Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 2. Hamburg, 1832."zu belästigen; aber ach! ich kann nicht heraus, „zu beläſtigen; aber ach! ich kann nicht heraus, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0233" n="219"/> „zu beläſtigen; aber ach! <hi rendition="#g">ich kann nicht heraus</hi>,<lb/> „<hi rendition="#g">ich kann nicht heraus</hi> — ſchrie der Starmatz<lb/> „in einem fort. O! jetzt ſtehe ich auf gleicher Höhe<lb/> „mit dem Hunde <hi rendition="#g">Sterne</hi>, der lieber einen todten<lb/> „Eſel beweinte, als ſeiner lebenden Mutter beiſtand.<lb/> „Erbärmlicher Heuchler — niederträchtiger Sklave —<lb/> „Schuft! Aber ich, bin ich beſſer? Ich kann den<lb/> „Muth nicht finden zum Beſten zweier Unglücklichen<lb/> „eine Rede zu halten, und drei Worte und ein hal¬<lb/> „bes Lächeln der ***, wenn ſie da wäre und es von<lb/> „mir verlangte, hätte mich zu deren eifrigſten Ver¬<lb/> „theidiger gemacht. Fluch über Larochefaucault, der<lb/> „immer Recht hat.“ Wußten Sie das ſchon, daß<lb/> der empfindſame Sterne ein ſolcher Schuft geweſen:<lb/> Ich habe das ſchon früher geleſen — <hi rendition="#aq">et puis fiez¬<lb/> vous à messieurs les savans</hi>! — Was ſeinen<lb/> Werth als Dichter betrifft, drückt ſich Byron dar¬<lb/> über ſowohl in ſeinem Tagebuche als in ſeinen Brie¬<lb/> fen mit großer Beſcheidenheit aus, und ich halte dieſe<lb/> Beſcheidenheit für aufrichtig. „<hi rendition="#g">Ich erwachte eines<lb/> Morgens und fand mich berühmt</hi>.“ Ueber<lb/> Schriftſteller-Eiferſucht ſagt er: „Iſt das Gebiet<lb/> „des Geiſtes nicht unendlich? Auf einer Rennbahn,<lb/> „die kein Ziel hat, was liegt daran, wer vorn, wer<lb/> „hinten iſt? Der Tempel des Ruhms iſt wie der<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [219/0233]
„zu beläſtigen; aber ach! ich kann nicht heraus,
„ich kann nicht heraus — ſchrie der Starmatz
„in einem fort. O! jetzt ſtehe ich auf gleicher Höhe
„mit dem Hunde Sterne, der lieber einen todten
„Eſel beweinte, als ſeiner lebenden Mutter beiſtand.
„Erbärmlicher Heuchler — niederträchtiger Sklave —
„Schuft! Aber ich, bin ich beſſer? Ich kann den
„Muth nicht finden zum Beſten zweier Unglücklichen
„eine Rede zu halten, und drei Worte und ein hal¬
„bes Lächeln der ***, wenn ſie da wäre und es von
„mir verlangte, hätte mich zu deren eifrigſten Ver¬
„theidiger gemacht. Fluch über Larochefaucault, der
„immer Recht hat.“ Wußten Sie das ſchon, daß
der empfindſame Sterne ein ſolcher Schuft geweſen:
Ich habe das ſchon früher geleſen — et puis fiez¬
vous à messieurs les savans! — Was ſeinen
Werth als Dichter betrifft, drückt ſich Byron dar¬
über ſowohl in ſeinem Tagebuche als in ſeinen Brie¬
fen mit großer Beſcheidenheit aus, und ich halte dieſe
Beſcheidenheit für aufrichtig. „Ich erwachte eines
Morgens und fand mich berühmt.“ Ueber
Schriftſteller-Eiferſucht ſagt er: „Iſt das Gebiet
„des Geiſtes nicht unendlich? Auf einer Rennbahn,
„die kein Ziel hat, was liegt daran, wer vorn, wer
„hinten iſt? Der Tempel des Ruhms iſt wie der
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