schützen, hat er leichtsinnig niedergerissen; er meint, das wäre nur ein Loch, das er mit seinen Händen allein ausfüllen wolle. Das niedere Volk, das aus den Juli-Kämpfen ge¬ läutert hervorgegangen, sucht er durch die schänd¬ lichsten Verführungen wieder in den Koth hin¬ einzuziehen, um sich daraus brauchbare Werk¬ zeuge für alle die Gewaltthätigkeiten zu bil¬ den, die er gegen Frankreich noch im Sinne hat.
Der fürchterliche Krieg der Armen gegen die Reichen, der mir so klar vor den Augen steht, als lebten wir schon mitten darin, könnte ver¬ mieden, die Ruhe der Welt könnte gesichert werden; aber alle Regierungen sind vereint be¬ müht, das Verderben herbeizuführen. Wenn die Staatsmänner zittern vor einem Uebel, mei¬ nen sie, sie hätten das ihrige gethan. Die ar¬ men Leute in Frankreich haben in der Kammer keine Stellvertreter. Die neueste französische
ſchuͤtzen, hat er leichtſinnig niedergeriſſen; er meint, das waͤre nur ein Loch, das er mit ſeinen Haͤnden allein ausfuͤllen wolle. Das niedere Volk, das aus den Juli-Kaͤmpfen ge¬ laͤutert hervorgegangen, ſucht er durch die ſchaͤnd¬ lichſten Verfuͤhrungen wieder in den Koth hin¬ einzuziehen, um ſich daraus brauchbare Werk¬ zeuge fuͤr alle die Gewaltthaͤtigkeiten zu bil¬ den, die er gegen Frankreich noch im Sinne hat.
Der fuͤrchterliche Krieg der Armen gegen die Reichen, der mir ſo klar vor den Augen ſteht, als lebten wir ſchon mitten darin, koͤnnte ver¬ mieden, die Ruhe der Welt koͤnnte geſichert werden; aber alle Regierungen ſind vereint be¬ muͤht, das Verderben herbeizufuͤhren. Wenn die Staatsmaͤnner zittern vor einem Uebel, mei¬ nen ſie, ſie haͤtten das ihrige gethan. Die ar¬ men Leute in Frankreich haben in der Kammer keine Stellvertreter. Die neueſte franzoͤſiſche
<TEI><text><body><divn="1"><div><p><pbfacs="#f0237"n="223"/>ſchuͤtzen, hat er leichtſinnig niedergeriſſen; er<lb/>
meint, das waͤre nur ein Loch, das er mit<lb/>ſeinen Haͤnden allein ausfuͤllen wolle. Das<lb/>
niedere Volk, das aus den Juli-Kaͤmpfen ge¬<lb/>
laͤutert hervorgegangen, ſucht er durch die ſchaͤnd¬<lb/>
lichſten Verfuͤhrungen wieder in den Koth hin¬<lb/>
einzuziehen, um ſich daraus brauchbare Werk¬<lb/>
zeuge fuͤr alle die Gewaltthaͤtigkeiten zu bil¬<lb/>
den, die er gegen Frankreich noch im Sinne<lb/>
hat.</p><lb/><p>Der fuͤrchterliche Krieg der Armen gegen die<lb/>
Reichen, der mir ſo klar vor den Augen ſteht,<lb/>
als lebten wir ſchon mitten darin, koͤnnte ver¬<lb/>
mieden, die Ruhe der Welt koͤnnte geſichert<lb/>
werden; aber alle Regierungen ſind vereint be¬<lb/>
muͤht, das Verderben herbeizufuͤhren. Wenn<lb/>
die Staatsmaͤnner zittern vor einem Uebel, mei¬<lb/>
nen ſie, ſie haͤtten das ihrige gethan. Die ar¬<lb/>
men Leute in Frankreich haben in der Kammer<lb/>
keine Stellvertreter. Die neueſte franzoͤſiſche<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[223/0237]
ſchuͤtzen, hat er leichtſinnig niedergeriſſen; er
meint, das waͤre nur ein Loch, das er mit
ſeinen Haͤnden allein ausfuͤllen wolle. Das
niedere Volk, das aus den Juli-Kaͤmpfen ge¬
laͤutert hervorgegangen, ſucht er durch die ſchaͤnd¬
lichſten Verfuͤhrungen wieder in den Koth hin¬
einzuziehen, um ſich daraus brauchbare Werk¬
zeuge fuͤr alle die Gewaltthaͤtigkeiten zu bil¬
den, die er gegen Frankreich noch im Sinne
hat.
Der fuͤrchterliche Krieg der Armen gegen die
Reichen, der mir ſo klar vor den Augen ſteht,
als lebten wir ſchon mitten darin, koͤnnte ver¬
mieden, die Ruhe der Welt koͤnnte geſichert
werden; aber alle Regierungen ſind vereint be¬
muͤht, das Verderben herbeizufuͤhren. Wenn
die Staatsmaͤnner zittern vor einem Uebel, mei¬
nen ſie, ſie haͤtten das ihrige gethan. Die ar¬
men Leute in Frankreich haben in der Kammer
keine Stellvertreter. Die neueſte franzoͤſiſche
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris03_1833/237>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.