tragen hatten: die Flügel aus Eisenblech, welche an beiden Seiten der Haube angenietet wurden. (Fig. 45.)
So entstand die neue Sturmhaube, die in kurzer Zeit in allen Heeren getragen wurde. Sie findet sich ebensowohl bei dem Fuss- volk, namentlich bei den Pickenieren, als bei den leichten Reitern, Arkebusieren, Jägern u. dgl. und verschwindet erst am Ende des 17. Jahrhunderts. (Fig. 46.)
Es ist nach dem Gange der Entwickelung des Helmes und seiner Formenwandlungen kaum zu betonen, dass die türkische Sturmhaube kein Waffenstück ist, welches diesem orientalischen Volke allein an- gehört. Es erweist sich dies schon genügend dadurch, dass die
[Abbildung]
Fig. 44.
Türkische Sturmhaube (Zischägge) des Grossveziers Mehmed Sokolowitsch (ermordet 1579) aus Eisen mit reichen Ver- zierungen in Goldtausia. Gesichts- und Nackenschirm sind mittelst Drehstiften abzustecken. Um 1560.
[Abbildung]
Fig. 45.
Polnische Sturmhaube mit Verzierungen in ver- goldeter Ätzung. 16. Jahrhundert, 2. Hälfte. Museum zu Zarskoe-Selo.
Zischäggenform in ihren charakteristischsten Teilen ebensowohl bei den Persern, als den Indern, Tscherkessen u. s. w. auftritt. Zweifels- ohne hat sie in Persien ihre Urheimat. (Fig. 47 und 48.)
In den Sammlungen finden sich ziemlich häufig Helme ver- schiedener Formen der 2. Hälfte des 16. und des 17. Jahrhunderts und auch Sturmhauben von ungemeiner Schwere. Dieselben dienten
I. Die Schutzwaffen.
tragen hatten: die Flügel aus Eisenblech, welche an beiden Seiten der Haube angenietet wurden. (Fig. 45.)
So entstand die neue Sturmhaube, die in kurzer Zeit in allen Heeren getragen wurde. Sie findet sich ebensowohl bei dem Fuſs- volk, namentlich bei den Pickenieren, als bei den leichten Reitern, Arkebusieren, Jägern u. dgl. und verschwindet erst am Ende des 17. Jahrhunderts. (Fig. 46.)
Es ist nach dem Gange der Entwickelung des Helmes und seiner Formenwandlungen kaum zu betonen, daſs die türkische Sturmhaube kein Waffenstück ist, welches diesem orientalischen Volke allein an- gehört. Es erweist sich dies schon genügend dadurch, daſs die
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Fig. 44.
Türkische Sturmhaube (Zischägge) des Groſsveziers Mehmed Sokolowitsch (ermordet 1579) aus Eisen mit reichen Ver- zierungen in Goldtausia. Gesichts- und Nackenschirm sind mittelst Drehstiften abzustecken. Um 1560.
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Fig. 45.
Polnische Sturmhaube mit Verzierungen in ver- goldeter Ätzung. 16. Jahrhundert, 2. Hälfte. Museum zu Zarskoë-Selo.
Zischäggenform in ihren charakteristischsten Teilen ebensowohl bei den Persern, als den Indern, Tscherkessen u. s. w. auftritt. Zweifels- ohne hat sie in Persien ihre Urheimat. (Fig. 47 und 48.)
In den Sammlungen finden sich ziemlich häufig Helme ver- schiedener Formen der 2. Hälfte des 16. und des 17. Jahrhunderts und auch Sturmhauben von ungemeiner Schwere. Dieselben dienten
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I. Die Schutzwaffen.
tragen hatten: die Flügel aus Eisenblech, welche an beiden Seiten
der Haube angenietet wurden. (Fig. 45.)
So entstand die neue Sturmhaube, die in kurzer Zeit in allen
Heeren getragen wurde. Sie findet sich ebensowohl bei dem Fuſs-
volk, namentlich bei den Pickenieren, als bei den leichten Reitern,
Arkebusieren, Jägern u. dgl. und verschwindet erst am Ende des
17. Jahrhunderts. (Fig. 46.)
Es ist nach dem Gange der Entwickelung des Helmes und seiner
Formenwandlungen kaum zu betonen, daſs die türkische Sturmhaube
kein Waffenstück ist, welches diesem orientalischen Volke allein an-
gehört. Es erweist sich dies schon genügend dadurch, daſs die
[Abbildung Fig. 44. Türkische Sturmhaube (Zischägge) des Groſsveziers
Mehmed Sokolowitsch (ermordet 1579) aus Eisen mit reichen Ver-
zierungen in Goldtausia. Gesichts- und Nackenschirm sind mittelst
Drehstiften abzustecken. Um 1560.]
[Abbildung Fig. 45. Polnische Sturmhaube mit Verzierungen in ver-
goldeter Ätzung. 16. Jahrhundert, 2. Hälfte. Museum zu Zarskoë-Selo.]
Zischäggenform in ihren charakteristischsten Teilen ebensowohl bei
den Persern, als den Indern, Tscherkessen u. s. w. auftritt. Zweifels-
ohne hat sie in Persien ihre Urheimat. (Fig. 47 und 48.)
In den Sammlungen finden sich ziemlich häufig Helme ver-
schiedener Formen der 2. Hälfte des 16. und des 17. Jahrhunderts
und auch Sturmhauben von ungemeiner Schwere. Dieselben dienten
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Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/70>, abgerufen am 21.11.2024.
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