Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833."bilden die Grundlage der Börneschen Ausfälle, 1*
„bilden die Grundlage der Börneſchen Ausfälle, 1*
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0017" n="3"/> „bilden die Grundlage der Börneſchen Ausfälle,<lb/> „und erwecket in ihm den tödtlichen Haß, welcher<lb/> „ſich auf jeder Seite ausſpricht. Weil er nicht Hof¬<lb/> „rath, Staatsrath, Miniſter iſt, haßt er alle Be¬<lb/> „amten; weil er ſelbſt kein Geld hat, ſo trifft ſein<lb/> „Haß alle Begüterte, Banquiers oder wohlhabende<lb/> „Bürger, und weil er endlich nie Fürſt werden kann,<lb/> „ſo fällt das größte Gewicht ſeines Haſſes auf die<lb/> „Großen dieſer Erde. Was er auszuſprechen, in<lb/> „ſo furchtbarer Wahrheit laut zu denken wagt, ver¬<lb/> „zehrt im Stillen Tauſende. Es iſt daher die Wuth<lb/> „ganz begreiflich, mit der alle ſeine Geiſtesverwandten<lb/> „über den Unverſchämten herfallen, welcher in ſo<lb/> „ganz unbegreiflich naiven Geſtändniſſen der Zeit ver¬<lb/> „gißt, und den Schleier lüftet, welchen bisher ein<lb/> „erkünſtelter Patriotismus ſo fein gewoben hatte.<lb/> „Es war daher nur ein Schrei des Entſetzens unter<lb/> „ſeinen Freunden, als ſie ihr klug bewahrtes Geheim¬<lb/> „niß ſo leichtſinnig verrathen, und alle die zarten<lb/> „Fäden aufgedeckt ſahen, mit denen ſie ihre Pläne<lb/> „umſponnen. Sie mußten, und wohl nicht mit Un¬<lb/> „recht, fürchten, daß, iſt einmal die Maske gefallen,<lb/> „ſich die öffentliche Meinung, welche ſie bisher ſchlau<lb/> „für ſich benutzt, ſich gegen ſie richten, und ſo den<lb/> „Nimbus zerſtören würde, der ſie umgiebt. Solche<lb/> „Fingerzeige bleiben für den Triumph der guten<lb/> „Sache nicht verlohren! Es iſt daher Börne's Werk<lb/> <fw place="bottom" type="sig">1*<lb/></fw> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [3/0017]
„bilden die Grundlage der Börneſchen Ausfälle,
„und erwecket in ihm den tödtlichen Haß, welcher
„ſich auf jeder Seite ausſpricht. Weil er nicht Hof¬
„rath, Staatsrath, Miniſter iſt, haßt er alle Be¬
„amten; weil er ſelbſt kein Geld hat, ſo trifft ſein
„Haß alle Begüterte, Banquiers oder wohlhabende
„Bürger, und weil er endlich nie Fürſt werden kann,
„ſo fällt das größte Gewicht ſeines Haſſes auf die
„Großen dieſer Erde. Was er auszuſprechen, in
„ſo furchtbarer Wahrheit laut zu denken wagt, ver¬
„zehrt im Stillen Tauſende. Es iſt daher die Wuth
„ganz begreiflich, mit der alle ſeine Geiſtesverwandten
„über den Unverſchämten herfallen, welcher in ſo
„ganz unbegreiflich naiven Geſtändniſſen der Zeit ver¬
„gißt, und den Schleier lüftet, welchen bisher ein
„erkünſtelter Patriotismus ſo fein gewoben hatte.
„Es war daher nur ein Schrei des Entſetzens unter
„ſeinen Freunden, als ſie ihr klug bewahrtes Geheim¬
„niß ſo leichtſinnig verrathen, und alle die zarten
„Fäden aufgedeckt ſahen, mit denen ſie ihre Pläne
„umſponnen. Sie mußten, und wohl nicht mit Un¬
„recht, fürchten, daß, iſt einmal die Maske gefallen,
„ſich die öffentliche Meinung, welche ſie bisher ſchlau
„für ſich benutzt, ſich gegen ſie richten, und ſo den
„Nimbus zerſtören würde, der ſie umgiebt. Solche
„Fingerzeige bleiben für den Triumph der guten
„Sache nicht verlohren! Es iſt daher Börne's Werk
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