nach Clairville geführt. Dort wurde am nehm¬ lichen Morgen die Trauung der Gräfin Clair¬ ville mit dem Baron Saintval vollzogen. Die Neuvermählten kommen aus der Kirche, eine glänzende Gesellschaft war im Salon versam¬ melt, die Zeit vor dem Hochzeitmahle mit Spiel, Musik, Tanz zu verbringen. Die Gräfin war heiter, ihr Mann glücklich. Da wurde der Maire gemeldet, der in einer Sa¬ che, die das allgemeine Wohl beträfe, den Herrn und die Dame des Hauses sprechen müsse. Man läßt ihn eintreten (Felix in ei¬ nem Wagen bewacht, bleibt unten im Hofe). Der Maire wendet sich an die Gräfin, und fängt seine Geschichte zu erzählen an. Diese begreift anfänglich nicht. Man hält ihr die Diamanten und den Geldbeutel vor Augen, die man bei Felix gefunden. Da wird es bei der Gräfin fürchterlich Tag; doch noch faßt sie sich. Sie erklärt, sie habe wirklich das
nach Clairville gefuͤhrt. Dort wurde am nehm¬ lichen Morgen die Trauung der Graͤfin Clair¬ ville mit dem Baron Saintval vollzogen. Die Neuvermaͤhlten kommen aus der Kirche, eine glaͤnzende Geſellſchaft war im Salon verſam¬ melt, die Zeit vor dem Hochzeitmahle mit Spiel, Muſik, Tanz zu verbringen. Die Graͤfin war heiter, ihr Mann gluͤcklich. Da wurde der Maire gemeldet, der in einer Sa¬ che, die das allgemeine Wohl betraͤfe, den Herrn und die Dame des Hauſes ſprechen muͤſſe. Man laͤßt ihn eintreten (Felix in ei¬ nem Wagen bewacht, bleibt unten im Hofe). Der Maire wendet ſich an die Graͤfin, und faͤngt ſeine Geſchichte zu erzaͤhlen an. Dieſe begreift anfaͤnglich nicht. Man haͤlt ihr die Diamanten und den Geldbeutel vor Augen, die man bei Felix gefunden. Da wird es bei der Graͤfin fuͤrchterlich Tag; doch noch faßt ſie ſich. Sie erklaͤrt, ſie habe wirklich das
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nach Clairville gefuͤhrt. Dort wurde am nehm¬
lichen Morgen die Trauung der Graͤfin Clair¬
ville mit dem Baron Saintval vollzogen. Die
Neuvermaͤhlten kommen aus der Kirche, eine
glaͤnzende Geſellſchaft war im Salon verſam¬
melt, die Zeit vor dem Hochzeitmahle mit
Spiel, Muſik, Tanz zu verbringen. Die
Graͤfin war heiter, ihr Mann gluͤcklich. Da
wurde der Maire gemeldet, der in einer Sa¬
che, die das allgemeine Wohl betraͤfe, den
Herrn und die Dame des Hauſes ſprechen
muͤſſe. Man laͤßt ihn eintreten (Felix in ei¬
nem Wagen bewacht, bleibt unten im Hofe).
Der Maire wendet ſich an die Graͤfin, und
faͤngt ſeine Geſchichte zu erzaͤhlen an. Dieſe
begreift anfaͤnglich nicht. Man haͤlt ihr die
Diamanten und den Geldbeutel vor Augen,
die man bei Felix gefunden. Da wird es bei
der Graͤfin fuͤrchterlich Tag; doch noch faßt
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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris03_1833/312>, abgerufen am 23.11.2024.
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