Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833.Drei und zwanzigster Brief. Paris, Sonntag, den 22. Januar 1832.Es widerfährt mir seit einigen Tagen das Drei und zwanzigſter Brief. Paris, Sonntag, den 22. Januar 1832.Es widerfährt mir ſeit einigen Tagen das <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0107" n="[93]"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b #g">Drei und zwanzigſter Brief.</hi><lb/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">Paris, Sonntag, den 22. Januar 1832.</hi> </dateline><lb/> <p>Es widerfährt mir ſeit einigen Tagen das<lb/> Sonderbare, daß ich an zwei Briefen für Sie zu<lb/> gleicher Zeit ſchreibe. Der eine gegenwärtige liegt<lb/> auf dem Pulte, vor dem ich ſtehe, und der andere<lb/> liegt auf dem Schreibtiſche, an dem ich ſitze. Die<lb/> Abwechſelung iſt artig und unterhält mich. Nach<lb/> einigen Sätzen gehe ich vom Stehbriefe zum Sitz¬<lb/> briefe, oder zurück und ſetze bald den einen bald den<lb/><choice><sic>anden</sic><corr>andern</corr></choice> fort. Die Sache verhält ſich ſo. Der Tiſch¬<lb/> brief behandelt einen Gegenſtand, der zwar kurzwei¬<lb/> lig aber langwierig iſt, und ſich ſehr ausdehnt, den<lb/> ich aber aus Gründen der Kochkunſt nicht unterbre¬<lb/> chen darf. Darum habe ich ihn vom Pultbriefe ge¬<lb/> trennt, und Sie werden ihn einige Tage ſpäter er¬<lb/> halten als dieſen. Es giebt nehmlich einen <hi rendition="#g">Härings-<lb/> Salat</hi>. Den Häring habe ich aus Berlin bekom¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[93]/0107]
Drei und zwanzigſter Brief.
Paris, Sonntag, den 22. Januar 1832.
Es widerfährt mir ſeit einigen Tagen das
Sonderbare, daß ich an zwei Briefen für Sie zu
gleicher Zeit ſchreibe. Der eine gegenwärtige liegt
auf dem Pulte, vor dem ich ſtehe, und der andere
liegt auf dem Schreibtiſche, an dem ich ſitze. Die
Abwechſelung iſt artig und unterhält mich. Nach
einigen Sätzen gehe ich vom Stehbriefe zum Sitz¬
briefe, oder zurück und ſetze bald den einen bald den
andern fort. Die Sache verhält ſich ſo. Der Tiſch¬
brief behandelt einen Gegenſtand, der zwar kurzwei¬
lig aber langwierig iſt, und ſich ſehr ausdehnt, den
ich aber aus Gründen der Kochkunſt nicht unterbre¬
chen darf. Darum habe ich ihn vom Pultbriefe ge¬
trennt, und Sie werden ihn einige Tage ſpäter er¬
halten als dieſen. Es giebt nehmlich einen Härings-
Salat. Den Häring habe ich aus Berlin bekom¬
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |