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Bölsche, Wilhelm: Das Liebesleben in der Natur. Bd. 1. Florenz u. a., 1898.

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es sogar, daß er die Kugel bis an eine Stelle gefördert hat,
wo, jenseits eines engen Thors, die Wölbung sich ringsum noch
erweitert: der Schacht scheint hier in eine Halle auszumünden.

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In welche Welt hat uns unsere Phantasie entrückt? .....

Haben wir in die gespenstischen Wallungen einer Urwelt
geschaut, -- eines jener kosmischen Nebel am Anfang der
Dinge? Oder in die Zuckungen eines Planeten, der noch nicht
ganz erkaltet ist, -- um den die weiße Wolkenhülle wie ein
brodelndes Wasser schwimmt, so wie um den Koloß unseres
Sonnensystems, den Jupiter, dessen eigentliche Kugel nur bis¬
weilen als düsterroter Fleck aus dem Schleier zu glühen scheint?
Lösten sich in jenen beiden kleinen Körpern, die unsere Kugel
vor unserem Blick aus sich gebar, ohne sie doch ganz von sich
zu lassen, Gebilde von dem kreißenden Stern gleich unserem
Mond, von dem die Ahnung auch wähnt, daß er einst wie
eine Knospe vom großen Erdball sich körperlich losgerungen,
ohne doch je der bannenden Anziehungskraft dieser Erde ganz
entrinnen zu können?

Nichts von alledem.

Wir haben auch im kühnsten Phantasiefluge die Erde nicht
verlassen. Wir sind an ihrer bewohnten Oberfläche geblieben.
Dicht im Gewimmel der Menschen. Von diesen Menschen
haben wir uns einen herausgegriffen. Einen weiblichen Men¬
schen, in gesunden Reifejahren. Und wir haben in die Tiefen
gewisser Organe dieses weiblichen Körpers einfach hinein¬
geschaut, -- hineingeschaut, während der Körper in normalem
Zustand "lebte" und diese Organe gerade eine sehr merk¬
würdige Thätigkeit entfalteten. Wie wir das zu Wege ge¬
bracht, sei einerlei. Vielleicht erfindet das nächste Jahrhundert
einmal die Apparate dazu. Apparate, die nach Analogie unserer

es ſogar, daß er die Kugel bis an eine Stelle gefördert hat,
wo, jenſeits eines engen Thors, die Wölbung ſich ringsum noch
erweitert: der Schacht ſcheint hier in eine Halle auszumünden.

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In welche Welt hat uns unſere Phantaſie entrückt? .....

Haben wir in die geſpenſtiſchen Wallungen einer Urwelt
geſchaut, — eines jener kosmiſchen Nebel am Anfang der
Dinge? Oder in die Zuckungen eines Planeten, der noch nicht
ganz erkaltet iſt, — um den die weiße Wolkenhülle wie ein
brodelndes Waſſer ſchwimmt, ſo wie um den Koloß unſeres
Sonnenſyſtems, den Jupiter, deſſen eigentliche Kugel nur bis¬
weilen als düſterroter Fleck aus dem Schleier zu glühen ſcheint?
Löſten ſich in jenen beiden kleinen Körpern, die unſere Kugel
vor unſerem Blick aus ſich gebar, ohne ſie doch ganz von ſich
zu laſſen, Gebilde von dem kreißenden Stern gleich unſerem
Mond, von dem die Ahnung auch wähnt, daß er einſt wie
eine Knoſpe vom großen Erdball ſich körperlich losgerungen,
ohne doch je der bannenden Anziehungskraft dieſer Erde ganz
entrinnen zu können?

Nichts von alledem.

Wir haben auch im kühnſten Phantaſiefluge die Erde nicht
verlaſſen. Wir ſind an ihrer bewohnten Oberfläche geblieben.
Dicht im Gewimmel der Menſchen. Von dieſen Menſchen
haben wir uns einen herausgegriffen. Einen weiblichen Men¬
ſchen, in geſunden Reifejahren. Und wir haben in die Tiefen
gewiſſer Organe dieſes weiblichen Körpers einfach hinein¬
geſchaut, — hineingeſchaut, während der Körper in normalem
Zuſtand „lebte“ und dieſe Organe gerade eine ſehr merk¬
würdige Thätigkeit entfalteten. Wie wir das zu Wege ge¬
bracht, ſei einerlei. Vielleicht erfindet das nächſte Jahrhundert
einmal die Apparate dazu. Apparate, die nach Analogie unſerer

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[48/0064] es ſogar, daß er die Kugel bis an eine Stelle gefördert hat, wo, jenſeits eines engen Thors, die Wölbung ſich ringsum noch erweitert: der Schacht ſcheint hier in eine Halle auszumünden. [Abbildung] In welche Welt hat uns unſere Phantaſie entrückt? ..... Haben wir in die geſpenſtiſchen Wallungen einer Urwelt geſchaut, — eines jener kosmiſchen Nebel am Anfang der Dinge? Oder in die Zuckungen eines Planeten, der noch nicht ganz erkaltet iſt, — um den die weiße Wolkenhülle wie ein brodelndes Waſſer ſchwimmt, ſo wie um den Koloß unſeres Sonnenſyſtems, den Jupiter, deſſen eigentliche Kugel nur bis¬ weilen als düſterroter Fleck aus dem Schleier zu glühen ſcheint? Löſten ſich in jenen beiden kleinen Körpern, die unſere Kugel vor unſerem Blick aus ſich gebar, ohne ſie doch ganz von ſich zu laſſen, Gebilde von dem kreißenden Stern gleich unſerem Mond, von dem die Ahnung auch wähnt, daß er einſt wie eine Knoſpe vom großen Erdball ſich körperlich losgerungen, ohne doch je der bannenden Anziehungskraft dieſer Erde ganz entrinnen zu können? Nichts von alledem. Wir haben auch im kühnſten Phantaſiefluge die Erde nicht verlaſſen. Wir ſind an ihrer bewohnten Oberfläche geblieben. Dicht im Gewimmel der Menſchen. Von dieſen Menſchen haben wir uns einen herausgegriffen. Einen weiblichen Men¬ ſchen, in geſunden Reifejahren. Und wir haben in die Tiefen gewiſſer Organe dieſes weiblichen Körpers einfach hinein¬ geſchaut, — hineingeſchaut, während der Körper in normalem Zuſtand „lebte“ und dieſe Organe gerade eine ſehr merk¬ würdige Thätigkeit entfalteten. Wie wir das zu Wege ge¬ bracht, ſei einerlei. Vielleicht erfindet das nächſte Jahrhundert einmal die Apparate dazu. Apparate, die nach Analogie unſerer

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Zitationshilfe: Bölsche, Wilhelm: Das Liebesleben in der Natur. Bd. 1. Florenz u. a., 1898, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boelsche_liebesleben01_1898/64>, abgerufen am 21.11.2024.