwähnte Sattel, das hohe Zeug, dessen Sitz um ein
Bedeutendes höher liegt, als bei allen übrigen Sattelformen. Der von
[Abbildung Fig. 636. Rennstange mit daran befestigtem Brechschilde.
Seitenansicht.]
Holz gefertigte und öfter mit Eisen beschlagene Vorderbogen reicht
weit über die Brust hinauf und deckt beiderseits die Beine vollständig.
Ein starkes Eisenband, am Vordersteg befestigt, umschlieſst den Körper
des Reiters derart, daſs dem Herabfallen vom Rosse vollständig vor-
[Abbildung Fig. 637. Handstutze für den rechten Unterarm eines Renners.
Etwas geöffnet dargestellt.]
gebeugt ist. (Fig. 641.) Bei einigen dieser Sättel besitzt der oben
in die Spitze laufende vordere Sattelbogen an den Seiten groſse Hand-
haben zum Anhalten, falls der Stecher durch den Stoſs aus dem
Gleichgewichte kam. Derlei Exemplare finden sich im Germanischen
Museum zu Nürnberg, im fürstl. Hohenzollern’schen Museum zu Sig-
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