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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833.

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wende, doch nicht wage ihm nahe zu kommen,
denn die Schlange österreichische Poli¬
zei
liegt davor gelagert, und schreckt mich
mit giftigen Augen zurück -- dort, die Son¬
ne war untergegangen, das Abendroth über¬
flutete Meer und Land, und die Purpurwel¬
len des Lichtes schlugen über den felsigen
Mann und verklärten den ewig Grauen --
und vielleicht kam Werthers Geist über ihn,
und dann fühlte er, daß er noch ein Herz
habe, daß es eine Menschheit gebe um ihn,
einen Gott über ihm, und dann erschrak er
wohl über den Schlag seines Herzens, ent¬
setzte sich über den Geist seiner gestorbenen
Jugend; die Haare standen ihm zu Berge,
und da, in seiner Todesangst, "nach gewohn¬
ter Weise, um alle Betrachtungen loszuwer¬
den" -- -- verkroch er sich in einen ge¬
borstenen Schafs-Schädel
und hielt
sich da versteckt, bis wieder Nacht und Kühle

wende, doch nicht wage ihm nahe zu kommen,
denn die Schlange oͤſterreichiſche Poli¬
zei
liegt davor gelagert, und ſchreckt mich
mit giftigen Augen zuruͤck — dort, die Son¬
ne war untergegangen, das Abendroth uͤber¬
flutete Meer und Land, und die Purpurwel¬
len des Lichtes ſchlugen uͤber den felſigen
Mann und verklaͤrten den ewig Grauen —
und vielleicht kam Werthers Geiſt uͤber ihn,
und dann fuͤhlte er, daß er noch ein Herz
habe, daß es eine Menſchheit gebe um ihn,
einen Gott uͤber ihm, und dann erſchrak er
wohl uͤber den Schlag ſeines Herzens, ent¬
ſetzte ſich uͤber den Geiſt ſeiner geſtorbenen
Jugend; die Haare ſtanden ihm zu Berge,
und da, in ſeiner Todesangſt, „nach gewohn¬
ter Weiſe, um alle Betrachtungen loszuwer¬
den“ — — verkroch er ſich in einen ge¬
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und hielt
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[32/0046] wende, doch nicht wage ihm nahe zu kommen, denn die Schlange oͤſterreichiſche Poli¬ zei liegt davor gelagert, und ſchreckt mich mit giftigen Augen zuruͤck — dort, die Son¬ ne war untergegangen, das Abendroth uͤber¬ flutete Meer und Land, und die Purpurwel¬ len des Lichtes ſchlugen uͤber den felſigen Mann und verklaͤrten den ewig Grauen — und vielleicht kam Werthers Geiſt uͤber ihn, und dann fuͤhlte er, daß er noch ein Herz habe, daß es eine Menſchheit gebe um ihn, einen Gott uͤber ihm, und dann erſchrak er wohl uͤber den Schlag ſeines Herzens, ent¬ ſetzte ſich uͤber den Geiſt ſeiner geſtorbenen Jugend; die Haare ſtanden ihm zu Berge, und da, in ſeiner Todesangſt, „nach gewohn¬ ter Weiſe, um alle Betrachtungen loszuwer¬ den“ — — verkroch er ſich in einen ge¬ borſtenen Schafs-Schaͤdel und hielt ſich da verſteckt, bis wieder Nacht und Kuͤhle

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Zitationshilfe: Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris03_1833/46>, abgerufen am 21.11.2024.