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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833.

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wie verwünsche ich die Cholera, daß sie mir
durch ihre Räucherungen mein Glück so ver¬
säuert! Sie fragen mich: wie es denn meine
Bekannten hier machen, wenn die Cholera
kömmt? Mein Gott, wenn Sie darunter
fremde Deutsche verstehen, so sind ja das
meistens sorgenlose junge Leute, die erstens
solche Gefahren gar nicht beunruhigen, und
die, da es ihnen oft an Geld fehlt, an wei¬
te Flucht nicht denken können. Heine sagt
mir, er würde nicht hier bleiben, sondern nach
der Schweiz gehen. Sie können sich denken,
daß die reichen lebenslustigen Pariser, die keine
Nothwendigkeit an Paris fesselt, fortlaufen
werden. Was mich betrifft, so will ich mir
voraus gar nicht darüber den Kopf zerbrechen.
Da die Nachricht von der Cholera in England
heute widerrufen wird, sehe ich nicht ein, wie
sie so schnell nach Paris kommen soll, und
das wird sich wohl noch bis zum Frühlinge

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wie verwuͤnſche ich die Cholera, daß ſie mir
durch ihre Raͤucherungen mein Gluͤck ſo ver¬
ſaͤuert! Sie fragen mich: wie es denn meine
Bekannten hier machen, wenn die Cholera
koͤmmt? Mein Gott, wenn Sie darunter
fremde Deutſche verſtehen, ſo ſind ja das
meiſtens ſorgenloſe junge Leute, die erſtens
ſolche Gefahren gar nicht beunruhigen, und
die, da es ihnen oft an Geld fehlt, an wei¬
te Flucht nicht denken koͤnnen. Heine ſagt
mir, er wuͤrde nicht hier bleiben, ſondern nach
der Schweiz gehen. Sie koͤnnen ſich denken,
daß die reichen lebensluſtigen Pariſer, die keine
Nothwendigkeit an Paris feſſelt, fortlaufen
werden. Was mich betrifft, ſo will ich mir
voraus gar nicht daruͤber den Kopf zerbrechen.
Da die Nachricht von der Cholera in England
heute widerrufen wird, ſehe ich nicht ein, wie
ſie ſo ſchnell nach Paris kommen ſoll, und
das wird ſich wohl noch bis zum Fruͤhlinge

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[131/0145] wie verwuͤnſche ich die Cholera, daß ſie mir durch ihre Raͤucherungen mein Gluͤck ſo ver¬ ſaͤuert! Sie fragen mich: wie es denn meine Bekannten hier machen, wenn die Cholera koͤmmt? Mein Gott, wenn Sie darunter fremde Deutſche verſtehen, ſo ſind ja das meiſtens ſorgenloſe junge Leute, die erſtens ſolche Gefahren gar nicht beunruhigen, und die, da es ihnen oft an Geld fehlt, an wei¬ te Flucht nicht denken koͤnnen. Heine ſagt mir, er wuͤrde nicht hier bleiben, ſondern nach der Schweiz gehen. Sie koͤnnen ſich denken, daß die reichen lebensluſtigen Pariſer, die keine Nothwendigkeit an Paris feſſelt, fortlaufen werden. Was mich betrifft, ſo will ich mir voraus gar nicht daruͤber den Kopf zerbrechen. Da die Nachricht von der Cholera in England heute widerrufen wird, ſehe ich nicht ein, wie ſie ſo ſchnell nach Paris kommen ſoll, und das wird ſich wohl noch bis zum Fruͤhlinge 9*

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Zitationshilfe: Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris03_1833/145>, abgerufen am 26.11.2024.