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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833.

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und gehe nicht hin wo Werber zechen. Sie haben
dir wohl versprochen, du solltest Hauptmann werden;
aber du bliebest Trommelschläger dein ganzes Leben.
Du dauerst mich.

Ich habe des großen Bör, meines göttlichen
Ahns, gedacht. Das war er, und darum nenne ich
mich Börne (Sohn des Bör). Mütterlicher Seite
stamme ich von Belsta ab, des Riesen Bergthor
Tochter, und Gattin des Bör. Keiner, der mich
kennt, wird mich des Ahnenstolzes fähig halten; ich
erwähne nur meine Abstammung, um jenen thörigten
Menschen, welche glauben, daß eine hohe Geburt ein
niederes Leben gut mache, und eine niedrige Geburt
ein hohes Leben verderben könne, mir vorwerfen, ich
sei als Jude geboren, und darum weniger als sie
-- um ihnen zu zeigen, das ich mehr bin, als sie,
wie durch mein Leben, so auch durch meine Geburt.
Der Ursprung meiner Familie geht hoch über das
Christenthum hinaus, und ist noch älter als das
Judenthum. Wir stammen aus der Lichtwelt, Mu߬
pellheim
war unser Wiegenland; Ihr aber stammt
aus der Nebelwelt, von Nilfheim seyd Ihr her¬
gekommen, seyd Imer's böse Kinder, und die ver¬
zwergten Enkel der langweiligen, aber einst gewalti¬
gen Eisriesen. Einst heyrathete ein Mann aus
meiner Familie eine Frau aus der Eurigen, die Kuh

und gehe nicht hin wo Werber zechen. Sie haben
dir wohl verſprochen, du ſollteſt Hauptmann werden;
aber du bliebeſt Trommelſchläger dein ganzes Leben.
Du dauerſt mich.

Ich habe des großen Bör, meines göttlichen
Ahns, gedacht. Das war er, und darum nenne ich
mich Börne (Sohn des Bör). Mütterlicher Seite
ſtamme ich von Belſta ab, des Rieſen Bergthor
Tochter, und Gattin des Bör. Keiner, der mich
kennt, wird mich des Ahnenſtolzes fähig halten; ich
erwähne nur meine Abſtammung, um jenen thörigten
Menſchen, welche glauben, daß eine hohe Geburt ein
niederes Leben gut mache, und eine niedrige Geburt
ein hohes Leben verderben könne, mir vorwerfen, ich
ſei als Jude geboren, und darum weniger als ſie
— um ihnen zu zeigen, das ich mehr bin, als ſie,
wie durch mein Leben, ſo auch durch meine Geburt.
Der Urſprung meiner Familie geht hoch über das
Chriſtenthum hinaus, und iſt noch älter als das
Judenthum. Wir ſtammen aus der Lichtwelt, Mu߬
pellheim
war unſer Wiegenland; Ihr aber ſtammt
aus der Nebelwelt, von Nilfheim ſeyd Ihr her¬
gekommen, ſeyd Imer's böſe Kinder, und die ver¬
zwergten Enkel der langweiligen, aber einſt gewalti¬
gen Eisrieſen. Einſt heyrathete ein Mann aus
meiner Familie eine Frau aus der Eurigen, die Kuh

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[157/0171] und gehe nicht hin wo Werber zechen. Sie haben dir wohl verſprochen, du ſollteſt Hauptmann werden; aber du bliebeſt Trommelſchläger dein ganzes Leben. Du dauerſt mich. Ich habe des großen Bör, meines göttlichen Ahns, gedacht. Das war er, und darum nenne ich mich Börne (Sohn des Bör). Mütterlicher Seite ſtamme ich von Belſta ab, des Rieſen Bergthor Tochter, und Gattin des Bör. Keiner, der mich kennt, wird mich des Ahnenſtolzes fähig halten; ich erwähne nur meine Abſtammung, um jenen thörigten Menſchen, welche glauben, daß eine hohe Geburt ein niederes Leben gut mache, und eine niedrige Geburt ein hohes Leben verderben könne, mir vorwerfen, ich ſei als Jude geboren, und darum weniger als ſie — um ihnen zu zeigen, das ich mehr bin, als ſie, wie durch mein Leben, ſo auch durch meine Geburt. Der Urſprung meiner Familie geht hoch über das Chriſtenthum hinaus, und iſt noch älter als das Judenthum. Wir ſtammen aus der Lichtwelt, Mu߬ pellheim war unſer Wiegenland; Ihr aber ſtammt aus der Nebelwelt, von Nilfheim ſeyd Ihr her¬ gekommen, ſeyd Imer's böſe Kinder, und die ver¬ zwergten Enkel der langweiligen, aber einſt gewalti¬ gen Eisrieſen. Einſt heyrathete ein Mann aus meiner Familie eine Frau aus der Eurigen, die Kuh

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Zitationshilfe: Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris04_1833/171>, abgerufen am 24.11.2024.